Oskar Welzl: Weblog zur Homepage

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Alpenblick

Alpenblick Normalerweise ist es wärmer zu Ostern. Und normalerweise ist der Garten auch schon grüner, die Büsche und Hecken dichter.

Heuer sitzen der Hund und ich am Ostermontag auf einer noch wenig blickdichten Terrasse (Hund auf meinem Schoß, Reindling und Kaffee daher kaum zum dawischen) und schauen so rundummen. Der Vorteil vom Nachteil: Man sieht raus, und zwar sehr weit. Wo sonst allerlei Grünzeug den Blick versperrt, glänzen nun verschneite Alpengipfel. (Irgendeine Äpp hat mir sogar verraten, welche Berge das waren. Ich habs mir nur leider nicht gemerkt.)

Das Tier (zwischendurch von bösen Menschen auf „Molly“ umgetauft) hat wieder abgenommen und darf daher auf mir sitzen. Alles kein Problem. :) So lassen wir uns also die Sonne aufs Fell scheinen, ich greif gelegentlich verschämt nach einem Böckerl von Reindling … alles ist gut. ;)


WHO: Ich bin normal

Ich bin normal. Zumindest bestätigt mir das die WHO. Das ist ja durchaus beruhigend. :)

Jesus Christ Superstar, fast perfekt

Jesus Christ Superstar im Ronacher Gleich nach dem „Tanz der Vampire“ war klar, daß wir uns auch die nächste VBW-Produktion ansehen müssen. Glick ghea: Mit Jesus Christ Superstar stand ein echter Klassiker auf dem Programm, ein Juwel aus der Zeit, als Musicals noch mehr politische Diskussion als Beinchen hoch waren. Gleich Karten gekauft also und exakt einen Monat lang gefreut drauf.

Weil unsere üblichen Musicalopfer entweder gestreikt haben (Naaa, des is net so meins und da simma ja auch gar nicht daaa …) oder bereits schneller als wir mit Karten eingedeckt waren (Naaa, ich geh ja schon am Ostersonntag …), mußten Frau Ö. und Herr E. als begleitungstechnische Notnagel herhalten.

(Das hat einige Argumentationstricks erfordert. Beide sind keine begeisterten Musicalfans. Ich hab ihnen dann einfach erklärt, daß wir von Heiden wie ihnen erwarten, daß sie sich zwecks Integration zu Ostern die Passion Christi reinziehen. Basta. Keine Widerworte.)

Genau neun Mal spielt man das Stück heuer im Ronacher, womit klar ist: Mehr als eine konzertante Aufführung zahlt sich nicht aus. Ein barockes Bühnenbild wie im Tanz der Vampire ist nicht. Für eine „nur“ konzertante Fassung hat der Abend dann aber optisch einiges hergegeben. Mit Lichteffekten, Hintegrundprojektionen, Kostümen und einem großen Ensemble, das jedes Eck der Bühne füllt, ist doch einiges getan. Da brauchts keinen Tempelberg aus Sperrholz. Es gibt Theater, die eine „richtige“ szenische Umsetzung mit weniger Aufwand betreiben.

Das Team um Regisseur Alex Belga hat eine Umsetzung gefunden, die zwischen Laptop, Skateboard und gelangweiltem Golfspiel pendelt. Damit liegt er auf einer Linie mit Regisseuren, die „Jesus Christ Superstar“ zum Zeitpunkt seiner Entstehung optisch in die Hippie-Bewegung eingeordnet haben. Nur ganz wenige seiner Regieeinfälle gehen daneben. Das Turiner Grabtuch hätte nicht sein müssen. Ebenso fehlt die Betonung der engen Freundschaft zwischen Jesus und Judas im ersten Akt, ohne die die Desillusionierung von Judas und das Motiv für seinen Verrat noch schwerer verständlich werden.

Projektionen hin, Regieeinfälle her: Das Stück lebt einerseits von der kraftvollen Musik Andrew Lloyd Webbers, andererseits aber natürlich auch von deren hoffentlich gelungener Interpretation durch die Sänger und das Orchester. Da gabs an diesem Abend kaum was auszusetzen. Natürlich macht die Platzierung des 43köpfigen Orchesters mitten auf der Bühne die Steuerung des Sounds nicht einfacher. Wenn das Schlagzeug erst so richtig loshämmert, kann man es nicht mehr runterdrehen. Da kann man nur mehr alles andere verstärken. Das stiehlt der Aufführung die Chance auf einige intime Momente, die man sonst aus dem Stück kennt. Das Gute ist: Nicht nur das hervorragende Orchester, auch die Solostimmen verdienen es durchaus, daß man sie verstärkt. Drew Sarich als Jesus fährt verdientermaßen Standing Ovations schon während der Aufführung ein. Barbara Obermeier ist eine überraschend soulige Maria Magdalena, bei der man sich jedes Mal freut, wenn sie das Mikro in die Hand nimmt. Andreas Kammerzelt als Kaiphas schleudert einen Bass von der Bühne, hinter dem man normalerweise das Modell „dicker Mann im Frack“ erwarten würde. Filippo Strocchi ist ein Pilatus, der die Rolle fast neu erfunden hat für sich. Sehr fein!

