Oskar Welzl: Weblog zur Homepage

Handtücher

Wie wir den Friesenhof vor vielen Jahren für uns entdeckt haben, gabs noch relativ wenige Wessis hier. Der Menschenschlag, der überall auf der Welt als „Deutscher Tourist“ gefürchtet ist, hat die Insel gemieden. Entsprechend locker konnten wir auch auf diesbezügliche Frage von Freunden antworten: Ob wir denn wirklich freiwillig dorthin fahren, von wo die Piefkes regelmäßig zu uns nach Österreich einfallen? Ob wir wirklich die Gesellschaft derer suchen, vor denen Österreicher sonst fliehen (sofern sie nicht in der Gastronomie arbeiten)? Na eben nicht. Genau die Sorte Piefkes gabs ja nicht auf Usedom. Es war alles sehr entspannt und unkompliziert.
Daß sich die Lage über die Jahre langsam geändert hat, das haben wir allein schon aufgrund der Autokennzeichen am Parkplatz mitbekommen. Wie sehr man hier aber mittlerweile verwestlicht ist, hat uns heute ein schockierendes Erlebnis im Pool drastisch vor Augen geführt:
Handtücher. Die Liegestühle auf der Terrasse vor dem Pool waren mit Handtüchern reserviert! Eine Stunde lang (so lange haben wirs beobachtet) keine Sau zu sehen dort, aber jeder Liegestuhl mit einem Handtuch als Eigentum eines bestimmten Gastes markiert, der wahrscheinlich gerade am Strand oder am Kuchenbuffet war. So etwas habe ich bisher noch nie live erlebt, das kannte ich nur aus Kabarettprogrammen über Deutsche in Spanien. ;)
Wahrscheinlich wärs ja übertrieben, sich allein der Handtücher wegen den antifaschistischen Schutzwall zurück zu wünschen. Aber zumindest volkseigene Liegestühle wären doch ein Hit? Oder, noch besser, ein fescher Uniformierter (das könnt ein Lehrberuf sein) enteignet die Handtücher beim Betreten des Pool-Areals und trocknet die Badegäste dann auf Wunsch damit ab. („Geh, da auf die Haxn, junger Mann, da bin ich noch ganz naß!“)
Jedenfalls werden wir die Lage im Auge behalten. Usedom darf nicht Mallorca werden!
(Ansonsten: Routine. Terrasse, Strand, Pool,... Fast wie Urlaub. *gg*)
 
Hase II (Gast) meinte am :
E N T S E T Z L I C H ! ! !
Gleich draufpinkeln, auf Stuhl UND Handtuch. So macht das unser Ike auch immer und sofort ist klar, wer hier der Chef ist. Bis der nächste kommt und drüberpinkelt. Das geht dann so lange, bis von einem die Blase leer ist. Aber selbs dann noch wird zumindest das Hacerl noch gehoben, nur um den Anschein zu wahren. Vielleicht wäre das ja ein Ansatz? Hingehen, demonstrativ das Haxerl heben und wieder gehen. Spannend, vor allem wenn dann sogar jemand draufliegt :-) 
ossi1967 antwortete am :
Ike rulz
Das wär allerdings die originellste und wirksamste Lösung. Allerdings klappt das mit dem „Haxerl heben im Vorbeigehen“ sicher nicht mehr so wie bei Ike: Ich merks in der Früh, wenn ich mir die Socken anzieh. Hinsetzen ist angesagt, das Haxerl läßt sich nicht mehr so weit heben. :)