Oskar Welzl: Weblog zur Homepage

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Salatbuffet I

SalattellerIch nenn den Grillabend jetzt Salatbuffet. Klingt besser. Und enthält auch ein kleines Körnchen Wahrheit: Am Anfang des Grillabends ich mir immer ein Tellerchen mit Nudelsalat, Eapfüsolod (mit Ei bei!) und ein paar Alibi-Tomaten. ;)

Punkt 18:00 Uhr waren wir an dem für uns reservierten Tisch mit perfektem Ausblick auf Grill und Koch. Das ist wichtig: Man sieht, wann die frischen Bratwürschtl reingetragen werden und kann sich gaaanz zufällig durch die zweite Tür zum Buffet schleichen. Die Grillabend-Strategie haben wir perfektioniert über die Jahre. Auch für die Kultur wird was getan: Wir lernen "Bernd am Grill" kennen. :)

So fein der Grillabend auch ist, so sehr wir uns auch drauf gefreut haben:
Er bedeutet, daß die Uhr zu ticken beginnt. Ein Urlaub besteht aus drei Grillabenden. Jetzt sinds nur mehr zwei.


Flexibilität testen

Fleischspieß Wir müssen nur mal eure Flexibilität testen, sagt der beste Koch der Insel. Schon am Nachmittag hat er ja unsere vom Radfahren leeren Kalorienspeicher freundlich mit einem großen Obstteller (und einem kleinen bißchen Eis) wieder aufgefüllt.

Das Abendessen aber schlägt alles: Statt der von uns bestellten Standardgerichte gibts nach dem bewährten Motto Der Gast denkt, die Küche lenkt eine passend abgestimmte Kombination aus Vorspeisenteller (gebackene Champignons, Salat, Sauce) und dem größten und besten Fleischspieß Mitteleuropas. Was für ein Aufwand! Natürlich hat der Herr Koch es sich nicht nehmen lassen, alles persönlich zu servieren. Zuerst die netten Schiffchen mit den Saucen und der Kräuterbutter, dann die nur mit Salat angerichteten Teller (Mehr gibts heute nicht!) und schließlich die riiiesengroße Platte mit Spießen, Gemüse, Salat sowie eine weitere Schüssel mit Rosmarinkartoffeln. Da fiel dann der Satz Wir müssen nur mal eure Flexibilität testen.

Großartig wars. Vier Fleischsorten, perfekt gewürzt, dazwischen gschmackiger Speck, die Kartofferln a Traum... Zum Reinlegen und Sterben hab ich anerkennend gekaut, wie der Koch sich später von uns verabschiedet hat. Er drauf: Sterben könnt ihr morgen am Grillabend. Das hier war ja nur zum Aufwärmen. Na dann. :)


Peenemünde per Fahrrad

Fahrradweg Es ist das ideale Wetter für einen Radausflug. Warm genug für Polohemd ohne Jacke, aber nicht zu heiß. Sonnig genug für das Gefühl von schönem Wetter, aber genügend Wolken, um dem gefürchteten Unterarmsonnenbrand vorzubeugen.

Früher als sonst im Urlaub üblich gehts also nach Peenemünde, Onkel Maik besuchen. Der zeigt sich vor allem überrascht und hoch amüsiert über die Umstände unserer Abholung vom Bahnhof (Und ihr seid dann echt mit der Fahne durch den ganzen Ort gefahren?) und verspricht für 2018 Vergleichbares in Peenemünde. Außerdem hätte er uns im Frühling beinahe in Wien besucht.

Den üblichen Ortsrundgang haben wir diesmal ausgelassen bzw. auf ein Minimum beschränkt, was sich im Nachhinein als Fehler entpuppt hat. Naja. Wir kommen ja nochmal.

Müde und ausgelaugt vom vielen Strampeln sind wir dann nach der Rückkehr ins Hotel noch am den Strand gezischt. Sehr schön, sehr ruhig,
viele liebe Hundsis.


Verblödungsalarm

Strandkorb im Garten An der Rezeption treffe ich Stammgäste. Wir begrüßen einander herzlich. Wie lange seid ihr jetzt schon da?, fragen sie mich. Ich starre sie hilflos an: Welcher Tag ist heute? So schön!

Es ist Montag. Am Samstag zu Mittag sind wir angekommen. Die Urlaubsverblödung schreitet heuer viel rascher voran als sonst. Auch in die Urlaubsroutine sind wir schneller reingekippt: radfahren, schwimmen, Kuchen essen, Katzen und Hunde schauen...

Außerdem fangen wir an, hier Hof zu halten. Am Mittwoch kommt das erste Königspaar. :)


Elektronischer Regen

Laut Wetterbericht regnet es. Wir sitzen im Polo-Shirt auf der Terrasse beim Frühstück, genießen die warmen Sonnenstrahlen und den Kaffee aus dem persönlichen Nutella-Häferl. Frühstück rocks! :)

PS: Carlotta Möhrchen ist weg. Zu schade. Gestern haben wir sie noch gesehen.