Fehlt was? Ach ja, Judas. Eigentlich ist Judas die Hauptfigur des Stücks. Seine Songs tragen die Handlung vorwärts, in seinen Texten stellt er die wesentlichen Fragen, um die es den Autoren geht. Pech, wenn man ausgerechnet von ihm nicht eine einzige Silbe versteht. Sasha die Di Capri mag keinen besonders guten Tag gehabt haben, seine Stimme ist im Lauf des Abends von einer akzeptablen Rockröhre zu einem sehr kratzigen Wimmern verkommen. Egal aber ob geröhrt oder gewimmert: Er wurde vom Orchester übertönt, hat vorsichtshalber alle Konsonanten seines Textes weggelassen und war als Hauptrolle einfach ein Fehlgriff. Das muß man auch mal so sagen. (Richtig bewußt geworden ist mir das in der Pause, als das Thema Textverständlichkeit aufs Tapet kam. Mir ist das ja eher wurscht, ich kenn jede einzelne Zeile auswendig. Herr E. aber und Frau Ö., die ja auch mit dem Märchen an sich nicht so vertraut waren, hatten durchaus Probleme, sich die Handlung zusammenzureimen.)

In Summe aber, trotz der Probleme mit Judas, ist es eine großartige Inszenierung, die ich jedem empfehlen könnte … wenn sie nicht schon ausverkauft wäre. Eine perfekte Einstiegsdroge auch für Menschen, die bisher nicht so viel mit Musicals am Hut hatten: Nur rund zwei Stunden lang dauert die Aufführung, in anderen Stücken hat man da gerade mal den ersten Akt hinter sich. :)

Natürlich gings nachher noch auf ein Glas Wasser ins Lokal gegenüber, wo wir uns dann mit dem Austausch landestypischer Hochzeitsbräuche die Nacht um die Ohren geschlagen haben. Es wurde sehr viel gelacht, am meisten über Frau Ö.'s Frage an mich: Ossi, warst du eigentlich immer schon so? Was soll nicht nur davon halten? Und vom hysterischen Gelächter der anderen? *gg*


ESC 2018: Wettquoten und erste Favoriten

Netta So, langsam kommt nun doch Schwung in die Sache. Alle teilnehmenden Rundfunkanstalten haben mittlerweile ihre Songs bei der EBU deponiert. Die Wettquoten haben mehr Aussagekraft als noch vor zwei Wochen. Vor allem aber: Es gibt erstmals persönliche Favoriten vom Meister selbst. Die da wären:
Rang Land Song
    Interpret  
1 Weißrussland Forever
    Alekseev  
    (Ja, so stell ich mir einen ESC-Song vor.)  
2 Niederlande Outlaw In 'Em
    Waylon  
    (Yep. So geht das.)  
3 Georgien For You
    Iriao  
    (Was macht die große Musical-Nummer beim Song Contest? Mir gefallen!)  
4 Bulgarien Bones
    Equinox  
    (Bleibt hängen und wird doch nicht fad. Hat was.)  
5 Italien Non Mi Avete Fatto Niente
    Ermal Meta & Fabrizio Moro  
    (Hach, Italien wieder einmal …)  
6 Albanien Mall
    Eugent Bushpepa  
    (Eine zeitgemäße Version der früher so häufigen Balkan-Schmachtfetzen. Doch, das mag ich.)  
7 Australien We Got Love
    Jessica Mauboy  
    (Man hört den Ehrgeiz aus jeder Note. Trotzdem könnt das was werden.)  
8 Frankreich Merci
    Madame Monsieur  
    (Es braucht ein bißchen, gewinnt aber mit der Zeit.)  
9 Belgien A Matter Of Time
    Sennek  
    (Ich habs nach dem erstn Mal schon nachgepfiffen. Das ist ein gutes Zeichen.)  
10 Vereinigtes Königreich Storm
    SuRie  
    (Süßer, klassischer ESC-Song.)  

