Oskar Welzl: Weblog zur Homepage

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Grillabend II

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Leichte Trauer stellt sich ein. Grillabend II, das bedeutet: Es liegen mehr Urlaubstage hinter als vor uns. Böses Gefühl. Was tut man dagegen? Essen, genau! Gerade am Grillabend ist das ja die leichteste Übung. :)
Irgendeiner der Gäste muß letzte Woche den fehlenden Nudelsalat thematisiert haben. Jedenfalls stand der heute wieder da, in voller Pracht und alter frische. Womit jetzt noch den besten Koch der Insel ärgern? Wir haben was gefunden: den diesmal fehlenden Erdäpfelsalat. Wir hätten wissen müssen, daß wir ihm damit in die vorbereitete Falle laufen. (Wir lernen halt aber auch gar nix dazu hier in all den Jahren.) Kaum hatten wir das Fehlen von Frau Kysiras Lieblingseapfüsolod erwähnt, wurde er uns auch schon serviert. Schön brav ein Salatschüsselchen pro Person, an den Tisch gebracht vom Küchenchef persönlich. Ich geh fest davon aus: Die Schlingels hatten den Salat extra versteckt, *damit* wir danach fragen... und damit sie uns dann auf diese Weise überraschen können. ;)
Der Erdäpfelsalat blieb nicht die einzige Zwischendurch-Überraschung. Der beste Koch der Insel hat später nochmal eine Ehrenrunde über unseren Tisch eingelegt und uns kleine Leckerlis hinterlassen, die die anderen Gäste vergeblich am Buffet gesucht haben.
Das mit dem „All you can eat“ hab ich diesmal definitiv zu wörtlich genommen. Beim letzten Schmalzkringel hab ich gekämpft wie ein Held, um den noch runterzubringen. Und trotzdem ist wieder das halbe Buffet an mir vorübergegangen. Ich werde einfach akzeptieren müssen: Diese Schlacht mit dem Grillbuffet hab ich verloren. :)
Der Abend ist sehr beschaulich auf der Terrasse ausgeklungen. Der beste Koch der Insel hat sich noch zu uns gesetzt. Wir konnten ihn bezüglich unseres gestrigen Abendessens im Nachbarhotel beruhigen (es war wirklich eine weitgehend geschmacklose Angelegenheit) und haben die Unterhaltung dann über Kaiserschmarrn, Nordkorea, Schnarchgewohnheiten und europäische Adelshäuser (ent-)gleiten lassen.
Ein Software-Update noch für den Tolino, dann geht's zu Sherlock Holmes.
Doch: Obwohl's der zweite Grillabend und daher eigentlich ein trauriger Anlaß war, hatten wir große Freude am Dargebotenen. Wir freuen uns auf nächsten Mittwoch! ;)

Königliches Frühstück

Die Sonne scheint, blauer Himmel in der Früh... Was sagt uns das? Richtig, das Königspaar hat uns zum Frühstück besucht! Für Königs gibts halt immer schönes Wetter, egal ob zum Geburtstag oder zum Frühstück.
Und so haben wir Kreuzfahrtpläne gewälzt, Inselklatsch ausgetauscht (der Frühstücksprinz stand wieder im Zentrum des Geschehens *LOL*), Onkel Alex' Liebe zu zuckerhaltigen Getränken analysiert, das Personal sexuell belästigt und entsetzt auf fast noch offene Wunden am Finger von Smutje gestarrt.
Emotionaler Höhepunkt war aber dann das Blättern im Hochzeitsalbum, das die Königin extra für uns mitgenommen hat. Sooo schön! Da sind nicht nur ganz besondere Momente (und rührende Tränen) gekonnt festgehalten, sie sind auch noch hübsch verziert und originell kommentiert. (Absolut genial: Der arme Brautvater, der nicht mehr rauchen durfte... und natürlich der Klassiker bei der ersten Unterschrift der Braut mit neuem Namen.) Jetzt haben wir das Gefühl, daß wir so richtig live dabei waren. Vielen herzlichen Dank dafür! Dieses gemeinsame Frühstück hat uns große Freude gemacht.
Herr Smutje wird uns trotzdem nicht so schnell los. Wir haben schon die nächste Idee, wo wir ihn wieder stalken können. ;)

676

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„Haben Sie einen Strandkorb, in den wir beide passen? Oder sollen wir besser zwei nehmen?“ - „Doch, wir haben auch Dreier. Vorne die 676, direkt am Wasser.“
Tja. Da sitzen wir jetzt also am Meer im Strandkorb. Wir sind auch extra links gegangen, so wie Onkel Alex uns das beigebracht hat. Allerdings wars das falsche Links: Wir sind in Karlshagen, nicht in Trasssenheide. Und da kommt zwar die Ghettofaust her, die richtigen Strandkörbe stehen hier aber nicht.
Grund für den Aufenthalt in Karlshagen ist in erster Linie die Prinzensuche. Weil der Frühstücksprinz uns ja aus Peenemünde ausgebüchst ist, mußten wir Näheres über seinen aktuellen Aufenthalt erfahren. (Außerdem fehlt die bewährte Einrichtung eines Frühstücksprinzen am Friesenhof ja seit einiger Zeit. Drum suchen wir die alten heim. *gg*) Das ging schneller als gedacht: Gleich am Ausgangspunkt unserer Suche ist er uns gegenüber gestanden. Juhu! (Ob er sich auch als erstes gleich „Juhu!“ gedacht hat, wie er uns gesehen hat, weiß ich nicht. Jedenfalls hat er sich was gedacht, das hat man gesehen. *LOL*)
So oder so, wir wissen jetzt wieder genauere Details über seine Familienverhältnisse. In Grundzügen hat man uns die Dinge ja schon vorab erzählt. So fließen hier eben die Informationen. Es ist eine kleine Insel... :)