Salat und Nutella

Nutella mit dem HauptpreisAufs Zimmer gehen wir gleich gar nicht. Mit großem Gepäck ziehen wir durch die Lobby und lassen uns auf der Terrasse nieder. „Einmal Sportivund einmal Mediterran“, weiß der Koch aus langjähriger Erfahrung und zieht sich in die Küche zurück. Herrlich ist es da! Der Salat schmeckt wunderbar frisch und knackig, so als ob er direkt neben dem Küchenfenster geerntet worden wäre. Gerade wie ich mir denk „So, und jetzt noch ein Eis!“, steht der vitaminreiche Erdbeerbecher auch schon vor mir. Mit Vanilleeis und Schlag. Man liest hier Gedanken.
Am Ende dann werden wir darauf aufmerksam gemacht, daß unsere Radeberger Rubbelbierdeckel im Gewinnspiel abgeräumt haben. (Wir hatten völlig vergessen zu rubbeln und sind nachher ziemlich perplex dagestanden.) Zwei Eintrittskarten – und weitere Bierdeckel.
Die nächste Überraschung wartete dann am Zimmer: Nutella gibts jetzt mit eigenen Nutella-Frühstückstassen! Wie lieb! Ich seh mich morgen schon genüßlich aus meinem extragroßen Häferl trinken beim Frühstück, während die anderen Kinder in ihre normal großen Tassen nachschenken müssen.
Ach ja: Gleich nach Salat, Eis und Kaffee gings in den Pool und auf die Sonnenterrasse. Hab ich schon erwähnt, daß es strahlend schön ist?

Ankunft in Rot-Weiß-Rot

Abholung mit Fahne12:41 Uhr, wir treffen in Trassenheide ein. (Gestern hab ich noch bis 21:30 Uhr „Tatlı Bela“ geschaut zuhause. Irgendwie geht das doch alles recht flott.)
Trassenheide begrüßt uns mit strahlendem Sonnenschein und – Moment, was ist das!? – mit einer österreichischen Fahne! Der Chef persönlich steht da grinsend neben der dunklen Limousine, an der er die rot-weiß-rote Fahne befestigt hat. Das macht schon was her. Ein richtiger Staatsempfang!
(Es könnte natürlich auch sein, daß es sich bei dem auffälligen Teil einfach nur um das vereinbarte Warnsignal für die ganze Insel handelt: „Achtung! Sie sind jetzt da!“ *LOL*)
Wir haben großen Spaß an der beflaggten Fahrt. Am Hotelparkplatz, wo schon der beste Koch der Insel und der frisch gekrönte Smiley- und Herzerlkönig zu unserer Begrüßung bereitstanden, gabs gleich die nächste Überraschung: Mein Geburtstagsgeschenk ist da! Die Leihräder, die ich von Wolfi und Raini geschenkt bekommen hab, stehen angebunden vor dem Haus und scharren mit den Hufen.
Der Urlaub kann also losgehen!

Tatlı Bela: Reingekippt

Tatlı Bela Bis heute habe ich die Leute nicht verstanden, die meine Nähe zu „Tatlı Bela“ leicht irritierend gefunden haben. Bis ich mich dann hier in Linz auf der Terrasse wiedergefunden habe mit der Erkenntnis: Ich habe soeben die App von Kanal 7 installiert, nur um auch bei meinen Eltern „Tatlı Bela“ schauen zu können. (Die würden ihren riesengroßen Plasma-Fernseher für sowas ja nicht räumen.) Da hab ichs selbst gemerkt …

Was ist „Tatlı Bela“? Eine indische (!) Soap Opera, die in der türkisch synchronisierten Fassung auf Kanal 7 läuft. (Der Titel läßt sich sehr frei mit „Süßer Schmerz“ übersetzen.) Was meine Liebe zu diesem Machwerk so bizarr (und für viele beängstigend) macht ist die Kombination aus verschiedenen Elementen: Erstens eben die türkischen Dialoge der Darsteller, die sich dabei in indischem Kopfwackeln und diversen anderen typischen Verhaltensweisen des Subkontinents üben. Zweitens die Tatsache, daß ich rund 90% eben dieser türkischen Dialoge überhaupt nicht verstehe. Das ist aber auch nicht so wichtig. Die handlungstragenden Phrasen sind Merak etme! („Mach dir keine Sorgen!“) und Üzgünüm!, gelegentlich auch Çok üzgünüm! („Es tut mir (sehr) leid!“). Diese zwei Sachen hör ich ziemlich verläßlich raus. Drittens und vor allem die Handlung, neben der jeder Groschenroman zu großer Dichtkunst wird. Erinnert sich noch jemand an „Dallas“? Die Folge, in der Bobby Ewing aus der Dusche steigt und sein Tod sich als bloßer Traum entpuppt? So geht's in „Tatlı Bela“ ständig zu, nur mit schlechteren Schauspielern in bunteren Kostümen.

Grundgerüst der Serie sind Shlok, seine Frau Aastha und das ständige Auf und Ab ihrer Liebe. Falsche Liebesschwüre, falsche Identitäten, Intrigen, Tränen, … Die Liste der Nebenrollen ist lang, im Grunde sind sie aber alle entbehrliche Staffage. Wer sich ein Bild machen möchte: Dieser kurze Trailer für eine der neueren Folgen lief vor kurzem auf Kanal 7:

Tatlı Bela 115. Bölüm Fragmanı

(Kameraführung, Bildeffekte, Musik etc. wurden übrigens nicht extra für den Trailer dramatischer zugespitzt. Das ist auch in der Serie so.)

Großes Kino! Dagegen ist „Star Wars“ ein B-Movie!


