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ESC 2016: Rumänien ist raus

ESC: Rumänien 2016 OK, es ist kein Verlust für die Show: Ovidiu Anton mit seinem „Moment Of Silence“ war mehr Zählkandidat denn Siegesanwärter. Trotzdem ist der Vorgang höchst ungewöhnlich in der Geschichte des ESC:

Nur 18 Tage vor dem erste Semifinale hat die EBU den rumänischen Sender TVR von allen ihren Services ausgeschlossen. Dazu zählen neben dem Kerngeschäft der Organisation (dem Austausch von Nachrichten, Sportübertragungen und technischem Know-How) eben auch die Teilnahme am Eurovision Song Contest. Der ESC 2016 findet ohne Rumänien statt.

Grund für die harte Maßnahme ist der Schuldenberg von 16 Millionen Schweizer Franken (€ 14,5 Millionen), die die Rumänen bei der EBU mittlerweile angehäuft haben. Es ist davon auszugehen, daß es bei einem solchen Betrag bereits mehrere Verhandlungen hinter verschlossenen Türen gegeben hat und die jetzige Maßnahme für die Verantwortlichen bei TVR nicht ganz so überraschend kommt wie für uns ESC-Fans.

Jedenfalls: Ein Teilnehmerland weniger. Bin ich froh, daß ich die Voting-Sheets noch nicht erstellt hab. :)

 
Deep_Blue meinte am :
Mein Gott Ossi
Unpackbar.

Prince ist tot und du berichtest allen Ernstes über diesen Antitalent-Wettstreit.

Respektloser geht es nicht mehr. 
ossi1967 antwortete am :
Heul doch

Du bist schon ein braves Kolonialopfer, wenn Du jetzt auch noch bei dieser Prince-Hysterie mitmachst. Ein Amerikaner ist gestorben! Huch! Hach! Wir müssen alle lila Blumen niederlegen, uns Glatzen scheren und auf Facebook unsere kollektive Trauer bekunden.

Ich kenne keinen Song von Prince, der irgendeine Emotion in mir auslöst. Woran ich mich erinnere: Er ist ein geldgieriger, egozentrischer Spinner gewesen, der unter dem Titel „geistiges Eigentum“ alles in Grund und Boden geklagt hat, was man nur im Entferntesten mit ihm in Verbindung hätte bringen können. (Wie z.B. im Fall des Kleinkindes, das ein paar Sekunden lang zu einem Prince-Song tanzt. Den einen Prozess hat er wenigstens verloren.)

Er war halt ein „großer Kinstler“, weil er in Amerika die richtigen Connections gehabt hat. Wären seine Eltern ein Jahr vor seiner Geburt nach Nigeria übersiedelt und hätte er dort exakt die gleiche Musik gemacht … Niemand würde ihn heute kennen.

Zugegeben, bei einem typischen Song-Contest ist das Verhältnis von „Maaah, wie schön!“ zu „Fast forward bitte, schnell!“ meist ungefähr 1:10. Aber damit steigt die Show über die Jahre immer noch besser aus als das Gesamtwerk von Prince. Und die „Maaah, wie schön!“-Nummern stammen zum Großteil von Leuten, die keine große Werbemaschinerie hinter sich haben, die also die Herzen der Menschen wirklich und durch ihr eigenes Talent bewegen.