Oskar Welzl: Weblog zur Homepage

ESC 2016: Wettquoten, persönliche Favoriten

Minus One für ZypernEinen Tag vor dem Finale gibts nochmal die Wettquoten der Buchmacher und meine persönlichen Favoriten. Es ist ja schon eine Zeit her, daß ich solche Dinge das letzte Mal veröffentlicht habe.

Die Wettquoten

Die Quoten vom 13. Mai, 16:00 Uhr. Die Pfeile geben übrigens nicht den aktuellen Trend an, sondern die Veränderung zur letzten Veröffentlichung hier am 9. April.

Rang Land Song
    Interpret  
1 Russland You Are The Only One
    Sergei Lasarew  
    (Berechnend und professionell konstruiert. Gelungen.)  
2 Australien Sound Of Silence
    Dami Im  
    (Man sehnt sich nach silence. Ganz übel.)  
3 Ukraine 1944
    Jamala  
    (Seltsam. Was ja nicht per se schlecht ist.)  
4 Frankreich J'ai cherché
    Amir  
    (Juhu-uhuhu…)  
5 Schweden If I Were Sorry
    Frans  
    (Selbstverliebter Teenie-Herzschmerz. Professionell gemacht, gewinnt mit der Zeit.)  
6 Armenien LoveWave
    Iveta Mukuchyan  
    (Paßt ins Radio.)  
7 Malta Walk On Water
    Ira Losco  
    (Bemühte Mittelklasse. Untere Mittelklasse.)  
8 Italien No Degree Of Separation
    Francesca Michielin  
    (Lieb gemacht, aber irgendetwas fehlt.)  
9 Niederlande Slow Down
    Douwe Bob  
    (Irgendwann halt ich bis zum Ende durch. Versprochen. 😴)  
10 Österreich Loin d'ici
    Zoë  
    (Anrufen fürs eigene Land nicht möglich. ☺)  

Meine persönlichen Favoriten

Meine Favoriten haben sich durch das Ausscheiden einiger Länder in den Semifinalshows ebenfalls verändert. (Außerdem ist die letzte Veröffentlichung noch länger her als bei den Wettquoten: 6. März. Auf dieses Datum beziehen sich die Pfeile.)

Rang Land Song
    Interpret  
1 Zypern Alter Ego
    Minus One  
    (Schönes von G:son)  
2 Russland You Are The Only One
    Sergei Lasarew  
    (Berechnend und professionell konstruiert. Gelungen.)  
3 Frankreich J'ai cherché
    Amir  
    (Juhu-uhuhu…)  
4 Schweden If I Were Sorry
    Frans  
    (Selbstverliebter Teenie-Herzschmerz. Professionell gemacht, gewinnt mit der Zeit.)  
5 Lettland Heartbeat
    Justs  
    (Justs bekämpft einen Song, der vielleicht nicht übel wäre.)  
6 Spanien Say Yay!
    Barei  
    (Das schwedische Lied kommt diesmal aus Spanien?)  
7 Georgien Midnight Gold
    Nika Kocharov & Young Georgian Lolitaz  
    (Aus irgendeinem Grund funktioniert das.)  
8 Ungarn Pioneer
    Freddie  
    (Sieht besser aus als es ist. Trotzdem OK.)  
9 Polen Color Of Your Life
    Michał Szpak  
    (Besser gut gestohlen als schlecht komponiert.)  
10 Ukraine 1944
    Jamala  
    (Seltsam. Was ja nicht per se schlecht ist.)  
 
Deep_Blue meinte am :
Ganz böse .........
Ossi, sorry, aber dein Favorit klingt wie AHA auf Speed.
Aber egal, Musikgeschmäcker sind ja zum Glück verschieden.

Hier ein paar Auszüge aus einem Artikel der ultra linken Huffington Post, vom linkesten aller kommunistischen Auftragsschreiber ......... ganz böse :-)

......Man trifft dort vor allem nicht mehr ganz so junge Menschen, die sich an ihrem Hugo-Glas festhalten und mit ihren nicht mehr ganz so jungen Füßen zu Melodien mitwippen, die an normalen Tagen jedem noch nicht gänzlich betrunkenen Dorfdisco-DJ die Schamesröte ins Gesicht treiben würden.......

.......Was als Wettbewerb des europäischen Kulturbetriebs daher kommt, hat schon seit Jahren die musikalische Folgewirkung von einem feuchten Furz bei einem Phil-Collins-Konzert. Mit der Sicherheit des morgendlichen Sonnenaufgangs kann man davon ausgehen, das absolut nichts von dem, was irgendwo in Europa „Trend“ oder gar „cool“ ist, es auf die Bühne des ESC schafft............

....Was ist von dem geblieben, was in den vergangenen Jahren mit Glitterregen und Messehallen-Feuerwerk beim ESC gefeiert wurde? Einst haben ABBA beim Grand Prix den Start ihrer Weltkarriere gefeiert. Cliff Richard ist hier international bekannt geworden, ebenso France Gall..........