Youyota: Crowdfunding für zweites Sailfish-Tablet

Das neue Youyota-Tablet Schon das Ende 2014 angekündigte erste SailfishOS-Tablet von Jolla wurde mittels Crowdfunding aus der Taufe gehoben. Auch sein jüngerer Zwilling, das Youyota-Tablet, bedient sich jetzt dieser Finanzierungsmethode … wenn auch mit deutlich weniger Medieneinsatz und einem sehr viel niedrigeren Finanzierungsziel.

$ 50.000 will der neue Hersteller über die seit heute laufende Kampagne aufbringen. Von dem Geld kauft er die benötigten Komponenten, bezahlt diverse Zertifizierungen und lizensiert das Betriebssystem SailfishOS von Jolla.

Ich bin gespannt, ob er das Ziel wie geplant innerhalb von nur 16 Tagen erreicht. Im Moment sieht's gut aus: Erster Tag, 20%. Auch das Jolla-Tablet hielt 2014 bei 20%, wie ich zum ersten Mal drüber gebloggt habe.

Es gibt aber Unterschiede bei den Rahmenbedingungen: 2014 waren Tablets noch hip. Heute ist der Hype abgeflaut. Das Jolla-Tablet war 2014 von der Hardware her ein sehr vorzeigbares Gerät. Das neue Youyota-Tablet verwendet aus Kompatibilitätsgründen exakt die gleiche, also längst veraltete Hardware - was 2017 keine großen Begeisterungsstürme hervorruft. Schließlich hat der chaotische Ablauf (bzw. eher: Abbruch) des Tablet-Projekts bei Jolla selbst („Tabletgate“) einen sehr schalen Beigeschmack hinterlassen. Ich könnte mir gut vorstellen, daß einige Interessenten allein des schlechten Bauchgefühls wegen die Finger vom Youyota-Tablet lassen.

Wer ist also die potentielle Zielgruppe der Crowdfunding-Kampagne?

Da sind einerseits die, die nach dem Tabletgate (es wurden nur 500 Tablets ausgeliefert, 0,5% des weltweiten Bestandes habe ich aufgekauft) leer ausgegangen sind und das nicht überwunden haben. In den Internet-Foren ist das eine zumindest laute Gruppe. Ob sie auch groß ist, wird sich zeigen.

Andererseits jene, die bereits ein Jolla-Tablet haben, sich aber Sorgen um die weitere Softwareunterstützung machen. Für derzeit 500 Kunden werden weder Jolla noch die Programmentwickler viel investieren. Bei vielen neuen Youyota-Kunden sieht das wieder anders aus.

Und schließlich die, die neu in der Sailfish-Community sind und das Betriebssystem endlich einmal ausprobieren wollen. Das erste Jolla-Phone gibt es längst nicht mehr zu kaufen, das Jolla C war nach wenigen Stunden ausverkauft, das Intex Aqua Fish gibts offiziell nur in Indien, das Inoi R7 in Russland mit einer modifizierten Sailfish-Variante … und das Sony Xperia X kommt, wenn es fertig ist. Da mag es den einen oder anderen jucken, dort zu bestellen, wo es jetzt bereits möglich ist.

Ich gehöre zur zweiten Gruppe: Meine Tablets hab ich, für mich ist es wichtig, daß Jolla und andere Entwickler eine Motivation haben, weiter an dieser Intel-Plattform zu arbeiten. Also laß ich ein paar Scheine rüberwachsen.

(Neu übrigens und insofern tatsächlich eine Änderung gegenüber dem Jolla-Tablet: Es gibt ein paßgenaues Cover und eine darauf abgestimmte Bluetooth-Tastatur, was zumindest auf Fotos nett aussieht.)

Um 200,- (32GB) bzw. 220,- Dollar (64GB) gibt es also, fast exakt wie damals:

  • CPU: Intel Quad Core 64-bit (1.8GHz)
  • Speicher: 32GB (graues Modell) oder 64GB (rotes Modell)
  • RAM: 2GB DDR3L-RS
  • Display: 7.85" 2048*1536 IPS, 330 pixels per inch,
  • Akku: 4500mAh @ 3.8V (fix)
  • Kameras: hinten 5MP mit 1080p Video; vorne 2MP
  • WiFi: 802.11 a/b/g/n, dual band
  • GPS: A-GPS und GLONASS
  • Bluetooth: 4.0
  • Micro SD: bis zu 256GB (ext4)
  • USB OTG
  • Maße: 203x137x8.3mm
  • Gewicht: 385g

(Die fett gedruckten Angaben wurden gegenüber dem ersten Jolla Tablet verbessert.)

Das klingt nicht top-aktuell, aus Erfahrung kann ich aber sagen: SailfishOS ist ein sehr genügsames Betriebssystem. Auch wenn ich heutzutage damit herumsurfe, fühle ich mich keinesfalls ausgebremst. Das einzige, was man optimieren könnte, ist die Akku-Laufzeit. Hier hoffe ich aber eben auf Nachbesserungen bei der Software.


Julian Schmid: Das Ende der grünen Hoffnungen

Julian Schmid spielt seine politischen Stärken aus Voll sind die Medien derzeit von Peter Pilz. Sind die Grünen denn wahnsinnig? Warum haben sie ihn abgesägt? Tritt er mit einer eigenen Liste an?