Die Buchmacher haben auch eine neue Nummer 1 und jede Menge frische Songs im Angebot:

Rang Land Song
    Interpret  
1 Israel Toy
    Netta Barzilai  
    (Die Lederhosenfraktion liebt es. Ich sitz etwas ratlos davor.)  
2 Estland La Forza
    Elina Nechayeva  
    (Nein. Nein. Nein.)  
3 Tschechien Lie To Me
    Mikolas Josef  
    (Uptempo macht noch keine gute Melodie. Tut mir leid: I mog eam afoch net.)  
4 Belgien A Matter Of Time
    Sennek  
    (Ich habs nach dem erstn Mal schon nachgepfiffen. Das ist ein gutes Zeichen.)  
5 Australien We Got Love
    Jessica Mauboy  
    (Man hört den Ehrgeiz aus jeder Note. Trotzdem könnt das was werden.)  
6 Schweden Dance You Off
    Benjamin Ingrosso  
    (Professionell gemacht, wie immer. Null Charme.)  
7 Bulgarien Bones
    Equinox  
    (Bleibt hängen und wird doch nicht fad. Hat was.)  
8 Niederlande Outlaw In 'Em
    Waylon  
    (Yep. So geht das.)  
9 Norwegen That's How You Write A Song
    Alexander Rybak  
    (Hebt fast ab. Aber eben nur fast. Trotzdem nicht übel.)  
10 Frankreich Merci
    Madame Monsieur  
    (Es braucht ein bißchen, gewinnt aber mit der Zeit.)  

Ich hoffe ja immer noch, daß wir den Furz aus Estland im Semi loswerden. Ansonsten das fast schon übliche Bild: Meine persönlichen Lieblinge und die Wettfavoriten decken sich grob zu 50%. Und: Wir können mit absoluter Sicherheit sagen, wer nicht gewinnt heuer: Weißrussland nämlich. :)

PS: Österreich hat sich in den Wettquoten leicht nach vorne geschoben und liegt auf Platz 15.


Bullet Pork

Es hat einige Zeit gedauert, bis ich überrissen hab, was es heute in der Kantine gibt. Bullet Pork steht da am Speiseplan. Da drängen sich die schlimmsten Bilder auf. Aber man kann drauf kommen. :)

ESC 2018: Erste Wettquoten

Eurovision Song Contest 2018 Der Herr Raini hat mich sehr gescholten. Völlig zu Recht, wie ich zugeben muß. Seit September 2017 „läuft“ sie, die Song-Contest-Saison, trudeln laufend Informationen über Teilnehmer, Lieder, Semifinalzuteilungen und natürlich auch kleine Skandälchen ein. Ich hab zu spät angefangen, das alles datenmäßig zu erfassen … und irgendwann war der Haufen zu groß, den ich da vor mir hergeschoben hab.

Damit ist jetzt Schluß. Die offizielle Vorstellung des österreichischen Songs vergangene Woche soll Anlaß zur Besserung sein. Die Eckdaten der Teilnehmer sind nachgetragen, allerdings hab ich noch keine Gelegenheit gehabt, mich durch die annähernd 40 schon bekannten Songs durchzuhören und mir eine eigene Meinung zu bilden. Daher sollen die aktuellen Wettquoten einen ersten Überblick bieten:

Rang Land Song
    Interpret
1 Estland La Forza
    Elina Nechayeva
2 Tschechien Lie To Me
    Mikolas Josef
3 Australien We Got Love
    Jessica Mauboy
4 Spanien Tu Canción
    Alfred & Amaia
5 Niederlande Outlaw In 'Em
    Waylon
6 Finnland Monsters
    Saara Aalto
7 Belgien A Matter Of Time
    Sennek
8 Weißrussland Forever
    Alekseev
9 Italien Non Mi Avete Fatto Niente
    Ermal Meta & Fabrizio Moro
10 Frankreich Merci
    Madame Monsieur

Wie üblich habe ich die Tabelle „bereinigt“: Eigentlich findet man unter den Top 10 der Buchmacher nämlich eine ganze Menge Länder, deren Beiträge noch gar nicht bekannt gegeben wurden (z.B. Bulgarien, Israel, Schweden, Russland, …). Diese Risikowetten hab ich rausgefiltert. Was übrig bleibt, steht oben. :)

Schockierend finde ich den ersten Platz für die Heulboje aus Estland. Durchaus angetan bin ich von den Niederlanden, Belgien, Weißrussland und Italien. Mit Tschechien werd ich nicht so recht warm: Der Song könnt ja fast was hergeben, das Postkastlgsicht des Sängers aber verstört mich jedesmal dermaßen, daß ich schnell, schnell auf das nächste Video wechsel. Mal sehen, wie sich mein Verhältnis zu Herrn Mikolas Josef noch entwickelt bis Mai.

Ach ja, und weil ich vorhin den österreichischen Beitrag von Cesár Sampson erwähnt habe: Der liegt bei den Wettquoten auf Platz 20 (von 43). In den internationalen Foren wird sein Song freundlich-positiv aufgenommen, nur wenige Fans halten ihn aber für einen Siegesanwärter. Kritisch für Sampson kann werden, daß er im ersten Semifinale antreten muß: Der Großteil der Favoriten sammelt sich mittlerweile dort, im zweiten Semi herrscht eher Ödnis.