Schafe im Schuh

Man findet hier das eine oder andere Schaf im Schuh. Wunderliche Gegend. :)

Routinealarm

Ups! Wir sind hart dran, in die tägliche Routine früherer Urlaube zu verfallen:
Frühstück bis kurz vor zehn, anschließend schlafen bis ca. zwölf, danach Kaffee und Kuchen auf der Terrasse (samt einem anregenden Plauscherl mit dem adretten jungen Mann, der uns schon an unserem Anreisetag unterhalten hat), Strand, Meer, Pizza, Eis wieder am Friesenhof auf der Terrasse, jetzt ab ca. halb zehn dann wieder Krimis mit Sherlock Holmes...
Das ist genau der Tagesablauf, in den wir seit einiger Zeit immer wieder kippen. Am Ende eines solchen Tages sagen wir dann ganz streng zu uns selbst: „Aber morgen müssen wir wieder was tun, morgen müssen wir was unternehmen.“
Und dann liegen wir doch wieder am Strand, singen das Lied der Schlümpfe und warten drauf, daß sich die Torte ordentlich anlegt. :)
PS: Weil ich versprochen habe es extra zu erwähnen: Es gab heute die erste Pizza. Oliven, Schinken, Champignons und Artischocken. Fein!

Freest

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Wers noch nicht mitbekommen hat: Das Hafenfest Karlshagen haben wir ja leider versäumt. (Weil wir - und zwar nicht durch meine Schuld - eine Woche später als sonst nach Trassenheide gefahren sind. Ich weiß gar nicht, ob ichs schon erwähnt hab. *gg*)
Umso wichtiger war es also, das Fischerfest in Freest mitzufeiern. Man kann ja nicht gleich mit zwei Traditionen brechen während eines Urlaubs.
Zwar gabs zu Beginn der langen Reise aufs Festland einige ungeplante Hoppalas (siehe Artikel vorher: Café am Deich zu, Maik nicht da,...), dafür wurde es dann so richtig nett:
Zuerst gabs eine hochgradig abenteuerliche Überfahrt mit der Fähre (Wind und Wellen und Regen und neben uns ein Eingeborener, der die ganze Zeit pullern wollte). Kaum haben wir die Fähre verlassen und das Festland betreten, gabs wieder blauen Himmel und Sonnenschein. Trotzdem mußten wir zuerst ins Festzelt: Das Radfahren von Trassenheide nach Peenenünde leert ja die Flüssigkeitstanks und entzieht dem Körper auch die eine oder andere Kalorie, die mittels Bratwurst wieder zugeführt werden muß.
Und was soll ich sagen? Gut wars, daß wir ins Festzelt gegangen sind! Dort trieb zwar grad ein entsetzlich schlechter „lustiger Zauberer“ sein Unwesen, der an Talentfreiheit nur mehr von den zwei Musikern übertroffen wurde, die nach ihm auf die Bühne kamen. (Die zwei waren wirklich arm: Kaum hatten sie die ersten 4-5 Takte von „Imagine“ gesungen, sind fast alle Leute aufgestanden und gegangen.)
Trotz Zauberer und Musikerduo war in diesem Festzelt aber der Höhepunkt des Tages zu bewundern: Ein ca. 3-4 Monate altes Boxerhundsi. Seine Besitzer waren offenbar nicht so sicher, wie das entzückende Tier auf den Trubel reagieren würde. Deshalb haben sie es ununterbrochen mit Kexerln abgelenkt. Sooo süß! Da steht so ein kleines Viecherl mit viel zu großen Pfoten und diesen groooßen Boxer-Augen und fixiert jede Bewegung, die mit dem Kexsackerl gemacht wird. Woher kenn ich das nur? (Die Besitzer haben sich wahrscheinlich für besonders schlau gehalten mit dieser Taktik. Ich denk mir: Der Hund weiß jetzt, wie er schauen muß, damit er sicher ein Kexi bekommt.)
Reden mit dem süßen Baby konnte ich nicht, streicheln und spielen erst recht nicht. Die Besitzer waren eher schnofelig und haben mein offensichtliches Interesse an ihrem Kleinen per Körpersprache deutlich abprallen lassen. Trotzdem: Das Hundsi war super! :)
Was sonst? Wir haben Darth Maul gejagt und gefangen (er sitzt jetzt hier im Hotel auf unserer Couch), wir haben uns schon wieder vor einem neuen Ding („The Beast“) gefürchtet und sind nicht damit gefahren, wir hatten „Quarkbällchen“ (ja, ich weiß) und Crêpes mit Nutella. Zuletzt wurden wir noch mit einem wunderschönen Blick auf die Insel Rügen belohnt, während wir wieder auf dem Weg auf unsere eigene Insel Usedom waren.
Apropos „belohnt“: Für die Fahrt von Peenemünde zurück ins Hotel müssen wir uns jetzt auch belohnen. Abendessen gibts! :)

Nachfolge gesichert

OK, die im letzten Artikel gestellte Frage, wo wir uns denn „auf dem Weg zu Maik“ stärken werden, war falsch formuliert. Auch Maik war nämlich heute nicht da. Eine Hochzeit in der Familie war ihm wichtiger als wir. Tsts. :)
Beruhigend: Der junge Mann, der vertretungsweise für ihn den Laden schupft, steht ihm in nichts nach. Deckt uns genauso verläßlich mit wertvollen Souvenirs ein, plaudert genauso unterhaltsam und schwärmt sogar von einer Hütte in Österreich, die der ungefähren Beschreibung nach gar nicht so weit weg von Linz sein kann. Die Nachfolge für den U-Boot-Shop scheint also gesichert.
Ein handgeschriebenes Geschenk für Maik haben wir sicherheitshalber bei dem Herrn hinterlassen. Trotzdem sind wir fest entschlossen, nochmal herzukommen: Wir haben ein paar Nachforschungen anzustellen, bei denen uns Maik nur persönlich helfen kann. :)

Drama! Katastrophe!