Obwohl ich Peter Pilz politisch nahe stehe: Nicht sein Ausscheiden hat meine kurzzeitig aufgekeimten Hoffnungen in eine aus Überzeugung wählbare grüne Partei zunichte gemacht. Bei aller Heldenverehrung muß man ja doch zugeben: Nach 31 Jahren darf es auch einmal zu Ende gehen. Nein, es waren die Stimmen für Julian Schmid, die mir alle Illusionen geraubt haben. Wie ist eine Partei inhaltlich und politisch einzuordnen, die sich bei einer Kampfabstimmung Pilz-Schmid mit so deutlicher Mehrheit für Schmid entscheidet?

Um das zu beantworten muß man ausführen, wer Julian Schmid ist. (Daß man das überhaupt erklären muß, ist Teil des Problems: Niemand kennt ihn. Aus gutem Grund.) Schmids politische Karriere begann in der Schülervertretung als Mitbegründer der Liste „FARBLOS - Unabhängige SchülerInnen“. Der Name ist Programm und zieht sich durch Julian Schmids völlig unauffällige, eben „farblose“, Politkarriere. Nach dem Motto „Nur keine Feinde machen, nur nirgendwo anecken“ hat er sich hochgedient und sitzt seit 29.10.2013 als (damals) jüngster Abgeordneter im Nationalrat. Ja, seit 2013 schon. (Jetzt sind einige doch verblüfft, stimmts?)

Ich bin ein politisch interessierter Mensch. Ich kann nicht behaupten, daß Schmid mir in seiner Funktion als Abgeordneter gar nicht aufgefallen wäre. Mit folgenden Leistungen ist er mir in Erinnerung geblieben:

  • Bei seiner Amtseinführung trug er einen Kapuzenpulli und bezeichnete das als bewußtes Statement. (Man muß das nicht verstehen.)
  • Auf einem vom österreichischen Werberat als sexistisch eingestuften Plakat verspricht er, bedeckt von Lippenstift-Kußmündern, Öffi für alles zu sein.
  • Die Kronen Zeitung veröffentlichte ein Foto von ihm, mit dem er halb nackt sexy Urlaubsgrüße ausrichtet.

Gut, das ist aber nur meine Einschätzung. Über 55% der Grünen Delegierten ihn gewählt, also muß er wohl innerparteilich einen besseren Ruf haben. Wofür also steht Julian Schmid politisch?

Gabi Moser, die die ganze Zeit über mit ihm im Nationalratsklub der Grünen war, beantwortet die Frage im ORF-Report mit Das weiß ich nicht und einem irritierten Achselzucken. Ähnlich die Antwort eines anderen Klubkollegen, Harald Walser, in der gleichen Fernsehsendung: Naja, da fragen Sie am besten Julian Schmid selber. Die einzige, die den selbstverliebten Dauergrinser aus Kärnten zu verteidigen versucht, ist Ulrike Lunacek: Sie hält ihm zugute, daß er Schüler durch Parlament geführt und so für Politik interessiert habe. Ein Fremdenführerjob also für € 8.000,- im Monat.

Und Julian Schmid selbst? Was hält er für seine politische Qualifikation? Er ist nicht in die Politik gegangen, um eine Spaßbremse zu sein, sagt er. Und er ist irgendwie „für die Jungen“. Und er macht ganz viel auf Social Media. Er spricht sehr viel von Schülern und Erstwählern. Daß er selbst auf die 30 zugeht und damit in einem Alter ist, in dem das Image des Berufsjugendlichen peinlich rüberkommt, hat er noch nicht verstanden. Er verläßt sich auf das breite Grinsen, das er immer dann aufsetzt, wenn irgendwo eine Kamera (meist seine eigene) in der Nähe ist und meint weiterhin, daß ein Kapuzenpulli ein paar Jahre kaschieren kann.

Warum ist das alles nun so übel? Warum verbeiße ich mich so in Julian Schmids Schwächen, die mich seit 2013 auch nicht weiter gestört haben?

Weil ich im Mai anläßlich des Rücktritts von Glawischnig-Piesczek geschrieben habe:

Mit vollem Recht wurden die vergangenen Wahlkämpfe in den Medien als „Wohlfühlkampagnen“ kritisiert. Nur nicht anecken, nur nicht Stellung beziehen, nur niemanden verschrecken. […]

Ob nun also Lunacek im Juni als Spitzenkandidatin bestätigt wird oder nicht, scheint mir nebensächlich zu sein. Viel wichtiger ist es, daß die Partei ihre Richtung korrigiert. Es darf nicht mehr passieren, daß die eigenen Internetauftritte beherrscht werden von Wellness im Park und Urban Gardening in Währing. […] Es muß endlich prononciert linke Politik gemacht werden. […]

Wenn Glawischnig-Piesczek als Teil der bürgerlichen Seitenblicke-Gesellschaft beschimpft wurde, war das nicht in erster Linie Kritik am oberflächlichen Narzissmus und Hedonismus, den das TV-Format propagiert. Es war vor allem auch Kritik daran, daß sie als Repräsentantin einer Partei, die eigentlich links sein sollte, sich selbst vor den Kameras als priviligierte Upper-Class-Lady zumindest inszenierte.

Das war eine klar formulierte Erwartungshaltung nicht nur an Lunacek und Felipe, sondern an die Partei an sich: linke, kantige Politik statt sanft und inhaltsleer in alle Kameras zu lächeln. Am Bundeskongress in Linz hat sich mit der Abstimmung Schmid gegen Pilz genau diese Frage gestellt: Pilz steht für kantige, konkrete, linke Politik. Schmid verbringt seine Zeit damit, sich vor Kameras in Pose zu werfen und sein gekünsteltes Grinsen auf Selfies im Internet zu posten. Es war die Partei, die sich entschieden hat. Das Drama ist nicht, daß sie sich gegen Pilz als Person entschieden hat. Das Drama ist, daß sie sich für Schmid als Repräsentanten genau jener inhaltsleeren Wellness-Politik entschieden hat, die ich schon unter Glawischnig-Piesczek so sehr abgelehnt habe.