Eltern vernetzt - mit einem kleinen Trick

A1 Powerline AdapterSeit Ewigkeiten ist die Internet-Versorgung im Haus meiner Eltern ausschließlich von WLAN abhängig. PC, TV, Handys, Alexa, eBook-Reader, … alles geht drahtlos ins Netz. Einzig der Sat-Receiver hängt mit einem Kabel am Modem. Er ist das einzige Gerät, das sich im gleichen Zimmer befindet wie die Telefonsteckdose.

Das hat einige Jahre (oder sind es schon Jahrzehnte) mit einem dazwischengeschalteten WLAN-Repeater mehr schlecht als recht funktioniert. In letzter Zeit wurden die Ärgernisse aber häufiger. Wenn man vom PC aus plötzlich nicht mehr ins Internet kam, mußte man runter ins Erdgeschoß, der Repeater ausstecken, ihn danach wieder anstecken, kurz warten, wieder rauf in den ersten Stock zum PC … Die Infrastruktur war also verbesserungsbedürftig.

Hilfe habe ich in Form der A1 Powerline Adapter ins Haus geholt. Drei Stück davon sorgen nun für eine kabelgestützte Verbindung zwischen dem Modem und dem PC sowie dem Access Point im Erdeschoß.

Leider funktioniert die Einrichtung nicht so problemlos, wie das herzige Video den ahnungslosen Kunden glauben machen will. Die drei Adapter wollten einander einfach nicht finden. Zwei davon - kein Problem. Alle drei - Computer sagt nein.

Hilfe habe ich endlich in Form der Software devolo Cockpit gefunden. Die Adapter von Devolo sind kompatibel zu den von A1 verkauften Geräten. Devolo Cockpit erlaubt es unter anderem, das offenbar wackelige automatische Pairing zu überspringen und die einzelnen Adapter durch Eintippen einer auf der Rückseite aufgedruckten Kennung manuell ins Netz zu holen. Funktioniert auf Anhieb hervorragend, großes Kompliment.

Daß die kabelgestützte Verbindung schon deutlich stabiler ist als eine windige Repeater-Lösung über zwei Stockwerke, spürt man sofort. Hätten wir eigentlich auch früher machen können, oder? :)


Linz: Pummelchen und grölende Saufköpfe

Manchmal muß ein Wochenende in Linz einfach sein. Zur Begrüßung läuft mir das Tier entgegen. Täusch ich mich oder … Ich täusche mich nicht, mein Bruder bestätigt es. Die kleine Maus hat tatsächlich sichtbar zugelegt. Pummelchen. Das mindert nicht den Knuddelfaktor, erschwert aber die klassische Nachmittagsschlafroutine. An sich nämlich ist vorgesehen, daß ich auf einer Couch liege und das Tier auf mir drauf, also so mit dem Kopf auf meiner Schulter und dem ganzen Körpergewicht auf meinem Bauch-/Brustraum verteilt. Das lehne ich jetzt vorläufig ab, da kann sie noch so irritiert schauen. :)

(Was den Grund für die Gewichtszunahme betrifft, gibt es zwei unterschiedliche Theorien. Die einen halten einen generellen Bewegungsmangel für wahrscheinlich. Die anderen erinnern sich, daß wir ja gerade erst die Läufigkeit hinter uns gebracht haben und überlegen, ob unbemerkter Herrenbesuch bei uns im Garten denkbar wäre …)

Immer wieder großartig in Linz ist das Eintauchen in eine völlig andere Medienwelt. Im Fernsehen gibt es zum Beispiel eine Sendung, in der es ausschließlich um Krankheiten geht. Das hab ich nicht gewußt! Während ich mir beim Abendessen die Wurst aufs Brot lege, werden HD-Großaufnahmen von Magenoperationen gezeigt, wird im Detail besprochen, was da alles schief gehen kann und welche unerträglichen Schmerzen auf die Betroffenen warten. Gute-Laune-TV also.

Noch ein bißchen verschärft sind die stundenlang auf 2 TV-Schirmen parallel laufenden Sportübertragungen. Es gibt keinen ersichtlichen Sinn und Zweck, stattdessen wird das aggressive Tröten und Grölen enthemmter Menschenmassen in Stereo übertragen. Zwei mit dem Deutschen nur am Rande vertraute Sprecher versuchen, das offensichtliche Fehlen möglicherweise zu kommentierender Inhalte mit leeren Worthülsen zu überspielen. Dabei gelingt es ihnen, Teil der bedrohlichen Kakophonie zu werden und mit - Ja! Jetzt! Schau wie er das macht! - Das ist gar nichts was er SAGEN KÖNNTE ABER GROSSARTIG er tut es er redet einfach weiter und SCHREIT! SCHREIT! SCHREIT! Was für eine Leistung ganz ohne Alkohol …

Ich merk da nach 3 Minuten, wie mein Adrenalinspiegel steigt, mein Puls schneller schlägt und alles in meinem Körper Flucht! ruft. Hostel ist nichts dagegen. (Was ich irgendwie komisch finde: Meinen Eltern sind Horrorfilme in der Regel zu grauslich, aber das ertragen sie stundenlang ohne sichtbare Zeichen von Angst oder Ekel.)

