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ESC 2015: Wettquoten

De la capat (Official Video) Träge hat sichs angelassen heuer - ich wollt nicht so recht in Song-Contest-Stimmung kommen. Zum Wochenende hab ich aber begonnen, mich durch die seit Ende 2014 der Reihe nach veröffentlichten Songs zu hören. Eindeutig: Das wird wieder ein Schnulzenjahr. Wenn ich etwas nicht so wirklich mag beim Song Contest, dann ist das ein Meer an Balladen. Vielleicht liegts daran, daß ich auch noch keine persönliche Favoritenliste aufstellen kann.

Damit aber zumindest irgendeine Tabelle in meinem Blog steht mit Songs, auf die der gelernte ESC-Fan ein Auge haben muß während der nächsten Wochen, gibts hier mal hübsch übersichtlich zusammengestellt die momentanen Lieblinge der Wettbüros:

Rang Land Interpret Song
1 Italien Il Volo Grande amore
2 Estland Elina Born & Stig Rästa Goodbye To Yesterday
3 Finnland Pertti Kurikan Nimipäivät Aina mun pitää
4 Slowenien Maraaya Here For You
5 Vereinigtes Königreich Electro Velvet Still In Love With You
6 Spanien Edurne Amanecer
7 Griechenland Maria-Elena Kyriakou One Last Breath
8 Malta Amber Warrior
9 Frankreich Lisa Angell N'oubliez pas
10 Rumänien Voltaj De la capăt - All Over Again

Die Top 3 versteh ich nicht so ganz, aber dahinter kommt dann schon einiges, mit dem ich leben kann: Slowenien, le Royaume-Uni, Frankreich, vor allem auch Rumänien … doch, das geht schon so.

Aufpassen allerdings: Das wird nochmal ordentlich durchgeschüttelt. Wenn ich hier „Voltaj“ aus Rumänien auf dem 10. Platz anführe, dann ist das nur die halbe Wahrheit. Tatsächlich sind sie bei den Buchmachern auf Platz 17, das Vereinigte Königreich ist in Wahrheit auf Platz 10 statt auf Platz 5. Die Verschiebung kommt daher, daß auch schon fleißig auf Länder gewettet wird, deren Songs noch gar nicht feststehen. Diese „Schweden wird schon gut abschneiden, egal was sie singen“-Wetten hab ich rausgefiltert. Erfahrungsgemäß ändert sich das dann ja auch rasch, sobald wirklich alle Teilnehmer feststehen.

 
Hans-Georg (Gast) meinte am :
Alles Geschmacksache
Jedenfalls waren der Italienische Beitrag und der des Vereing. Königreiches die einzigen, die ich mir bis zu Ende angehört habe. 
Deep_Blue antwortete am :
Wahnsinn
2 ganze Lieder von dem "Wettbewerb" bis zum Ende angehört ?

Da hast du dir eigentlich schon den "Conchita Wurst Orden am offenen Hosentürl" für außerordentliche Tapferkeit verdient :-) 
ossi1967 antwortete am :
@Hans-Georg

Naja … bleibt wenigstens le Royaume-Uni als unser kleinster gemeinsamer Nenner. ;) (Mit Italien hab ich so meine Probleme: Davon tun mir die Zahnhälse weh.)

Ich selbst habs ja im Moment mit Slowenien und vor allem mit Rumänien. „De la capăt“ läuft bei mir in einer Endlosschleife, was schlecht für meinen Flüssigkeitshaushalt ist: Ich heul Rotz und Wasser bei dem Song. Jedes Mal.

 
Deep_Blue antwortete am :
Wusste gar nicht
das du rumänisch sprichst. 
ossi1967 antwortete am :
@Blue

Wieso sollt ich rumänisch sprechen? Wie kommstn jetzt wieder auf die Idee?

 
Deep_Blue antwortete am :
Na
wie verstehst denn sonst worüber der singt ?

Oder löst schon die Melodie die Weinkrämpfe aus ? 
ossi1967 antwortete am :
@Blue:

Natürlich ist es die Musik, nicht der Text. Wie sollte ein Text jemanden so sehr berühren, daß er weint? (Ganz im Gegenteil: Wie man an der engischen Version feststellen kann, ist der Text ein eher inhaltsfreier und oberflächlicher „Wenns mir schlecht geht, gibst Du mir Kraft“-Aufguß, wie man ihn schon 100x gehört hat. Rumänisch klingt halt schöner.)

Ich kann ja auch kein Schwedisch und rotz bei „Min astrakan“ trotzdem ein Tempo-Packerl durch.

Interessant find ich aber, daß jemand auf die Idee kommt, die Emotion bei Musik käm - wenn überhaupt - dann vielleicht vom Text. Das heißt ja im Umkehrschluß, daß bei Dir emotional gar nichts passert, wenn Du Musik hörst. (Was die Frage aufwirft, wozu Du dann überhaupt Musik hörst …)

 
Deep_Blue antwortete am :
Na selbstverständlich
ist Text eines Liedes zu einem großen Teil für Emotionen bei der Musik verantwortlich.
Besonders dann, wenn man den Text auch versteht.

Warum ich Musik höre ? Weil es einfach geil ist.

Lieber Ossi, leider bin ich bei diesem Thema der falsche Ansprechpartner.

Hetero Männer weinen nicht bei Songs, Filmen, Musicals oder weil ihnen ein Nagel abbricht.

