Oskar Welzl: Weblog zur Homepage

Überall Ausländer

Weil der Nachmittag schon so dekadent begonnen hatte (Hugo@Mahue) und weils grad so viel zu feiern gibt, verbrachten wir den Abend wieder mal beim Plachutta. (Ich sag ja immer: Haupsache regional und saisonal! - Regional? Der Fjordlachs? - Na des wird scho a a Region sein, wo der herkommt.)

Hauptattraktion genau wie auf der Mariahilfer Straße: die vielen Ausländer, vor allem das Paar am Nebentisch. Durch die Speisekarte hatten sich die beiden Deutschen noch mittels Smartphone geschummelt. Für die spontanen Zusatzfragen des Kellners bei der Bestellung aber hätte man halt schon ein bißchen lernen müssen, gell?

Kellner:

„In die Suppe hätten S' gern Nuderln oder Frittaten?“

Gast:

„Was sind Frittaten?“

Kellner:

„In dünne Streifen geschnittene Pfannkuchen.“ (Das klang ziemlich auswenig gelernt.)

Gast:

„Ja, dann diese …“

Kellner:

„… Frittaten. Zum Weißen Scherzel darfs vielleicht a Semmelkren sein?“

Gast:

„Was ist Semmelkren?“

Kellner:

„Da werden kleine Weißbrotstücke in Suppe und Milch eingeweicht und unter den Kren gerührt.“ (Das klang wieder ziemlich auswenig gelernt.)

Gast:

„Was ist … Kren?“

Kellner:

„Meerrettich.“ (Ups! Er hatte oben einen Teil seines Textes vergessen.)

Sehr fein wars. Und mein Steak … Mjamm! (Gruß an Conny - Du hättest von meinem Blattspinat kosten können.) Beim Heimfahren ein Wiedersehen mit Herrn Victor. Wassn schöner Abend. ;)

 
Hans-Georg (Gast) meinte am :
weiss man doch!
Was Kren ist, wusste ich schon bevor ich euch Ösiblogger kannte. Ich hätte mich spontan für den Semmelkren entschieden.
Ist sicher ne interessante Zeit im Moment in Wien für euch. 
ossi1967 antwortete am :
Kren

Es ist oft nicht leicht zu erraten, was unsere Lieblingsnachbarn kennen und was nicht. :) Die beiden vom Nebentisch waren sicherlich auch mehr aus dem Norden als aus einer der anderen Gegenden Deutschlands. Die kanntens nicht. Andererseits ist es ja auch oft so, daß vermeintlich österreichische Ausdrücke genauso in Bayern und darüber hinaus gebräuchlich sind. So eine gemeinsame Sprache ist was furchtbar Kompliziertes. ;)

Ja, Wien ist recht spannend zur Zeit. Es gab für meine Heimatstadt Linz vor Jahren mal den Werbeslogan „Linz - eine Stadt lebt auf“. Der wurde von den Linzern sehr rasch umgedichtet in „Linz - eine Stadt war nur scheintot“. So ähnlich kommts mir derzeit in Wien vor: die Stadt war nur scheintot … jetzt plötzlich ist sie voll mit Leben. ;)