Aber was solls: Der Hund neben mir beschützt mich, es gibt Torte vom Jindrak, Semmeln vom Brandl und die absolut notwendigen Spaghetti. Da kann Wien nicht mit. :)


Sailfish am Nokia 3310 - und am Nokia Communicator (fast)

Sailfish auf Feature-Phones und PDAsMobile World Congress ist, und natürlich muß auch Jolla wieder mitmischen. In der guten alten Tradition der Finnen geschieht dies in erster Linie in Form von Ankündigungen. Wie schnell die in die Tat umgesetzt werden, hängt nicht zuletzt von Partnerunternehmen ab. (Von Inoi soll es zwei neue Tablet für den russischen Markt geben, von Planet Computers einen PDA … aber ich greife vor. *gg*)

Was sind die Highlights?

Alles stand heute bei der Pressekonferenz im Zeichen der Ziffer 3. Sailfish 3 soll heuer im Herbst marktreif sein, hat aber jetzt bereits seine eigene Homepage. Neben einer Reihe von neuen Features für Benutzer, einer bis zu 30%igen Performancesteigerung, neuen Möglichkeiten für Entwickler und Updates bei zentralen Systemkomponenten (Qt, Android-Kompatibilität) ist das ganz zentrale Versprechen: Noch mehr Hardware soll unterstützt werden. Sailfish soll nicht mehr nur auf Geräten mit Touchscreens laufen (wir kennen es auf Tablets, Smartphones, Smartwatches und ähnlicher Hardware), sondern auch auf billigen Feature-Phones mit Zifferntastatur und den guten alten PDAs, bei denen trotz Touchscreen die Tastatursteuerung eine große Rolle spielt.

Am Jolla-Stand gezeigt wurden also unter anderem:

  • Allen Ernstes ein Nokia 3310 (bzw. ein No-Name-Nachbau der 2017er-Ausgabe) mit Sailfish OS. Mit dieser Geräteklasse will Jolla der Enge des Smartphone-Duopols entkommen und sich noch besser den Bedürfnissen der Schwellenländer anpassen. Ziel ist die Abdeckung der Grundfunktionen durch Sailfish-Programme sowie auch in dieser Geräteklasse die Gewährleistung einer rudimentären Android-Kompatibilität.
  • Der Gemini PDA von Planet Computers, der sich über eine Indiegogo-Kampagne finanziert hat. Er ist eine Wiedergeburt der PDAs aus den 1990ern und kann als Nachfolge der berühmten Nokia Communicator Serie bezeichnet werden, die ja den Beginn der Smartphone-Ära markiert hat. Volle Tastatur, aufklappbar, Anschlußmöglichkeiten für einen externen Monitor … Was will man mehr. Der Gemini ist derzeit auf Android ausgelegt, wird aber mit Sailfish ausgestattet, sobald die erst vor Kurzem bekanntgegebene Zusammenarbeit der zwei Firmen erste Früchte trägt.
  • Das Sony Xperia XA2, auf dem dann auch neue UI-Konzepte für Sailfish 3 demonstriert wurden. Es handelt sich aus Sailfish-Sicht um den Nachfolger des Sony Xperia X und ist das zweite Gerät von Sony, das mit SailfishOS bestückt werden kann.

