Oskar Welzl: Weblog zur Homepage

3D-Schreibtisch: Beryl

Screenshot von der Beryl-WebsiteMein „virtueller Schreibtisch“, der GNOME-Desktop nämlich, hat noch gefehlt in der Liste der hier aufgezählten Schreibtische.

Damit der auch so richtig fesch ist für die Online-Präsentation, habe ich heute noch schnell GNOMEs Window-Manager Metacity durch den mit 3D-Effekten gesegneten Beryl ersetzt. Beryl ist laut Angaben seiner Entwickler experimentell, die Versionsnummer „0.1.4“ läßt Schlimmes vermuten. Aber: Er funktioniert prächtig und bringt Effekte, die Vista angeblich haben soll und die bisher Mac-Usern vorbehalten waren (zB einen Exposé-ähnlichen Application-Switcher).

Ein kurzes Video (1:21min) zeigt, wie das Ding auf meinem Computer Fenster wabbeln läßt, virtuelle Würfel dreht und Programme "wegbeamt":

GNOME_und_Beryl (avi, 865 KB)

(Das Video benötigt einen MPEG4-fähigen Player; wer DivX5 abspielen kann, ist auf der sicheren Seite.)

Die Beryl-Seite selbst gibt sich hier eher zurückhaltend bezüglich der Features; einen Überblick erhält man dennoch. Auch auf YouTube findet man das eine oder andere Beryl-Demo-Video.

 
erikhuemer meinte am :
Toll
Gefällt mir gut, im Neuen OSX 10.5 (Leopard) soll noch einiges in der Richtung dazukommen. Dass mir sowas gefällt ist ja nicht weiter überraschen (wie wohl selbst ich nach einer ersten Spielphase das meiste davon wieder abgedreht hab), aber dass Du Ossi Dir sowas installierst? Hatte bis jetzt ja immer leichte Minderwertigkeitskomplexe, dass ich ein kindischer Apple-User bin... 
ossi1967 antwortete am :
Bleib minderwertig! :)

Die Minderwertigkeitskomplexe darfst Du ruhig weiterhin haben, allein schon des Seltenheitswerts wegen: Normalerweise glänzt die Apple-Community ja gerade durch das Gegenteil. *gg*

Die meisten Effekte hab ich eh deaktiviert lassen für das Video: Man kann Fenster beim Minimieren auch wie Flaschengeister nach unten wirbeln lassen, man kann ständig Schneeflocken über den Bildschirm schneien lassen, man kann den Desktop in eine Wasseroberfläche verwandeln, auf der jede Fensterbewegung Wellen verursacht (inklusive Regentropfen, die auf Wunsch reinplätschern) … schlecht werden könnt einem dabei. ;-)

Ein paar Sachen allerdings sind nett und praktisch. Der Würfel, weil man sich darauf wirklich leichter merkt, wo welches Programm zu finden ist. (Ich hab sonst immer die Orientierung verloren und virtuelle Desktops abgeschaltet.) Die Sache mit der Fenstertransparenz, wenn man nur kurz mal „nach hinten schauen“ will. Und natürlich das Exposé-Plagiat: daran gefällt mir vor allem, daß man es nicht nur per Taste, sondern auch per Mausgeste auslösen kann. Kein Umgreifen mehr. So schnell hab ich noch nie Fenster gewechselt.

Leider gibts einen dokumentierten Bug in Zusammenhang mit meiner NVidia-Karte, der mich wahrscheinlich dazu zwingen wird, vorläufig wieder zu Metacity zurückzusteigen. (Natürlich tritt der wieder mal bei etwas auf, was der normale User nie macht und nur der Ossi ständig verwendet.) Aber ich weiß jetzt, wie schnell man sich an sowas gewöhnt und daß manche dieser Spielereien auch durchaus nützlich sein können. (Apropos „dran gewöhnen“: Ich war heut im Büro total irritiert, daß ein Fenster, das ich verschoben hab, einfach starr rechteckig geblieben ist und nicht elastisch mitgewabbelt hat. *g*)