Cool in Linz

Mohr noch ohne Hemd Weitergefeiert wird in Linz. Dort gibts nicht nur sehr coole (im wahrsten Sinne des Wortes) Päckchen, sondern auch nochmal sowas wie eine zweite Geburtstagstorte: Ein Mohr im Hemd muß nach dem Sonntagshendl verdrückt werden. Huiui, der kanns. Drei Stück hab ich geschafft. Immerhin. :)

Das Tier hat derweilen eine neue Schlafposition entdeckt. Wenn nämlich jemand auf der Terrasse auf dem Sessel neben dem kleinen Beistelltisch sitzt, kann man sich auf dessen Oberschenkel legen und den Kopf und die Vorderpfoten auf diesen Beistelltisch, der dafür die optimale Höhe hat. OK, er kippt, aber das läßt sich verhindern, indem der Ossi vom zweiten Sitzplatz aus die ganze Zeit über mit der Hand die gegenüberliegende Seite runterdrückt. Und natürlich schlafen dem, dessen Oberschenkel da gerade verwendet werden, die Beine ein. Aber das macht alles nichts. Hauptsache ist, daß nach wenigen Augenblicken (und dann eben sehr lange) ein zufriedenes Schnarchen zu hören ist. (Hab ich erwähnt, daß ich erst nach ein paar unwilligen Blicken kapiert hab, daß ich doch bitte das zusammengefaltet am Beistelltisch liegende Tischtuch so ins Eck schieben soll, daß es als Kopfpolster brauchbar ist?)

Der Besuch war nur kurz, ich glaube, wir müssen diese Schlaftechnik nochmal perfektionieren. Vielleicht geht sich ja Anfang Juli nochmal was aus. :)


Fidget Spinner

Bär und Päckchen Und weiter gehts im Geburtstagsrausch: Die große Bescherung mit gleich einer Reihe von Päckchen und einem (Überraschung!) Bärenkuchen!

Ich mag da jetzt gar nicht auf jedes Päckchen eingehen, obwohl manche, denk ich, durchaus Sprengkraft hätten. (Grad deswegen sollt ich aufpassen und mich bloß nicht verplappern.) Aber zwei Dinge kann ich verraten:

Erstens wird dieser Geburtstag erst im April 2018 vorbei sein. Zweitens kann ich gar nicht wirklich alt sein (bzw. werden). Ich hab nämlich einen Fidget Spinner bekommen! Zwar hats ein bißchen für Irritation gesorgt am Kaffe- und Kuchen-Tisch, daß ich nach dem Auspacken der teilweise durchaus hochpreisigen Geschenke dann ausgerechnet bei diesem Plastikteil hängengeblieben bin … aber ich kann machen, was ich will! Ist ja immerhin mein Geburtstag! *LOL*


Ein Fahrrad zum Geburtstag!

Wie geil! Ich bekomm ein Fahrrad zum Geburtstag! Noch nicht gleich, in ein paar Wochen erst, aber die Freude ist jetzt schon groß.

„Übergeben“ wurde es als Gutschein mit Foto und Rechnung bei einem wirklich sa-gen-haft guten Frühstück in Gregors Konditorei. Es ist immer wieder zum Reinlegen und sich drin Suhlen, was einem da vorgesetzt wird. Da paßt jedes Detail. Hervorragend! (OK, nein, stimmt nicht ganz. Ein Detail ist ein bisserle daneben gegangen: Die Eierspeis heißt auf der Speisekarte piefketouristentauglich Rührei. Und das mir, wo mir als Deutsch-Tandempartner doch das Eliminieren eingelernter Teutonismen so wichtig ist!)

Wie das jetzt mit dem Fahrrad weitergeht: Wolfi und Raini (die haben uns ja anläßlich meines Geburtstags eingeladen dort) bezahlen das Leihfahrrad im Urlaub und sorgen so für meine Fitness im fortgeschrittenen Alter. Letzteres ist eigentlich eine unglaubliche Frechheit bei näherer Betrachtung (Was kommt als nächstes? Seniorenturnen? *LOL*), aber ich freu mich riesig drüber. Weil so ein nettes Urlaubsgeschenk mit ganz persönlichem Bezug ist. Und ich bin seit „Stroh und Heu“ gestern ja sowieso voll in Usedom-Stimmung, da paßts umso besser.


Plachutta mit Eierschwammerl, Stroh und Heu

Der Geburtstag geht weiter: Ein Plachutta-Abendessen war an der Reihe. Auf meine alten Tag werd ich spontan und experimentierfreudig: Es gibt weder die Gänseleberpastete noch den Lungenbraten mit Eapfüpüree, sondern (Conny, da schau her!) Eierschwammerltartar (also was Vegetarisches, wenn nicht sogar Veganes) und dann - Trommelwirbel - Stroh und Heu! OK, der Plachutta nennts nicht so, aber was da als Filetspitzen mit Butternudeln verkauft wird, ist tatsächlich nichts anderes als die an der Ostsee so beliebte Nudelknudel-Variante. Einziger Unterschied: Beim Plachutta sind die Nudeln nur monochrom. Soll sein.