…………….. laufen beim ESC nun unter der Woche so genannte „Halbfinals“, in denen Künstler mit dem Format einer Möbelhaus-Kapelle stundenlang unter Beweis stellen können, wie glanzlos und plump Europa bisweilen sein kann..........

.......Das Problem ist jedoch durchaus international. Was hat eigentlich Conchita Wurst nach dem Sieg im Jahr 2014 noch an künstlerischem Input nachgelegt? Und wie hieß eigentlich die dänische Gewinnerin des Jahres 2013? Oder die russische des Jahres 2015?...............

http://www.huffingtonpost.de/2016/05/13/eurovision-song-contest-europa-kritik_n_9949116.html?utm_hp_ref=germany 
ossi1967 antwortete am :
Hach Göttin - der Abschreiber wieder

Reicht es nicht, wenn Du Dein eigenes Blog ohne jeden eigenen Gedanken nur per Cop/Paste führst? Mußt Du das jetzt auch hier machen? Meine Fresse.

Zunächst: Yep, A-ha auf Speed ist eine treffende und durchaus freundliche Beschreibung für den Song „Alter Ego“. Paßt ja auch: A-ha kommt ebenso aus Skandinavien wie der zypriotische Song und ihre Singe „Take On Me“ gehört zu den erfolgreichsten der Pop-Geschichte. Da kann sich jeder geschmeichelt fühlen, mit sowas verglichen zu werden.

Statt Deiner Copy/Paste-Orgie hätte der Link gereicht. Im Gegensatz zu Deinen Facebook-Freunden kann ich das Internet bedienen. Und für den Link möchte ich mich bedanken, weil der Artikel so exemplarisch die Dummheit der Journaille in Sache ESC aufzeigt. (Eine Dummheit, die von der unkritischen Leserschaft 1:1 übernommen wird.)

Was schreibt er denn, der Herr Christ?

Er disqualifiziert sich gleich zu Beginn mit der Behauptung, daß der Bewerb damals (also: beim Auftritt von Guildo Horn 1998) noch „Grand Prix Eurovision de la Chanson“ geheißen haben soll. Das ist falsch, diese Bezeichnung haben westdeutsche Boulevardmedien erfunden. Der ESC hieß bis 1992 immer wieder ein bißchen anders (kaum jemals aber „Grand Prix Eurovision de la Chanson“), seit 1992 aber (und damit auch 1998) durchgehend und ohne Ausnahme „Eurovision Song Contest“. (Die am häufigsten verwendete französischsprachige Bezeichnung ist übrigens „Concours Eurovision de la Chanson“. Da war der Springer-Presse aber die Aussprache zu kompliziert).

Irgendwo stellt er auch die Frage, ob sich denn noch jemand an den Namen der russischen Siegerin des Jahres 2015 erinnern kann. Hallo?! 2015 gabs keine russische Siegerin, sondern einen schwedischen Sieger. Drum sind wir heuer in Stockholm, Herr Christ. Nüchtern werden vor dem Schreiben!

Nachdem wir also nun wissen, daß wir es mit jemandem zu tun haben, der vom Song Contest ebensoviel versteht wie ich vom Fußball und der Guildo Horn für einen Qualitätsmaßsstab hält, können wir entspannter an den Rest des Artikels herangehen.

Christ behauptet weiter, der ESC käme als Wettbewerb des europäischen Kulturbetriebs daher … und schildert dann wortreich, wie er als solcher versagt. Das ist insofern interessant, als der ESC als Unterhaltungssendung, als „Große Samstag-Abend-Show“ konzipiert ist, sicher aber nicht als Kulturevent. Christ bedient sich hier eines Kunstgriffs, der allen ESC-Spottern gemeinsam ist: Sie laden die Veranstaltung quasi en passant mit einer Bedeutung auf, die sie sich selbst gar nicht zu geben versucht - und gründen dann ihre ganze Kritik darauf, daß der Contest genau in diesem einen Punkt versagt. Das ist so, als würde ich Fußballspiele zu einer homoerotischen Festivals erklären (was manche ja durchaus in ihnen sehen) und dann jedes Match verteufeln, weil die Spieler einander schon wieder nicht schweißtriefend mit nackten Oberkörpern umarmt haben, während sie sich dabei am Rasen wälzen. Man kann das tun, wenn man nur ein Haar in der Suppe finden will und sein kärgliches Journalistengehalt mit noch einem Spottartikel aufbessern muß. Inhaltlich bringt so eine Unterstellung halt überhaupt nichts.