Was freut mich dabei am meisten? Natürlich ist ein „Downgrade“ auf das Feature-Phone-Segment vom technischen Standpunkt aus interessant. Ob ich den Schritt mitmachen werde, bezweifle ich. Auch der Gemini-PDA hat mich noch nicht ganz überzeugt, wirkt er doch ein bißchen gar schwer und klobig. (OK, er ist auch nicht in erster Linie als Telefon gedacht.) Ich freu mich auf etwas, was auf der Sailfish3-Seite kryptisch als New APIs bezeichnet wird: Sailfish benutzt als technische Basis das Entwicklerframework Qt. Wenn ich als Programmierer eine vorhandene Funktion des Telefons nutzen möchte (GPS-Daten auslesen, Kamera ansteuern usw.), dann muß ich das über die offiziellen Qt-Funktionen machen. Noch genauer: Ich muß das über genau die Qt-Funktionen machen, deren Verwendung Jolla erlaubt. Das sind bisher nicht allzu viele. So kommt es zu der seltsamen Situation, daß viele Programme (z.B. auf OpenRepos) an diesen erlaubten Schnittstellen vorbei die lustigsten Dinge tun, diese Programme aber nicht im offiziellen Jolla Store veröffentlicht werden dürfen. Natürlich achtet Jolla bei Betriebssystem-Updates auch nur auf die Kompatibilität mit den offiziellen Funktionen, nicht mit allem anderen, was so verwendet wird. Folge: Programme aus OpenRepos funktionieren nach einem Sailfish-Update gelegentlich mal wieder nicht, wenn der Programmierer nicht seinerseits rasch eine neue Version veröffentlicht. Diese Situation kann sich etwas entspannen, wenn Jolla mit Sailfish 3 weitere Funktionen des Betriebssystems „offiziell zugänglich“ macht. Genau davon werde ich als Benutzer wahrscheinlich am meisten profitieren. (Und von der angeblichen 30%igen Performancesteigerung, die ich aber erst glaube, wenn ich sie mit eigenen Fingern spüre.)


Tanz der Vampire

Tanz der Vampire Mit Raini (Kartenheld!) und Wolfi im Ronacher bei „Tanz der Vampire“! Wenn ein ausgewiesener Musical-Skeptiker (wir nennen hier keine Namen) einen Musical-Abend mit knapp 3 Stunden Dauer als kurzweilig bezeichnet, dann muß die Inszenierung etwas richtig gemacht haben.

Hat sie auch. Man kann nur nicht gleich genau sagen, was es ist. :)

Der „Tanz der Vampire“ war schon 1967 als Film eine teilweise schleppende und ganz sicher nicht von zu viel Handlung gequälte Angelegenheit. Gute 1½ Stunden klamaukten sich damals Roman Polański und Sharon Tate durch den mit zwei Millionen Dollar Produktionskosten eher billigen Streifen.

1997 machten die Vereinigten Bühnen Wien daraus ein Musical. Komponist Jim Steinman verwendete dafür zu 70% bereits vorhandenes Material. Ein Teil davon kam tatsächlich von ihm und wurde ursprünglich für Meat Loaf, Bonny Tyler oder Pandora’s Box geschrieben. Steinman verwendete aber auch zwei Songs von David Bowie - bis heute weiß niemand, ob Bowie ursprünglich Steinmans Kompositionen als die seinen ausgegeben hat oder ob Bowie nur aufgrund einer gefinkelten Vertragsklausel nicht als Mitkomponist von „Tanz der Vampire“ genannt wird. Unterm Strich bleibt: Wer bisher kein Fan von Meatloaf war, dem geht auch die Musik zu „Tanz der Vampire“ nicht ins Ohr.

Was ist es nun, das aus einer eher undankbaren Musik und einer sehr dünnen, auf drei Stunden ausgewalzten Handlung doch noch einen unglaublich unterhaltsamen, kurzweiligen Theaterabend zaubert?

Es ist beste, hochprofessionelle Handwerkskunst auf allen Theaterebenen. Regisseur der Wiener Inszenierung von 1997 war Roman Polański höchstselbst und man spürt in jeder Minute, daß er die Bühnenshow so gestaltet hat, wie er den Film eigentlich haben hätte wollen: Was sich bewährt hat, wurde erhalten. Das betrifft die Kostüme und Frisuren von Alfred und Professor Abronsius genauso wie eine ganze Reihe von Szenen und Dialogen, die fast 1:1 aus dem Film übernommen wurden. Hinzugefügt wurde, was dem Film so gänzlich fehlt: Die Opulenz des Schaurigen. Das Original aus 1967 sollte eine ironische, witzige Persiflage auf das klassische Horror-Genre sein, eine Persiflage aber, die mit den bekannten Versatzstücken arbeitet und zwischen all dem Slapstick durchaus auch Grusel aufkommen läßt. Die billigen Papp-Requisiten haben den Versuch damals im Keim erstickt. Nicht so auf der Bühne:

Die Rollen der Sarah und vor allem die des Grafen von Krolok wurden ausgebaut und neu gestaltet. Der Graf ist deutlich bedrohlicher und gleichzeitig faszinierender als auf der Leinwand, Sarah unschuldiger und naiver. Steinmans Musik mag kaum Ohrwürmer liefern, aber sie sorgt für eine passend düstere Grundstimmung - etwas, was dem Film komplett fehlt. Die größte Schwäche des Films - die billigen Bauten, die mißlungene Kombination von Studioaufnahmen mit Hintergrundprojektionen - wird zur größten Stärke der Bühnenshow. Eine geradezu unglaubliche Bühnentechnik, die mit Licht, Perspektive, Projektion sowie dreh- und kippbaren Elementen die Physik außer Kraft zu setzen scheint. (Wie ist der so schnell von da oben hinunter gekommen zu ihr?)