Hat hervorragend geschmeckt und die Vorfreude auf den Urlaub befeuert. Außerdem hatten wir wieder kicherndes Publikum. (Der Großteil der Kellner ist uns ja mittlerweile gewohnt und hält sich zurück. Ein ganz junger Neuzugang aber konnte sein breites Grinsen nicht verbergen, wie vor dem Dessert der doppelte Espresso bestellt wurde. *gg*)

Sehr fein! Soll so weitergehen!


Geburtstagsfestspiele: TV von Samsung

Samsung TV Geburtstage ziehen sich ja bei mir üblicherweise etwas länger hin. Das sind mehr so Geburtswochen. Und deshalb gabs das erste Geschenk auch schon eine Woche vor dem eigentlichen Anlaß:

Mein mittlerweile über 20 Jahre alter Röhrenfernseher wurde jetzt endlich durch etwas Zeitgemäßes ersetzt. Ich hab mich ja lange dagegen gewehrt (Ich kauf erst einen neuen, wenn der alte kaputt ist!), aber - ab wann ist so ein Ding denn kaputt? Ab dem Zeitpunkt, zu dem die Fernbedienung trotz frischer Batterien nicht mehr funktioniert? Ab dem Tag, an dem sich die Abdeckklappe über den Knöpfen auf der Vorderseite nicht mehr schließen läßt? Ab dem Moment, wo eine der beiden SCART-Buchsen nur mehr ein leicht gestreiftes Bild liefert? Oder ab dem Augenblick, wo gegen gelegentliches Rauschen aus den seitlichen Boxen nur mehr ein Aus- und wieder Einschalten hilft? Alle diese Dinge haben sich in den letzten Jahren in meinen TV-Alltag geschlichen. Weil der aber kaum jemals über 1-2 Stunden pro Woche hinaus geht und ansonsten ja alles tadellos war …

Ja, jetzt hat das also ein Ende und ein neuer von Samsung steht am Kasterl. Der K5670 ist es geworden mit 40 Zoll. Wie für mich gemacht. Danke, Samsung. Die Vorgaben waren:

Sichtbare Bildschirmdiagonale nicht (viel) größer als die Gesamtfront des alten Geräts. Full HD, aber nicht mehr (ein erklecklicher Teil der von mir konsumierten Programme sendet unverdrossen in SD) . Smart-TV Funktion mit eingebautem WLAN. Die absolute Schmerzgrenze beim Preis wären € 800,- gewesen - da bin ich jetzt deutlich drunter.

Was soll ich sagen? Wenn man einfach so an einem Sonntag 20 Jahre technischer Entwicklung nachholt, das ist schon ein Erlebnis. Daß allein die Bildfläche mehr als doppelt so groß ist, obwohl der Fernseher an sich kaum größer ist als der alte, das wär ja schon Wunder genug. (Ich kann endlich die GUI der A1TV Media Box lesen!) Richtig geil ist, daß ich endlich (!) diverse Streaming-Services von YouTube über Amazon bis Flimmit genießen kann, ohne dafür am PC sitzen zu müssen. Endlich auch: Es gibt nicht mehr nur die bekannte Wahl zur Darstellung von 4:3-Inhalten am 16:9-Schirm, nein, ich kann nun auch die kinoüblichen 21:9 streifenfrei sehen, wenn mir danach ist. Gott wie hat mich das genervt!

Seit einer halben Woche ist mein TV-Konsum auf ca. 3-4 Stunden pro Tag angestiegen. Wo ich mir in erster Linie bislang noch originalverschweißte DVDs sowie Filme von Flimmit und aus der A1-Videothek angeschaut hab. Und jeden Abend gibts vorm Schlafengehen noch einen Kurzfilm mit dem kleinen Lastwagen Leo auf YouTube. Soll keiner sagen, daß ich nichts lerne.

Fast hätt ichs vergessen: Der Einzug der HD-Technik hat jetzt natürlich auch die Karriere meines DVD-Players beendet. Keinesfalls der Bildqualität wegen: Auch die gute alte DVD kann auf 40" eine hervorragende Figur machen. Nein, der zu Beginn erwähnte SCART-Stecker machte den Wechsel notwendig. Das ist der Nachteil, wenn man 20 Jahre Technik überspringt. Das damals allein dominierende Steckerformat gibts einfach nicht mehr am neuen Fernseher, und mein alter DVD-Player spricht kein HDMI. Die Trauer hält ich in Grenzen, ich freu mich auf meine erste Blu-ray Disc. ;)


Grillen, ganz spontan

Der Gartenzwerg feiert mit Geplant war vegane Pizza (bzw. eher sogar Lasagne) in der Casa Piccola. Sehr spontan wurde daraus dann ein sommerlich-feiner Grillabend in Korneuburg. Jaja, so kanns gehen … auf unsere alten Tag werden wir noch voll flexibel. :)

Conny und Daniel haben uns in ihr kleines Gartenparadies vor den Toren der Großstadt eingeladen. So richtig ländlich ist es dort schon: alles grün, Hundsi hier, Justin mit dem Senf da, Igel dort, der Garten voll mit Eßbarem, das sich auch prompt auf unseren Tellern wiederfand … und das alles um 2-3 Grad kühler als in Meidling. Wir waren hin und weg vor so viel Idüll. Sogar Gartenzwerge und ein Insektenhotel gibts.

