Oskar Welzl: Weblog zur Homepage

Gastfreundliches Bürstenhörnchen

Bis 2014 habe ich bei meinen Ubuntu-Installationen den 6monatigen Update-Zyklus mitgemacht. Jedes Jahr sind also zwei brandneue Ubuntu-Versionen auf meinen Geräten gelandet. Das war lustig, weil ich Updates mag. 2014 war aber auch das Jahr, in dem sich die Entwicklung der Desktop-Version von Ubuntu spürbar verlangsamt hat. Ressourcen sind mehr und mehr in die Touch-Variante für mobile Geräte geflossen. Also hab ich mir damals gedacht: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um auf LTS-Releases umzusteigen. Die kommen nur alle zwei Jahre im Rahmen des normalen Update-Zyklus heraus, werden dafür aber auch länger mit Sicherheitsaktualisierungen versorgt.

Ubuntu 14.04 war eine solche LTS-Version, also hab ich das entsprechende Hakerl in der Systemsteuerung gesetzt und 14.10, 15.04 und 15.10 an mir vorüberziehen lassen. Zwei Jahre nur Programmupdates und Sicherheitsaktualisierungen, keine groben Änderungen am Betriebssystem. Bis jetzt. Ubuntu 16.04.1 „Xenial Xerus“ (eben: „gastfreundliches Bürstenhörnchen“) ist die neue LTS-Release und hat sich bei mir gemeldet. Im Lauf der letzten Woche hab ich sie auf meinen Ubuntu-Geräten installiert.

Was soll ich sagen? Zwar haben sich unter der Haube wirklich grobe Veränderungen abgespielt (der Wechsel von Upstart auf Systemd zum Beispiel, das auch von SaifishOS und Gentoo genutzt wird), als Benutzer bekommt man davon aber kaum etwas mit. Da bemerkt man höchstens, daß Scollbalken sich geringfügig anders verhalten als früher, daß das Ende eines scrollbaren Bereichs mit einem kleinen optischen Hinweis angezeigt wird, daß das Software-Center jetzt anders aussieht (weil die Ubuntu-Eigenentwicklung aufgegeben wurde und man auf das Gnome-Softwarecenter setzt) … Ansonsten ist ein Ubuntu 16.04 auf den ersten Blick kaum von einem 14.04 zu unterscheiden.

Ich klopf mir also auf die Schulter und sag: richtige Entscheidung damals. Ein Update alle zwei Jahre reicht bei Ubuntu im Moment vollauf. :)