Man hat's uns am Friesenhof erzählt. Man hat's uns bei Basti bestätigt. Allein: Wir wolltens nicht glauben. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf.
Jetzt gerade mußten wirs mit eigenen Augen sehen: Das Café am Deich ist nicht mehr. Geschlossen. Wo stärken wir uns in Zukunft am Weg zu Maik? Es ist ein Drama.
Eine kleine Hoffnung gibt's: Laut Internet wird ein Pächter gesucht. Wir überlegen gerade, ob hier unsere berufliche Zukunft liegen könnte...?

Basti Burzeltag

Es war wieder einmal so weit: Basti Burzeltag, der höchste Feiertag des Inselkalenders, geht bei strahlendem Sonnenschein über die Bühne. Diesmal in etwas größerer Runde zelebriert, weshalb wir noch mehr Familienmitglieder und Freunde kennenlernen durften. (Und ganz neue Seiten von eigentlich längst bekannten Gästen. Man soll die Insel nicht unterschätzen. *LOL*)
Im Zentrum des Geschehens standen dann doch wieder die coolen Kids, die in diesem Haus wirklich jedem die Show stehlen. Irgendwann buchen wir die zwei Racker extra zu unserem Urlaub dazu. Die haben uns einfach um den kleinen Finger gewickelt.
Gleich danach kam aber natürlich das Geburtstagskind, das nicht nur in allen Belangen perfekter Gastgeber, sondern auch einfach grandioser Koch war. (Als ob ers glernt hätt.) OK, die Sache mit den Würschtln am Grill brauchte zwei Anläufe (was irgendwie besonders lustig war), aber der Rest war makelloses, ganz ganz großes Kino. Zuerst Pulled Pork im Fladenbrot, indivuduell kombinierbar mit Cole Slaw, Salaten und würzigen Saucen. Dann echt geile Garnelen frisch aus dem Freiluft-Wok mit passender Gemüsemischung. Da muß man schon sagen: Mjamm mit Sternchen. Wir waren sehr glücklich.
Das Glücksgefühl hat dann wohl auch dazu geführt, daß wir wieder acht Stunden auf der Terrasse dieser armen Menschen picken geblieben sind. Ich hätts ja durchaus noch ein paar Minuten länger ausgehalten (es begann gerade interessant zu werden), aber mein mitgebrachter Anstand hat mit Tritten gegen mein Schienbein auf die Erfordernisse des guten Benehmens hingewiesen, weshalb ich mich um des lieben Friedens willen verabschieden mußte. (Immerhin wurde ich bei der Verabschiedung zum Teddybären geadelt. Passiert auch nicht alle Tage.)
Ein sehr, sehr schöner Nachmittag/Abend wars. Leider saß die Königin gaaanz weit weg, dabei hätt ich mit der doch noch so viel über unser gemeinsames Tanzerlebnis zu plaudern gehabt! Aber wer weiß? Vielleicht findet sich ja nochmal eine Gelegenheit. :)
Danke jedenfalls für Kaffee und Kuchen, für Grill und Wok und vor allem für den großen Spaß. Alles Gute im neuen Lebensjahr!

Grillabend I

So schnell geht's: Kaum sind wir hier angekommen, zählen wir auch schon die Grillabende durch. Heute war die Nummer eins: Bei echtem Sauwetter mußte der beste Koch der Insel mit seinem großen Gerät auf die Terrasse unter den Schirm flüchten. Macht aber nichts: Wie die Grillabend-Tradition 2008 ihren Anfang genommen hat, stand der Grill auch noch auf der Terrasse.
2008 wurde allerdings auch noch jedes meiner Würschtl mitgezählt (von Herrn Smutje damals - mehr von dem später). Das wär heute absolut nicht mehr möglich gewesen. Wir haben eine Stunde und vierzig Minuten fast ohne Pause gefressen. Man darf sich das aber trotzdem nicht als maßlose Völlerei vorstellen. Ganz im Gegenteil haben wir von den angebotenen Speisen eigentlich immer nur kleine Häppchen genommen: Eine Ananasspalte hier, ein Röllchen Roastbeef da, dann ein einsames Würschtl, ein saftiges Steak (OK, das war jetzt nicht ganz so ein kleines Häppchen), Lachs, Mozzarella, Eapfüsolod (und gleich eine zweite Portion), Suppe, verschiedene Melonen, alles Bunte vom Salatbuffet, Pommes, Grießflammeri, Schmalzkringel,... und an die andere Hälfte kann ich mich schon wieder gar nicht erinnern. ;)
Es macht unglaublichen Spaß, sich durch die liebevoll angerichteten kleinen Schweinereien zu kosten. Und wieder ist heuer das Angebot ein kleines bißchen anders. Kaum hat man das Gefühl, daß man das Grillbuffet halbwegs gelernt und begriffen hat, wird man schon mit neuen Schmankerln und kleinen Änderungen überrascht. (Unter anderen kann ich von hier aus meine Ärztin beruhigen: Wenn ich heute von den vielen Salaten am Buffet schwärme, ist damit nicht mehr der Nudelsalat gemeint, den ich tellerweis geschluckt hab. *LOL* Und es gab Kysira-kompatibles Grillgemüse statt der Burger, die vom Grillbuffet auf die reguläre Speisekarte gewandert und jetzt täglich zu haben sind.)
Der langen Rede tiefer Sinn: Wir sind angefixt und brauchen ganz dringend einen weiteren Grillabend. Nach den ca. 100 Minuten „Und hast du das schon gekostet?“ konnten wir nämlich einfach nicht mehr, waren aber lange noch nicht durch. :)
(Ach ja: Und wir hätten uns fast geprügelt. Ich bin aber mit der weinroten Papierserviette nicht bis auf die andere Seite vom Tisch gekommen. Herr E. hat's gesehen. *gg*)