(A bisserl enttäuschend das Haus gegenüber, das die durch diverse Erzählungen geschürten Erwartungen so überhaupt nicht erfüllen konnte … aber man soll nicht undankbar sein. *gg*)

Statt Pizza und Lasagne gabs Unmengen an Bratwürschtln (dick oder dünn?), selbstgebackenem Brot (ein absolutes Highlight - liebe Conny, bitte nicht schon vor dem Grillen hinstellen), Berner Würschteln, Spieße mit und ohne Fleisch, einen sa-gen-haften Eapfüsolod, appetitlich gegrilltes Gemüseallerlei, wirklich gschmackigen Halloumi (Kantine, aufgepaßt: der muß nicht beim Kauen quietschen und immer mehr werden im Mund; außerdem darf er auch nach was schmecken) und natürlich das, was beim Grillen am meisten Spaß macht: die diversen Schälchen und Fläschchen mit Frischem und Würzigem zwischen Salat und Sauce. Daß die verwendeten Gewürze aus den kleinen Töpfchen direkt neben uns gezupft wurden, hat man durchaus auch geschmeckt.

Erwähnenswert eine hexengrüne Limonade die gleich zur Begrüßung serviert wurde: Ich hab das Getränk ja zunächst skeptisch beäugt (Da schimmen Flankerln drin.), aber es war der perfekte, eiswürfelig-frische Sommerdrink. Sehr gut!

Ein bißchen lustig war die Aufzählung dessen, was wir offenbar alles stehengelassen haben, was also nichtmal auf dem Grill gelandet ist: verschiedene Fleischsorten, nochmal Spieße, Käsekrainer, … was haben die geglaubt, wie viel wir essen können? Was haben wir für einen Ruf??!! Stattdessen haben wir den Ernährungsteil des Abends mit Kaffee und Himbeercheesecake im Glas abgeschlossen. Das beste ist ja sowieso immer die Nachspeis. (Und wir haben extra gefragt, ob wir das sagen dürfen: Ja, doch, sie war selbstgemacht. *LOL*)

Währenddessen lief eine sehr lustige Unterhaltung, die oft auf mehreren Ebenen mit und über Anwesende geführt wurde. Ein paar Blicke, ein dahingemurmelter Nebensatz … sehr lustig. Zumindest für uns. :)

Premiere: Zum ersten Mal in unserem jungen Leben mußten wir Bekanntschaft mit einem Selfie-Stick schließen. Es gibt auch entsprechend natürlich wirkende Cheeeeese-Fotos. Großartig! Krönender Abschluß: Der Prinz, das Einhorn und das, was die so miteinander machen. Das fiel fast in die Kategorie #funfact … sehr gelacht. :)

Herzlichen Dank für den gemütlichen und sehr lustigen Schlemmerabend - die Schokolade haben wir einstweilen sicher verstaut und die CD daher auch noch nicht angehört. Im Moment sind wir gar nicht so hungrig. :)


Friedliches Österreich

Eigentlich wärs keinen eigenen Artikel wert, es paßt halt einfach nur so gut zur vor wenigen Tagen angesprochenen Strategie rechtspopulistischer Parteien. Ich zitiere mich selbst:

Rechtspopulistische Parteien wie FPÖ oder AfD sind mangels eigener Inhalte darauf angewiesen, in der Bevölkerung künstlich Unsicherheit zu erzeugen, um sich dann als Retter vor einer (gar nicht vorhandenen) Gefahr aufspielen zu können.

Um die Sache mit den nicht vorhandenen Gefahren zu untermauern: Gerade wurde der jährliche Weltfriedensindex, der „Global Peace Index“, veröffentlicht. Er untersucht den Frieden, der in insgesamt 163 verglichenen Staaten herrscht, anhand unterschiedlichster Kriterien: externe und interne Konflikte, Gewaltverbrechen, Terrorgefahr, politische Stabilität etc.

Österreich liegt auf Platz 4 nach Island, Neuseeland und Portugal. Unsere Nachbarn (sofern erfaßt) lassen wir hinter uns: Die Tschechische Republik ist auf Rang 6, gleich gefolgt von Slowenien. Die Schweiz liegt auf Rang 9, Ungarn und Deutschland auf dem 15. bzw. 16. Platz, die Slowakei auf Rang 26. Schlußlicht unter unseren Nachbarn ist Italien auf Platz 38.

Insgesamt gehts der Welt zumindest in dieser Hinischt besser als im Vorjahr: 93 Länder schneiden im Weltfriedensindex besser ab als 2016, nur 68 rutschen im Index nach unten. (Unter den weniger friedlichen liegen übrigens die USA, die auf Rang 114 gefallen sind.)

Ein bißchen paßt das auch zu einem Gespräch, das ich gestern mit einem Gastösterreicher führen durfte. Es ist hier alles so ruhig, so friedlich, so sicher. Es läuft alles so professionell und organisiert ab, jeder hat seine Freiheit, sagte er mir bewundernd. Auf mein ganz offensichtlich leicht verständnisloses Gschau hin hat er nachgesetzt: Tja, ihr wißt das nicht. Euch fehlt der Vergleich.

Manchen von uns fehlt einerseits der Vergleich, andererseits wird uns halt auch immer eingeredet, daß es uns so schlecht geht. Und knapp 30% der Menschen bei uns sind blöd genug, das zu glauben, wollen unbedingt irgendetwas ändern, egal was.