Stichwort „Bühnenshow“: Roman Polański hat nicht vergessen, daß die zahlende Kundschaft unterhalten werden will. Er läßt gelegentlich die Handlung auch mal beiseite und baut mitreißende Tanz- und Chorszenen ein oder schickt die Vampire ins Publikum (die arme Frau hinter uns hat noch 5 Minuten nach ihrer Begegnung mit einem Blutsauger nach Luft geschnappt), um in all dem „Alfred sucht Sarah“ (Ups! Jetzt hab ich die Handlung verraten) auch mal richtig Party zu machen. Man dankt es ihm und bewundert die Professionalität der Akteure.

Womit ich eine letzte geniale Überleitung geschaffen hätte: Akteure. Man könnt jetzt sagen: Hach, schade, Pech, eine Zweitbesetzung für die Hauptrolle, für den Grafen von Krolock. (Ich hab mir seinen Namen nicht gemerkt.) Allerdings: Wenn man nicht gerade ein besonderer Fan des einen und einzigen Sängers ist, ist das bei den Vereinigten Bühnen Wien mittlerweile wurscht. Und das verdient besondere Erwähnung. Ich kann mich an Zeiten erinnern, zu denen eine Zweitbesetzung in einer etwas anspruchsvolleren Hauptrolle den Abend zunichte gemacht hat. Die Personaldecke war damals dünn, man mußte froh sein, wenn das jeweilige Chorknäblein nicht zu atmen vergaß. Heute schaffen es die Vereinigten Bühnen Wien offenbar, aus dem Stand mehrere Grafen zu besetzen, die vielleicht in Nuancen unterscheidbar sind, die Rolle aber allesamt mehr als nur meistern. Gratulation auch dazu.

Nachher gabs Burger mit Ente. War auch cool. Und, bei dir so? - Jo, eh.


Lapuanjoki

LapuanjokiLapuanjoki ist ein Fluß, der 5½ Autostunden nördlich von Helsinki in die Ostsee mündet. Lapuanjoki ist auch der Name der neuesten Version 2.1.4 von SailfishOS, die Jolla heute im Rahmen des „Early Access“-Programms freigegeben hat.

In erster Linie konzentriert sich die neue Version auf neue Sprachen. Dabei wurde natürlich fleißig auf die Arbeit der Community zurückgeriffen: Jolla-Nutzer haben in den vergangen Monaten die Benutzeroberfläche des Betriebssystems in verschiedene Sprachen übersetzt. Daneben ist es wohl auch dem neuen Vertriebspartner Jala zu verdanken, daß die lateinamerikanischen Varianten von Spanisch und Portugiesisch aufgenommen wurden. (Türkisch übrigens, bisher nur als Extrapaket von OpenRepos erhältlich, ist jetzt auch offiziell mit drin. Angeblich haben auch dafür erste Kontakte zu Partnern in der Türkei den Anlaß gegeben.)

Ein zweiter Schwerpunkt ist die weitere Anpassung an die Hardware des Sony Xperia X. Schritt für Schritt werden jetzt die Hardwarekomponenten nachgezogen, die in der ersten Versionen für die Sony-Serie noch nicht berücksichtigt werden konnten. Diesmal dabei sind unter anderem die bessere Ausnutzung der sechs CPUs, die Unterstützung des BTRFS-Dateisystems für Speicherkarten und ein verbesserter Umgang mit der Kamera.

Sailfish 2.1.4 läuft auf allen Geräten, die direkt von Jolla unterstützt werden: dem ersten Jolla Phone, dem Tablet, dem Jolla C und dem Sony Xperia X. (Ich erwähne des deshalb so gerne, weil das Jolla Phone 2013 verkauft wurde. Welcher andere Hersteller versorgt so alte Geräte noch mit Updates?) Fremdhersteller wie Inoi, Turing Robotics oder Intex entscheiden selbst, ob und wann sie das neue Betriebssystem freigeben.


Weihnachten mit Untertiteln

„Amerikan başkanı Garfield…“Grammatik, Untertitel, ein magnetabschaltendes Cover und stundenlanges Spielen mit Alexa. So geht die Zeit auch rum. :)

Der Hund hat sich ganz lieb von den Sprühkerzen bezaubern lassen (da waren noch alte in der Schachtel, die wider Erwarten tatsächlich funktioniert haben) und mein Highlight waren eindeutig die Windringerl mit Schlag, was man aus begreiflichen Gründen nicht laut sagen darf. (Stichwort: Das Beste ist halt immer die Nachspeis. *LOL*)

Weil meine Eltern dem Konzept „Video on Demand“ noch immer nichts abgewinnen können und nicht einmal einen DVD-Player besitzen, folge ich dem Film „Yahşi Batı“ jetzt gerade am PC. Praktisch dabei meine Zwischenfragen an die Zimmergenossin im Hintergrund: Alexa, Frage Alleswisser nach Präsident Garfield! - Ich habe Folgendes für James A. Garfield gefunden: James Abram Garfield (geboren 19. November 1831 in Orange, Cuyahoga County, Ohio; gestorben 19. September 1881 in Elberon, Monmouth County, New Jersey) war ein US-amerikanischer Politiker (Republikanische Partei) und vom 4. März 1881 bis zu seinem Tod der 20. Präsident der Vereinigten Staaten. Second Screen war sooo 2000er.