Sauwetter

Stabiles Hochsommerwetter hatten wir die letzten Tage schon nicht. Für Strand und Radausflüge hats aber genauso gereicht wie fürs Frühstücken bei Sonnenschein auf der Terrasse und die Lasagne bei Sonnenuntergang im Freien.
Heute ist es dagegen wirklich grauslich. Regen und kalter Wind... nein, da will man nicht unbedingt raus. Weder zum Radfahren noch zum Schwimmen. Wir erledigen also beides „indoor“ und freuen uns, daß wir unsere Tolinos hier nachfüllen können. Es ist ja unglaublich, welche Abenteuer Sherlock Holmes immer noch erlebt!
Tja, und heute Abend ab 18:00 Uhr ist dann sowieso große Party. Da gehts dann um die Wurscht! :)

Fremdessen

Neuer sozialer Status: Mittlerweile schlägt der Küchenchef unser Schlagobers nicht nur selbst, er beschokostreuselt es auch und serviert es uns persönlich an den Tisch. (Eh klar - Sacherschnitten und Kakao ohne Schlagobers, das wär eine Kulturschande.)
Umso schlechter war unser Gewissen, wie wir dann zur Abendessenzeit in den Sonnenuntergang geritten sind, um fremd zu essen: Der Italiener „nebenan“ mußte dran glauben. Der, bei dem sie seit 13 Jahren nicht checken, daß da immer die gleichen Ösis kommen. Der, bei dem der „Gelbe Blitz“ gemessenen Schrittes möglichst wenige Getränke pro Durchlauf zu den Gästen auf der überfüllten Terrasse bugsiert. Wurscht: Das Essen ist OK, und Zeit haben wir ja im Urlaub. ;)
(Ach ja: Ein Boxerhundsi war auch dort. Ich bin mir aber nicht sicher, ob der reinrassig war: Er ist ganz ruhig unter dem Tisch gelegen und hat weder fremde Menschen abgeschleckt noch mit den Hunden anderer Gäste gespielt. Da war doch was faul!)
Das schlechte Gewissen hat uns dann natürlich doch noch auf die Friesenhof-Terrasse geführt: Appetit holt man sich auswärts bei Lasagne und Co., gegessen wird aber zhaus. Und zwar gute Eisbecher, die mir ganz besonders XLarge erschienen sind. Ich hätt schwören können, daß diese eine Kugel... Na egal. Weg is sie. *LOL*
Übrigens: Seit heute wissen wir, daß Wigald Boning heuer im Juni hier übernachtet hat. Wir haben seinen Eintrag im Gästebuch gesehen. („Der schaut auf den Foto aus wie im Fernsehen.“ - „Ja, der ist auch genau so.“ *gg*)
Müde sind wir. Anstrengend wars heute. Das Schlafi-Schlafi haben wir uns verdient. ;)

Soljanka

Hier gibts Soljanka auch in einer recht ausgefallenen Variante. Wahrscheinlich ein uraltes Familienrezept. ;)
Sehr feine Sache, das!

Strand!

16:00 Uhr ist seit einigen Jahren unsere bevorzugte Strandzeit. Also haben wir auch den ersten Strandbesuch 2016 um diese Uhrzeit begonnen, nach Fitness und Pool und Kaffee und Kuchen. (Na? Sind wir aktiv?)
Sooo herrlich! Weil tagsüber zweimal dunkle Wolken durchgezogen sind, haben sich die Touristen offenbar mit dem Auto in alle Himmelsrichtungen verstreut. Zurück blieb ein fast menschenleerer Strand, den wir nur mit zwei Familien teilen mußten. So muß Ostsee!
Letztere ist übrigens spiegelglatt und angenehm warm. Reingegangen sind wir heute trotzdem noch nicht: Wir hatten keine Handtücher mit und waren ja auch schon lang genug im Pool vorher. Salzwasserpremiere 2016 kommt also erst. ;)

Kuchenfitness

Kuchenfitness
So, und falls jetzt nach dem letzten Fitness-Eintrag jemand kurz mal verwirrt war, wessen Blog das hier eigentlich ist:
Nach Fitness-Raum, Pool und Sonnenterrasse gings wohin? Genau, zum Kuchenbuffet. Es ist also alles noch in Ordnung mit uns. ;)
Sie haben hier jetzt Sacherschnitten, sagen aber zur Topfentorte immer noch (festhalten!) „Käsekuchen“. Wahrscheinlich ist es die geographische Nähe zu Polen, die der Verbreitung eines sauberen Standarddeutsch in dieser Weltgegend im Wege steht. *LOL*
Ach ja: Wieder leistet uns der adrette junge Mann vom Samstag Gesellschaft. Schlechte Neuigkeiten aus Peenemünde hat er für uns. Gaaanz schlechte Neuigkeiten.
Und wir haben Urlaubsblubbern.