Schlaflose Nacht: Katastrophe bei Dancing Stars!

Unverdient gewonnen: Ferdiny Meine Güte! Was für ein Unglück!

Wir fiebern ja nicht nur beim Song Contest mit, nein, auch Dancing Stars wird von unseren fachmännischen Kommentaren nicht verschont. (Zweitberuf Wertungsrichter? Mittlerweile kein Problem.) Zum Finale hin rufen wir dann schon auch mal an. (Gerüchteweise soll die eine oder andere Voting-Nummer auch schon im Telefonbuch eines Mobiltelefons gesichtet worden sei.)

Gestern, Finale: Eigentlich a gmahde Wiesn. Ana Milva Gomes und Thomas Kraml auf der einen Seite, Riem Higazi und Dimitar Stefanin auf der anderen … beiden Paaren hätten wir den Sieg vergönnt. Daß der laut Regeln notwendige dritte Kandidat (Martin Ferdiny) überhaupt so weit gekommen ist, haben wir zwar mit Unverständnis zur Kenntnis genommen - aber auch Jeannine Schiller ist damals ja nicht gleich bei der ersten Folge rausgeflogen. Ferndinys Ausscheiden nach dem ersten Voting der Show schien uns trotzdem unvermeidlich:

Nicht nur waren seine Tanzkünste Geschmackssache. Vor allem aber (und darauf kommts ja im Finale an) ist er einfach ein Ungustl sondergleichen. Von der ersten Sendung an wirkte er verbissen, ehrgeizig, kein bißchen authentisch sowie absolut emotions- und humorlos. (Letzteres heißt nicht, daß er nicht gelacht hat. Ununterbrochen sogar. Als einziger über seine eigenen Witze. Ein gekünsteltes, leicht schnorchelndes Lachen, stets begleitet von einem vorgebeugten, nach links verdrehten Oberkörper.) Daß er gegen die großartige Ana Milva Gomes, den sympathischen Thomas Kraml, die absolut knuddelnswerte Riem Higazi und vor allem gegen den neuen Traumschwiegersohn der Nation, Dimitar Stefanin, auch nur den Hauch einer Chance haben könnte - nie im Leben.

Und dann gwinnt der den Schaß.

Ich packs nicht. Ich hadere mit dem Schicksal. Liebe FPÖ, in Realitätsverweigerung habt Ihr ja Erfahrung: Kann man das irgendwie anfechten oder so? Können wir das Finale wiederholen?

Vor allem: Wer ist dieser Ferdiny überhaupt? Und wer war die laute Frau neben ihm?


Die Gier nach islamistischen Anschlägen

Schwestern im Geiste Rechtspopulistische Parteien wie FPÖ oder AfD sind mangels eigener Inhalte darauf angewiesen, in der Bevölkerung künstlich Unsicherheit zu erzeugen, um sich dann als Retter vor einer (gar nicht vorhandenen) Gefahr aufspielen zu können.

Das wissen wir eigentlich alle und das zeigt sich auch im von fast sexueller Ekstase begleiteten Triumphgeheul, das unsere „patriotischen“ Freunde nach jeder Vergewaltigung durch einen Ausländer, nach jedem sogenannten „islamistischen Terroranschlag“ ausstoßen. In Wahrheit gieren sie nach solchen Verbrechen und können gar nicht genug davon bekommen. (Tatsächlich würde es mich nicht wundern, wenn in den mit Moskau unterzeichneten Geheimpapieren freundliche Unterstützung durch den russischen Geheimdienst auch in dieser Sache zugesagt worden wäre. Putins Ziel einer politischen Destabilisierung Europas läßt sich eben nicht ausschließlich durch sachliche Diskussionen über den notwendigen Stop der Umverteilung von Reichtum in unseren Gesellschaften erreichen.)

Natürlich streitet der durchschnittliche Rechte solche Gedanken ab, wenn er darauf angesprochen wird. Man weiß ja: Damit würde man sogar im eigenen Wählerpool Unterstützung verlieren, obwohl diese Leute ansonsten wirklich fernab aller zivilisierten Moralvorstellungen sind.

AfD-Politiker Arvid Immo Samtleben ist eben kein durchschnittlicher Rechter. Offenbar setzt er nach dem AfD-internen Konflikt mit Frauke Petry keine großen Hoffnungen mehr in seine eigene politische Zukunft. Er nimmt sich also kein Blatt mehr vor den Mund. So berichten mehrere Zeitungen übereinstimmend von folgendem Facebook-Zitat des freundlichen jungen Mannes, der das sogenannte deutsche Volk in eine bessere Zukunft führen möchte:

Helfen würden bei den sinkenden Umfragen [der AfD, Anm.] ein par [sic!] islamistische Anschläge in Deutschland direkt vor der BTW [Bundestagswahl im Sept. 2017, Anm.]

Sollte es tatsächlich knallen, wird man sich hoffentlich an den Jungpolitiker erinnern, der seine Gesinnungsgemeinschaft via Facebook quasi dazu aufgefordert hat.

Tja. Mehr muß man dazu nicht sagen. Fehlt nur mehr der rechtspopulistische Politiker, der sich zwecks Stimmenmaximierung mehr Vergewaltigungen an Kindern wünscht und den Aufruf dazu über den Segen der Menschheit, Facebook, als „One rape, one vote!“-Kampagne startet.