Das dürfte genetisch bedingt sein :-) 
ossi1967 antwortete am :
@Deep

Ein Klassiker: Menschen bekommen Gänsehaut und feuchte Augen auch bei Instrumentalmusik. Forscher beschäftigen sich über Jahrzehnte hinweg mit der geheimnisvollen Wirkung, die Musik auf die Emotionen hat, beweisen den direkten Einfluß der Musik auf Hormonausschüttung und limbisches System … und dann kommt der Herr Blue mit fundierter Alkbottle-Bildung (pun intended) und fegt all diese Lebenserfahrung und Forschungsarbeit mit Na selbstverständlich ist Text zu einem großen Teil für Emotionen verantwortlich beiseite. Das wäre an und für sich komisch in seiner schrillen Bizarrheit, wenn ichs Dir nicht mittlerweile fast glauben würde - also nicht als generelle Behauptung bzgl. menschlicher Musikwahrnehmung (die funktioniert ja nachweislich anders), sondern in Bezug auf Deine ganz persönliche Erfahrung beim Musikhören:

Eine relative neue Studie der Universität Berlin zeigt, daß die Empathiefähigkeit eines Menschen einen wesentlichen Einfluß darauf hat, wie er auf Musik reagiert. (Was gut zu früheren Untersuchungen paßt, wonach Musik auch Empathie erzeugt. Da ist also irgendwo ein Zusammenhang.) Gleichzeitig wissen wir ja aus älteren Studien, daß ein Mangel an Empathie die Entwicklung rechtsextremer Ansichten begünstigt (und die Chancen auf einen Posten im Spitzenmanagement erhöht). Ich würd jetzt nicht so weit gehen wie Du und behaupten, daß mangelndes Mitgefühl unbedingt genetisch bedingt sein muß … Das kann schon auch durch Erziehung und andere Umwelteinflüsse zustande gekommen sein. Im Ergebnis ist es ja aber auch wurscht: Es würde bei Dir sowohl die ausbleibenden emotionalen Reaktionen auf Musik als auch Deine politische Einstellung erklären.

 
Deep_Blue antwortete am :
Menschliche Musikwahrnehmung
Es ist so wie immer.
Egal was andere meinen, Hr. Gscheit und seine Studien haben immer recht :-)

Ich habe ja nie abgestritten, dass auch nur instrumentale Musik, Emotionen auslösen kann.

Zwei willkürliche Beispiele ( obwohl ich ja schon wissen sollte, dass Diskussionen mit dir verschwendete Zeit sind )

"Time to say Goodbey" - Andrea Bocelli
"An deiner Seite" - Unheilig

Selbstverständlich weckt die schwermütige Melodie schon Emotionen, aber ohne den Text dazu zu hören ?
Die ganzen Emotionen werden erst durch das Zusammenspiel von Musik und Text frei.

Aber du und deine Forscher wissen das sicher besser :-)

Ok, fassen wir kurz zusammen. Alle Menschen die nicht gleich bei jedem melancholischen Song losheulen, sind rücksichtslose Nazis.

Ossi, du musst jetzt wieder einmal über den Tellerrand blicken, wie es so schön heißt.
In deiner Lebensumgebung mag es gang und gäbe sein, dass sich Männer schluchzend in den Armen liegen, weil Leonardo mit der Titanic abgesoffen ist, oder eine Band ein rührseeliges Lied spielt, oder was für Gründe es sonst noch so geben könnte.

In der "normalen" Männerwelt, sind solche Krokodilstränen selten bis gar nicht anzutreffen.

Da ist so ein leicht weiblich, hysterisches Verhalten eher ein Fall für einen Therapeuten. 
ossi1967 antwortete am :
@Deep

Das ist die uralte Gschicht, die Du nie verstehen wirst, egal wie oft man sie Dir vorbetet: Das eine ist Deine sogenannte Meinung - eine reine Behauptung ohne irgendwelche Grundlagen, die man diskutieren könnte. Das andere sind Fakten, die sich aus wissenschaftlicher Forschungsarbeit ergeben haben. Die kann man sehr wohl diskutieren. Aus denen kann man auch andere Meinungen ableiten als meine. (Das Gehirn ist ja immer noch ein sehr geheimnisvolles Kasterl und man weiß nicht mit 100%iger Sicherheit, was dort alles abläuft.) Aber es hat eigentlich keinen Sinn, Deine aus den Fingern gezutzelte Behauptung ernsthaft auf die gleiche Stufe wie moderne Gehirnforschung zu stellen.

Insofern muß man Deinen einleitenden Satz etwas umformulieren: Es ist nicht egal, was andere meinen … andere können nämlich durchaus Recht haben. Es ist nur idR egal, was Du meinst. Du bist sowas wie die Wiener ÖVP: Wenn man mal nicht sicher ist, welchen Standpunkt man in einer politischen Frage einnehmen soll, muß man sich die Meinung der Wiener ÖVP ansehen - und dann das Gegenteil vertreten. So ist das mit dem Herrn Blue auch, nur deckst Du mehr Themen ab als Wiener Lokalpolitik. *LOL*

„Time to say Goodbye“ ist kein gutes Beispiel, weils zwar eine eingängige Melodie ist, aber emotional nicht berührt. „An deiner Seite“ dagegen ist als Beispiel für die Diskussion perfekt: Der Text ist wirklich wunderschön (ich war ehrlich überrascht, was der Herr Graf so alles drauf hat) und beschreibt eine der traurigsten Situationen, die man sich im Leben eines Menschen vorstellen kann. Aber wirkt er, wenn der Herr Graf ihn weitgehend melodiefrei sprechgesangt? Nein. Er läßt mich verstehen, daß hier eine traurige Situation beschrieben wird … aber rein vom Ablesen des Textes werd ich selbst nicht traurig. Und genau das ist der Unterschied zwischen Text und Musik.