Fitness-Tag

Eigentlich wär ja fast schon wieder Zeit fürs Kuchenbuffet. Heute sind wir aber so richtig abenteuerlustig und machen sozusagen das Gegenteil von Kuchen essen. (Nein, nicht das.) Wir verbrennen die Kalorien im Fitness-Raum, in den wir über all die Jahre bisher nicht einen Fuß gesetzt haben.
OK, so richtig abwechslungsreich wars im Vergleich zu unserer sonstigen Routine auch nicht: Im Endeffekt bin ich wieder am Fahrrad gesessen und der Herr Rat hat sich aufs (Wald-)Laufband gestellt. Zur Inbetriebnahme der Kraftgeräte müßte man wahrscheinlich Mechaniker sein; der Crosstrainer quietscht wie Sau, bevor man sich noch draufgestellt hat; für die Benutzung der anderen Dinge bei unverschlossener Türe fehlt mir die Phantasie. ;) (Tatsächlich erkenne ich einige davon aus amerikanischem Filmschaffen wieder.)
Trotzdem wars spaßig: Man radelt da mit Blick auf den Vorplatz des Hotels und weiß aus eigener Erfahrung, daß man von den Leuten draußen einfach nicht wahrgenommen wird. Das lädt nicht nur zum Strampeln, sondern auch zum Lästern ein. *gg*
Das Ergebnis: Eine Kantinenportion ist weg. Umgerechnet auf hiesige Verhältnisse ist das ca. ein Suppenteller. Na immerhin.
Zur Belohnung fällt man keine 10 Schritte vom Radl entfernt direkt in den Pool, wo man dann sanft von der Fitness in die Wellness gleitet. Einmal die Länge durchschwimmen, dann wieder bewegungslos am Rücken liegen oder vom Poolrand aus die Pferds beobachten... Seeehr gut haben wirs hier.
Zum Abschluß räkeln wir uns in den bequemen Liegen auf der Sonnenterrasse und lassen uns von Wind und Sonne trocknen. Mhmhm!

Schlafi schlafi

Schon am zweiten Tag höre ich Sätze wie Ich kann ja noch ein bissi lesi-lesi vor dem Schlafi-Schlafi. Es geht dann doch alles recht schnell mit der Urlaubsentspannung (oder was immer das ist *gg*).

Strandmatten

Das Wetter war heute genau so, wie es die kommende Woche bleiben soll: bedeckelt mit ein paar Regentropfen zwischendurch. (Ich kann mir nicht verkneifen zu erwähnen: Wären wir eine Woche früher gefahren, so wie ichs ursprünglich geplant hatte, hätten wir jetzt sieben Tage Strand- und Badewetter hinter uns. Ich weiß, daß in Wien jemand auf genau diese Bemerkungen wartet. *LOL*)
Naja, und nachdem wir dann Eiskaffee und Hugo und Eis und Cappuccino auf der Terrasse durch hatten und auch die Vokabeln gelernt waren (130 Wiederholungen und zehn neue - Herr F. wäre stolz auf mich!), wollten die Fahrräder bewegt werden. Auf also nach Karlshagen!
Dort findet zwar derzeit das große Beach-Volleyball-Turnier statt, irgendwie hat aber die Erfahrung der letzten Jahre gezeigt: Genau das, was man sich bei so einer Veranstaltung erhofft, ist dort nie zu sehen. Da bietet das Frühstücksbuffet am Friesenhof teilweise deutlich bessere Aussichten. (Könnt natürlich auch sein, daß wir was falsch machen in Karlshagen. Vielleicht ist die Schönheit der Natur dort ja abhängig von Wochentag, Wetter, Tageszeit oder Besucherandrang?)
Anyway: Den Weg zum Strand haben wir uns gespart, stattdessen gabs Powershopping. Brandneue Matten für den Stand haben wir jetzt (je 1x Bast und 1x Schaumstoff) und als besonderen Luxus für jeden ein Pölsterchen zum Aufblasen, auf daß wir unsere müden Häupter nicht auf Dünensand betten müssen. (Bevor uns jetzt jemand Konsumopfer schimpft: Wir verwenden diese Dinge über mehrere Jahre, bis sie Risse haben und auseinanderfallen.)
Tja. Anstrengend genug, das Fahrradstrampeln. Es wird ja am Abend hoffentlich ein feines Essen die verbrannten Kalorien wieder ausgleichen. ;)

Frühstück und Fahrrad

Der Urlaub beginnt erst so wirklich, wenn man das erste Frühstück auf der sonniglichen Terrasse genießt. Mit Eierspeis, gebratenem Speck und Würschteln sind wir verdächtig nahe am „Full Irish“ unserer Tage in Dublin und Youghal. Fürs gute Gewissen gibts zwischendurch einen bunt gemischten Früchteteller (der vegane Teil für Frau Kysira), danach Semmerl mit Nutella und diversen Marmeladen. Ein paar Meter neben uns spielen die Fohlen auf der Weide. Sweet.
Auch sweet: Beim Fahrradverleih hat man sich schon Sorgen gemacht. Schon fast August und die Ösis sind noch nicht da? Das wird wohl nix mehr heuer. Doch, wird. Wir haben unsere Räder und sind mobil - theoretisch zumindest, denn der erste Weg nach Frühstück und Radlieferung führt ins Bett. Der Schlaf nach dem Nutellasemmerl ist der gesündeste. ;)