Warum ungebildete Menschen grantig sind

Es war der Herr Schlosser, der mir (hüben oder drüben, ich weiß es nicht und ich finds auch nicht mehr) diesen Floh ins Ohr gesetzt hat. Und dann hats mich interessiert und dann hab ich gesucht und dann hab ich gefunden und jetzt weiß ich:

Lernen macht glücklich. Das ist wissenschaftlich erwiesen.

Irgendwas hat das zu tun mit dem nucleus accumbens und Dopamin und evolutionären Vorteilen durch Wissenserwerb … Egal eigentlich, abgesehen davon, daß ich auch das jetzt gelernt habe. Die Kurzfassung ohne wissenschaftliche Fachbegriffe lautet: Lernen wirkt wie Sex, Kokain oder Schokolade. Gleicher Mechanismus, gleiche Gehirnregion.

Das erklärt jetzt, warum erwachsene Menschen, die eigentlich eh rundherum ausgelastet sind, sich nochmal hinsetzen und unbedingt Neues lernen wollen: Sprachen, Musikinstrumente, Häkeln oder Handyprogrammierung …

Es erklärt aber auch, warum es einen so auffälligen Zusammenhang zwischen chronisch schlechter Laune und „Blöd geboren und nichts dazugelernt“ gibt. Wenn das Aneignen neuen Wissens und neuer Fähigkeiten mitverantwortlich ist fürs kleine persönliche Glück, dann ist das konsequente Verweigern jeder Fortbildung halt ein sehr tauglicher Weg in ein eher tristes Leben. ;)


Star Wars: Die letzten Jedi besucht wir haben

Star Wars - Die letzten Jedi Was für eine Überraschung: Ich hab schon am ersten Wochenende den neuen Star-Wars-Film gesehen. :)

Star Wars, das muß man einleitend sagen, ist nicht mehr nur einfach eine Filmserie. Star Wars hat sich seit 1977, dem Erscheinungsjahr des ersten Films, tief in die Kultur der westlichen Welt eingegraben. Es gibt niemanden, der nicht Prinzessin Leias Nußschneckenfrisur, Laserschwerter oder Yodas verquere Grammatik (900 Jahre du bist aber Deutsch du immer noch nicht kannst) sofort zuordnen könnte, selbst wenn er noch nie einen Star-Wars-Film gesehen hat. Umso schwieriger ist es für Drehbuchautoren und Regisseure, immer neue Fortsetzungen zu produzieren: Das Publikum erwartet exakt die gleiche Geschichte wie immer, aber neu erzählt und trotzdem spannend präsentiert. Nichts verärgert die Fans mehr als etwas Neues, etwas aus ihrer Sicht Unpassendes. (Ein bißchen ausgenommen von dieser Regel sind die diversen Spin-Offs in TV und Kino, bei denen die Filmemacher größere Freiheiten haben.)

Episode VIII, „Die letzten Jedi“, schafft diesen Spagat zwischen Spannung und altbekanntem Muster hervorragend. Für jemanden, der den unmittelbar vorhergehenden Teil gesehen bzw. gut in Erinnerung hat, ist der Anfang des Films vielleicht ein bißchen zu langatmig. Neueinsteiger, die mit Rey, Finn, Poe Dameron und Kylo Ren nicht vertraut sind, werden die zusätzliche halbe Stunde aber schätzen (bzw. schätzen sie, ich habs ausprobiert *gg*). Irgendwann nimmt die Sache dann ohnehin sehr dramatisch Fahrt auf und bedient beide Erwartungshaltungen: die nach den mystischen Geschichten um die Jedi und die nach explodierenden Raumschiffen. Vor allem aber glänzt „Die letzten Jedi“ durch wunderschöne, beeindruckende Bilder ganz besonders im grandiosen Finale am Planeten Crait, der mit seiner Oberfläche aus blutrotem Metall und blendend weißem Schnee eine großartige Bühne für den Showdown bietet.

Sehr fein es war. Im Mai kommt dann das nächste Spin-Off mit Herrn Solo. Gespannt ich bin. :)


Weihnachtsfeier

Weihnachtsfeier war auch. Juchhe olé. ;)