Oskar Welzl: Weblog zur Homepage

Migranten: NGOs wollen doppelt kassieren

So sieht es aus, wenn eine seit Herbst geplante Bombe in den Medien gezündet wird:

Bund will Spenden abkassieren, titelt derstandard.at.

Empörung über Brief an NGOs schreibt der ORF.

Von einem Griff in die Taschen der Spender spricht Caritas-Generalsekretär Klaus Schwertner.

Was ist passiert?

Angesichts der zunehmenden Probleme mit den Migrationsströmen hat der Bund mit diversen Organisationen schon im Herbst 2015 eine befristete Sondervereinbarung getroffen: Was die NGOs wie Arbeiter-Samariter-Bund, Caritas oder Rotes Kreuz bei der Bewältigung der Durchreise tausender Migranten nicht mehr aus eigener Kraft (heißt also: aus Spendengeldern) stemmen können, wird aus Steuermitteln ersetzt. Zum Mitschreiben also: Extrageld vom Steuerzahler gibt es laut Vereinbarung vom Oktober

  • nur für Ausgaben, die mit der Durchreise in Zusammenhang stehen und
  • nur im Notfall, wenn die jeweilige Organisation die Kosten nicht selbst durch Spenden decken kann.

So weit, so jedem Blog-Leser innerhalb weniger Augenblicke klar.

Eine einzige Organisation war seriös genug, den Text der Sondervereinbarung auch in ihrer Finanzgebarung umzusetzen: die Johanniter. Sie haben fortan sauber getrennt zwischen der von den staatlichen Zuwendungen erfaßten Leistungen und allem anderen.

Die restlichen NGOs haben sich offenbar darauf verlassen, daß der warme Geldregen in jedem Fall sprudeln wird: Es gibt, so behaupten sie zumindest, nur zentrale Spendenkonten. Eine Trennung zwischen Spenden für die Unterstützung der Durchreisenden und anderen migrationsbezogenen Zuwendungen sei gar nie erfolgt. Vor allem aber sind sie, so heißt es zumindest aus den Pressestellen, völlig verdattert darüber, daß nun nicht alles aus dem Steuertopf bezahlt wird.

Was wollen die NGOs also jetzt? Sie wollen die Kosten, die Herr Michael F. mit seinen großzügigen Spenden bereits beglichen hat, ein zweites Mal vom Steuerzahler (also wieder von Herrn F.) ersetzt bekommen! In meinem Wörterbuch stehen dafür so nette Ausdrücke wie „Gier“ und „Unverschämtheit“. Im großen Buch der Redewendungen findet man auch „den Hals nicht vollkriegen“.

Daß die NGOs keinesfalls so unbeholfen sind, wie sie jetzt tun, ergibt sich aus dem Timing der Aktion: Seit Herbst 2015 ist ihnen bekannt, daß sie die durch Spenden abgedeckten Teile ihrer Kosten nicht noch ein zweites Mal vom Staat einfordern können. Trotzdem gab es bisher kein Drama um dieses Thema. Eine konzertierte Schlacht in verschiedensten Medien gibt es erst jetzt, kurz vor dem Auslaufen der Sondervereinbarung. Man gewinnt den Eindruck, daß sich die Herrschaften bewußt bis zuletzt dumm gestellt haben, um nach dem Ende der Förderperiode umso glaubwürdiger die Unwissenden spielen zu können. Übelstes Schmierentheater.

 
Deep_Blue meinte am :
Bravo
Ein Artikel, dem ich voll inhaltlich zustimmen kann.

Tja, Flüchtlinge sind nicht nur eine Plage, sondern auch ein riesen Geschäft. 
ossi1967 antwortete am :
@Blü:

Gell? Stell Dir vor, die ganzen Deutschlehrer_innen, Sozialarbeiter_innen etc. wären wieder beim AMS gemeldet. :)

Es hat schon einen Grund, warum Muddi Merkel die Einladung ausgesprochen hat. Mehr Menschen im Land = mehr Konsumenten im Land = bessere Wirtschaftsdaten.

 
Deep_Blue antwortete am :
Skepsis
Na ob diese Rechnung langfristig aufgeht, wage ich zu bezweifeln. 
ossi1967 antwortete am :
Was ist schon langfristig

Es reicht, wenns mittelfristig hilft. Deutschland hat Vollbeschäftigung, die Arbeitslosenrate liegt bei unter 3%. Die Betriebe finden keine Mitarbeiter - schon gar nicht zu den Gehältern, die sie zu zahlen bereit sind. Gerade im unteren Einkommenssegment spürt man das. Wir erinnern uns: Amazon hat Mitte 2015 davon gesprochen, daß 14.000 Stellen in den Auslieferungslagern nicht zu besetzen sind. Hilfsarbeiterstellen. Kurze Zeit später hat Muddi die Grenzen geöffnet. Billige Arbeitskräfte kurbeln die Wirtschaft an, auf der Produktionsseite und beim Konsum.

 
David (Gast) antwortete am :
Nicht bös sein...
..aber was soll das geschreibsel? wir sozialarbeiterInnen (ned tot umfallen wegen dem binnen-i herr fenz!) san sicher die berufsgruppe die sich im augenblick in diesem allgemeinen irrsinn am wenigsten mit jobängsten plagen muss ....

is des der neid.....? 
Deep_Blue antwortete am :
Aber nein,
keineswegs falle ich tot um.

Wir Mitte Rechts Bürger sind ja sehr tolerant.

Jeder darf staatlich verordneten Schwachsinn verwenden, wenn er gerne möchte. :-) 
ossi1967 antwortete am :
@Herr David

Ich finde es in erster Linie enttäuschend, daß Du Dich so an die überkommenen Symbole der geschlechlichen Dualität von Mann und Frau klammerst und in Deiner Sprache jene Personen diskriminierst, die sich abseits der traditionellen Geschlechtsrollen befinden (Transgenderpersonen oder Intersexuelle). 🌈 So! Das mußte auch mal raus. *LOL*

 
David (Gast) antwortete am :
Aha?
@mr.fz: Mitte (????)-rechts? hehe, dann bin ich ja gerade liberal, wenn überhaupt.... :D
@ossi: ich bin da ganz beim hrn. fz.: die tradition muss erhalten bleiben, wo kommen wir da sonst hin? :) 
ossi1967 antwortete am :
@David

Herr Blü bezieht sich da wohl auf seine Familiengeschichte. Der Herr Papa war ein überzeugter Sozialdemokrat. Daher das mitte-rechts. Offenbar kommen im Alter die Familienanlagen wieder durch beim Herrn Fenz. Das mit den rechtsextremen Hools war wohl eher so eine Phase pubertärer Rebellion gegen das Elternhaus.

 
David (Gast) antwortete am :
das heisst...
er wird im alter noch für die KPÖ kandidieren.... ;) 
ossi1967 antwortete am :
@David

Freundschaft! :)