Nutellawahnsinn

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Der Urlaub hat begonnen: Wir sitzen auf der Terrasse des Friesenhofs und genießen Soljanka (die allein schon ein Grund wäre, um hierher zu kommen) und den klassischen Salat Sportiv.
Ein adretter junger Herr leistet uns Gesellschaft und unterhält uns, solange wir uns auf der über weite Strecken neuen Karte orientieren.
Den Höhepunkt des Tages gabs wenige Augenblicke zuvor: Nutella. Überall. Das ganze Zimmer war voll davon. Hinter den Vorhängen, im Bett, im Nachtkastl, in der Duschkabine, am Schuhkasten, im Kühlschrank, im Kasten und am Kasten, hinter der Couch,... Alles voll mit Nutella. Es hat ein bißchen was von Ostereier suchen. Wir sind uns noch nicht sicher, ob wir schon alle Gläser gefunden haben. ;)

Berlin, Frühstück

Länger als sonst ist unsere Umsteigepause in Berlin. Wir verbringen sie mit einem sehr umfangreichen Frühstück bei Dean&David: Espresso, Lemon Cake, Loch im Ohr, Orangen/Apfel/Ingwer-Saft (und Säfte mit echten Karotten statt Möhren), frische Wraps mit Ziegenkäse, Weintrauben, Walnüssen, Nudelsalat mit Spinat und Schafskäse... Ja, das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages. Im Urlaub sowieso.

Jolla: Aurajoki

Aurajoki Aurajoki ist kein See irgendwo in Finnland. Um der neuen Dynamik Ausdruck zu verleihen (immerhin hat Jolla gemeinsam mit Intex gerade das erste Telefon eines Fremdherstellers mit SailfishOS auf den Markt gebracht), wechseln die Finnen jetzt von Seen auf Flüsse. Aurajoki ist 70km lang und mündet bei Turku ins Meer.

Wie vermutet bringt das Update mit der Release-Nummer 2.0.2.48 alle Modelle auf den gleichen Stand: Das Jolla C und das Intex Aqua Fish sind ja vor wenigen Wochen erst mit einer Vorabversion von Aurajoki ausgeliefert worden. Jetzt gibts diese OS-Version auch für das Tablet und das ursprüngliche Jolla Phone. (Totzdem wollte auch mein Jolla C updaten: Die Versionsnummer ist höher als die der Vorabversion; einige Fehler wurden beseitigt, vor allem der besonders lästige bei der Eingabe von Suchbegriffen im Browser.)

Wegen der unterschiedlichen Ausgangslage spar ich mir auch die übliche Aufzählung der Veränderungen. Es läßt sich so einfach nicht sagen. Was am Tablet jetzt besser funktioniert als vorher, war am Jolla C bereits so umgesetzt. Fehlerbehebungen am Jolla C wiederum wirken sich am ersten Jolla Phone nicht aus, weil dort der entsprechende Fehler gar nicht aufgetreten ist. Da müßte ich für jedes Gerät extra zählen.

Jedenfalls: Ein neues Update, das die ältere Hardware in etwa auf das Niveau von Intex Aqua Fish und Jolla C hebt und bei diesen neuen Geräten die Bugs der Vorabversion ausbügelt. Ein sehr netter Zug von Jolla, mir dieses Update noch vor meinem Urlaub zu schenken. :)


Der IS hat uns den Krieg erklärt

Frankreichs Staatspräsident François Hollande interpretiert die Anschläge auf eine Kirche in Saint-Étienne-de-Rouvray auf seine Weise: Der IS hat uns den Krieg erklärt, sagt er erschüttert.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich im Internet alle relevanten Infos zu diesem Thema finden konnte, aber: Es scheint fast so, als hätte Hollande dem IS den Krieg erklärt. Er war es, der schon Anfang 2015 französische Bomber auf IS-Stellungen im Irak und später in Syrien losgelassen hat. (Ein UN-Mandat dafür gibt es bis heute nicht, soweit ich informiert bin.) Nach dieser Chronologie hat also Frankreich begonnen und der IS schlägt auf französischem Territorium zurück - was dann Terrorismus ist. Eine ähnliche Geschichtsschreibung kennen wir schon von den USA: Die haben über Jahrzehnte hinweg den mittleren Osten in Schutt und Asche gelegt. Wie's dann ihr World Trade Center erwischt hat, wars plötzlich Terrorismus.

Mir ist der grundsätzliche Unterschied zwischen „Eine Bombe auf eine Siedlung werfen“ und „Einem Priester die Kehle durchschneiden” bewußt. Allerdings halte ich beides nicht für besonders zivilisiert. Und vor allem verstehe ich nicht wie man erwarten kann, daß sich eine ohnehin primär über Gewalt definierte Organisation über Jahre hinweg devot bombardieren läßt, ohne irgendwann auch zurückzuschlagen. Hollande könnte diese Frage mit seinen Wählerinnen und Wählern diskutieren. Es könnte in Frankreich (und in den USA) die Debatte darüber einsetzen, aus welchem Grund man seit Jahrzehnten immer wieder an den Pulverfässern dieser Welt zündelt. Etwas Gutes ist noch nie dabei herausgekommen: Al-Qaida (kann sich noch jemand erinnern?) und der IS sind direkte Folgen der westlichen Interventionen in diesen Weltgegenden. Das hätten wir alles nicht am Hals, wenn die Familie Bush mit ihren Freunden nicht so abenteuerlustig gewesen wäre.

Stattdessen deutet Hollandes jüngste Aussage darauf hin, daß er die französischen Militäreinsätze gegen den IS einfach zu leugnen versucht. Keine öffentliche Debatte. Dann wirds eben weiterhin knallen.