Dann kommt die alte Leier: Früher war alles besser. ABBA. Cliff Richard (der übrigens gar nicht gewonnen hat). Aber Lena hat keine Weltkarriere gemacht. Sowas. Dafür muß doch die Abwärts-Entwicklung des Song Contest verantwortlich sein? Auffällig ist, daß er nicht auch noch Céline Dion unter die vom ESC bekannt gemachten Megastars gereiht hat. Damit wäre ihm dann seine Legende von der guten alten Zeit zerbrochen, denn: Cliff Richard hatte schon viele Jahre vor seiner Teilnahme am ESC internationale Nummer 1 Hits. ABBA hingegen konnten den ESC-Siegertitel „Waterloo“ zwar relativ gut vermarken, die anschließenden Veröffentlichungen erwiesen sich eher als Ladenhüter. Erst eineinhalb Jahre später gelang die nächste halbwegs erfolgreiche Single, und erst ab da gings berauf. (Ähnlich ist das bei Céline Dion, die gerne als ESC-Karriere vermarktet wird: Ihr Sieg 1988 hat mit dem internationalen Durchbruch in den 1990ern wahrscheinlich kaum etwas zu tun - außer der Tatsache, daß sie an ihrer Karriere hart gearbeitet hat und im Zuge dessen auch einmal beim Song Contest war.)

Die Legende, daß der ESC zu irgendeiner Zeit in seiner 60jährigen Geschichte ein Katapult für Weltkarrieren war, ist also falsch. Eher trifft es zu, daß Künstler, die ohnehin das Zeug zur großen Karriere haben, mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auch irgendwann mal beim ESC waren. Immerhin läuft die Show ja schon seit 1956 und hat in Summe knapp 1.500 Songs präsentiert.

Nachdem Christ sich ewig lang darüber beschwert hat, daß da jetzt (seinem Geschmack nach) nichts mehr auf die Bühne kommt, was irgendwo in Europa „Trend“ oder gar „cool“ ist, zieht er ein überraschendes As aus dem Ärmel: Die urainische Nummer „1944“ ist sein Highlight, ist das, was er sich vom Bewerb erwartet. Nun: Abgesehen davon, daß ich mich frage, warum in allen europäischen Clubs monatelang „Euphoria“ gelaufen ist, wenns so uncool war - glaubt er wirklich, daß „1944“ den Trend der europäischen Formatradios abbildet und eine taugliche Basis für die von ihm offenbar gewünschten Weltkarrieren im Pop-Business darstellt? Ich mag den Song, aber irgendwie zweifle ich an Christ's These.

Unterm Strich bleibt die alte Krankheit des deutschen und österreichischen Journalistenpacks: „Unterhaltung“ per se existiert für sie nicht, ist nicht vorstellbar. Daß man sich Musik nur anhört, weils unterhaltend ist - auf die Idee kommen die nicht. Es muß immer gleich „Kunst“ sein und mindestens einen politischen Inhalt transportieren (siehe Ukraine), im Subtext vielleicht noch einen zweiten.

Was sie dabei genauso verlieren wie viele andere Lästerer, die nur eine Ansammlung wechselnder Kostüme und verwirrend vieler Stilrichtungen über den Schirm flimmern sehen und völlig die Orientierung verlieren: Der ESC ist nicht nur eine teuer produzierte Unterhaltungssendung. Er bietet auch die Möglichkeit, etablierte Stars aus anderen Teilen Europas zu erleben. Die gleichen Musikjournalisten, die den ESC ins Lächerliche zu ziehen versuchen, zutzeln ja irgendwelchen US-Sängern die Bremsspuren aus den Unterhosen und lassen sich seitenweise drüber aus, wie sich irgendeine arschwackelnde Akascha mit ihrem neuen Album „selbst neu erfunden hat“ (wie kommt man auf so blödsinnige Phrasen?). Daß es direkt vor unserer Haustür am Balkan, aber auch in Skandinavien oder Russland eine höchst interessante Musikszene gibt mit Künstlern, die einen Hit nach dem anderen produzieren und den US-Püppchen in nichts nachstehen, das wird geflissentlich übersehen oder (wahrscheinlicher) ist der sogenannten „Fach“presse unbekannt. Dima Bilan, Sergei Lasarew, Ira Losco, Željko Joksimović, Dino Merlin und Co. sind ja nicht als Newcomer zum ESC gekommen. Noch viel spannender ist es, sich die Komponisten und Produzenten hinter den Beiträgen anzusehen. Wenn Christ behauptet, das seien alles Künstler mit dem Format einer Möbelhaus-Kapelle, dann beweist das erneut seine absolute Unkenntnis der internationalen Musikszene.

Übrigens: Was der Song Contest sein will und wie die Fans selbst ihn sehen, das zeigt am besten die zu Recht so gefeierte Eröffnungsnummer der zweiten Semifinalshow. Allerdings leider auf Englisch, Du wirst den Text also nicht verstehen.

 
Deep_Blue antwortete am :
Was bist jetzt aggressiv ?
Mich überkommt jeden Tag die Übelkeit beim Lesen der Huff-Post :-)

Ich kann da nix dafür. 
ossi1967 antwortete am :
Aggressiv?

Es macht mir eine große Freude, Dummheit Stück für Stück zu entlarven. (Und red Dich nicht auf die Huffington Post aus, Du hast den Blödsinn ja hier verbreitet.)