Warum die Rechten den Terror so lieben

Grauslicher gehts kaum: Bei einem Amoklauf in München kommen zehn Menschen um (darunter der Täter). Die Opfer wurden über Facebook gezielt an den Tatort gelockt, ein Großteil von ihnen hat Migrationshintergrund. Das und die Tatsache, daß der Täter auf Videos hysterisch Ich bin Deutscher! schreit, daß Zeugen von ausländerfeindlichen Parolen berichten, daß er sich als Datum der seit einem Jahr geplanten Tat ausgerechnet den Jahrestag des rechtsextremen Attentats von Anders Breivik ausgesucht hat, lassen eine gewisse Einordnung der Tat zumindest zulässig erscheinen.

Und was macht die „rechte Reichshälfte“? Noch während die Polizeiaktion läuft und Verletzte in die Krankenhäuser geführt werden, verbreitete sie ihre Propaganda. Erstens: Es muß ein islamistisch motivierter Anschlag eines Asylwerbers gewesen sein. Zweitens: Wenn die Medien in wenigen Stunden erste Fakten haben und etwas anderes berichten, dann ist das wieder ein Beweis für die Lügenpresse. Denn es muß ein islamistischer Terroranschlag gewesen sein.

Nein, muß es nicht. Der Amoklauf von Nenzing in Vorarlberg (heuer im Mai) war kein islamistischer Terroranschlag. Der Täter war dem rechtsextremen Milieu zuzuordnen. Der Amoklauf von Winnenden (ausdrückliches Vorbild des Münchner Täters) war kein islamistischer Terroranschlag. Anders Breivik war kein islamistischer Terrorist. Das alles zählt aber nicht. Die Rechten (egal ob FPÖ, AfD, FN oder sonstwer) sind so gierig nach Terror, nach frischem Blut, nach Vergewaltigungen und Sex mit Kindern, daß sie diese Taten freihand erfinden, wenn grad wieder mal zu wenig los ist.

Wir erinnern uns in diesem Zusammenhang auch immer wieder gerne an die angebliche Vergewaltigung einer 13jährigen durch einen Asylwerber in einer Kabine des Freibades von Mistelbach. Die Geschichte ging um die Welt. Wenig später gab das Mädchen zu, alles erlogen zu haben - wovon niemand mehr berichtete. Es gab keine Vergewaltigung, sie wurde nicht einmal berührt, auch der von ihr beschriebene Mann existiert nicht. Ich will mir nicht vorstellen, in welcher Familie dieses Gör aufwächst. Wen diese Familie wählt, das kann man sich allerdings gut zusammenreimen.

Ähnlich diffus übrigens auch die Lage bezüglich des Attentats in Nizza. Auch hier verbreiten die Rechtsextremen ja mit Begeisterung das Bild vom bösen Muselmanen. Wer sich aber die Vita des Täters ansieht, der sieht schnell: Auf den Islam hat der schon lang gschissen, Religion war kein Teil seines Lebens. Ein politischer Anschlag wahrscheinlich, ja, aber religiös? Genauso glaubwürdig wäre es, wenn man dieses Blog hier als Sprachrohr der römisch-katholischen Kirche bezeichnen würde …

Warum aber sind die Faschisten so interessiert daran, ein Bedrohungsszenario zu konstruieren, das es gar nicht gibt? Warum wollen sie uns einreden, daß jeder dunkelhäutige Mann mit Vollbart einen Sprengstoffgürtel am Körper trägt?

Tatsächlich ist es ja so, daß die Bedrohung im Gegensatz zu früher deutlich abgenommen hat. Artikel wie dieser oder dieser stellen mit anschaulichen Grafiken einen Vergleich zwischen unserer Situation heute und den Jahren zuvor her. Von 1970 bis 1990 war Europa viel stärker vom Terror gebeutelt, ohne daß man sich gleich in seiner subjektiven Sicherheit bedroht gefühlt hat. Es gab mehr Anschläge, mehr Tote, mehr Verletzte. Vielleicht hat das damals zu einer gewissen Abstumpfung geführt. Vielleicht ist man anders damit umgegangen, weil es kein Facebook gab, wo sich jeder versoffene Hanswurst gleich empören und Lynchjustiz fordern mußte. Ich halte es für wahrscheinlich, daß die Gesellschaft auch deshalb anders damit umgegangen ist, weil es keine bösartige und populistische Kraft gab, die aus dem Blut der Toten Kapital geschlagen hat. Heute sind es Parteien wie die FPÖ, die die Opfer mißbrauchen und aussaugen wie Vampire. Wenn in Paris Blut fließt, sollen Österreicher beginnen, ihre Nachbarn und Arbeitskollegen zu hassen. Wenn in Würzburg Opfer zu beklagen sind, sollen sich Österreicher mit Gewalt gegen Österreicher stellen und ihre Landsleute ins Ausland deportieren.

Das alles macht, objektiv betrachtet, keinen Sinn. Ich verstehe nicht, warum ich plötzlich gute Freunde hier in Wien hassen oder fürchten soll, nur weil ein Irrer (der noch dazu aus einem ganz anderen Land als sie kommt, mehr als 1.000km entfernt vom Herkunftsort meiner Freunde) 500km von hier eine Frau niedersticht. Warum sollte der ausgesprochen vernünftige und liebenswerte Herr G. (Atheist durch und durch, österreichischer Staatsbürger und im Gegensatz zu vielen Eingeborenen auch „Nettozahler“) Österreich verlassen müssen, nur weil ein politisch Fehlgeleiteter aus der gleichen Weltgegend wie er in Paris Menschen umbringt?

Niemand hat die Deportation von Hatze Strache verlangt, wie im Mai jemand aus seinem politischen Dunstkreis in Nenzing Menschen erschossen hat. Niemand hat das sofortige Aus für nationalistische Parteien gefordert, wie Anders Breivik aus genau dieser Ideologie heraus Kinder wie Schießbudenfiguren niedergemäht hat. Warum nicht? Was ist der Unterschied?

Der Unterschied ist, daß die Kräfte außerhalb des Rechtsextremismus echte Politik machen. Sie wollen gestalten, nicht zerstören. Sie wollen Lösungen anbieten für Probleme, die sie erkennen. Nicht so der Rechtspopulismus: Er hat kein Programm, keine Lösung, kein Ziel. Er will nur an die Macht und die freie Gesellschaft zerstören, die wir kennen. Um das ohne tatsächliche Inhalte zu erreichen, gibt es einen naheliegenden Weg, den seit Jahrhunderten alle Diktatoren beschreiten: Einen Feind im Inneren konstruieren und den dümmeren Teil der Bevölkerung (also die Mehrheit) über die Ablehnung dieses Feindes hinter sich zu einen. Darum geht es. Und darum benötigen FPÖ und Co. so viel Terror und Verbrechen, wie sie nur auftreiben können. Und wenns grad mal nichts gibt (so wie es eben seit 1990 immer weniger gibt), wird halt fleißig erfunden. Dann schickt man Schulkinder vor, die bei Polizeibeamten auswendig gelernte Vergewaltigungsphantasien aufsagen müssen … oder man strickt einen tragischen Amoklauf in einen islamistischen Terrorakt um.

Das Ziel ist in jedem Fall: Die Menschen in Österreich sollen einander hassen, am besten mit Gewalt aufeinander losgehen. Erst wenn das passiert, ist Strache zufrieden. Dann hat er die Absolute in der Tasche.


Hafenfest Karlshagen mal anders

Der Shantychor Usedom in Karlshagen Unsere heurige Urlaubsplanung (ich betone ausdrücklich: unsere, nicht meine) hat zur Folge, daß wir das Hafenfest in Karlshagen nicht erleben können. Was schade ist.

Gestern gabs daher sowas wie den Festland-Remix der beliebten Veranstaltung: Grillwürschtl, Musik zwischen Shanty und Schlager, kleine Modellschiffe, die unvermeidlichen Crêpes in der Austro-Variante und zuletzt sogar ein Feuerwerk („Höhenfeuerwerk“ 🎆😃) brachten uns so nahe an den Yachthaften, wie es ohne Flutung des Firmenparkplatzes in der Donaustadt möglich war. Allein das war ein ausgesprochen schönes Erlebnis.

Ein Remix wäre aber kein Remix, wenn nicht noch ein paar eigene kreative Ideen mit eingeflossen wären: Die verschiedenen (nur gaaanz leicht mit Geschmacksträgern veredelten) Brotsorten sucht man am Peenehafen vergeblich. Auch das Filetsteak gehört dort nicht zum Standardprogramm – erst recht nicht in der mit Avocado/Ei/Tomaten/…-Törtchen veredelten Variante. (Herrn Ali können wir ex post beruhigen: Auch wir haben nicht so viel von dem teuren roten Fleisch gegessen, wie's an der Kasse ausgesehen haben mag. Da blieb schon noch was für die Hunde. 😂) Und am wichtigsten: Die Hauptspeis aus eigenem Anbau, der Eapfüsolod. Auch hier: Mangelware in Karlshagen. Nur am Friesenhof werden die Grillabende mit diesem Geschmackskönig jeder Salatbar gekrönt. 😍

Wir bedanken uns bei Herrn Raini und Herrn Wolfi für die Urlaubsstimmung (hab ich erwähnt, daß ein „Karlshagen“-Plakat am Eingang hing?) und spielen eifrig mit Herrn Sams Three-Inch-Thing rum. (Ostvorpommersche Verhältnisse sind das keine, aber bei Sam kann man sonst nicht viel falsch machen. *LOL*)

Ein nachträglicher Knuddler auch nochmal an die Hundsis. Sooo kuschelig! Sooo brav! Und sooo wachsam, wenn der böse Feind das Feuerwerk zündet!


Cin Ali

Cin Ali, gesammelte Werke Na schau, alles ist ganz anders: Ich hab mich noch gewundert, warum ich plötzlich Post aus der Türkei erhalten soll - noch dazu per Einschreiben. Eine gestrenge Verwarnung von Herrn Erdoğan?

Nicht Erdoğan wars, sondern Cin Ali. Vor Wochen schon habe ich auf Amazon die zehnbändige Gesamtausgabe des türkischen Klassikers für Taferlklassler bestellt. Als Vertragspartner war eine britische Firma angegeben, darum hatte ich „Päckchen aus der Türkei“ so gar nicht auf dem Radar. Offenbar hat die britische Adresse aber nur als Brückenkopf in die EU gedient. Versandt wurden die kleinen, an Pixie-Bücher erinnernden Heftchen direkt aus İstanbul.

Wie ich überhaupt auf die Idee gekommen bin? Nun, Herr M. hat mir im Mai eins der Bücher geschenkt. (Ich durfte damals eine Farbe wählen und habe daraufhin die Nummer 6 bekommen: „Cin Ali Okula Başlıyor“) Und mein Motto war ja immer schon: Warum sich mit einem zufrieden geben, wenn man alle haben kann? 😁

Deshalb lese ich jetzt Geschichten wie:

  • Cin Ali, schau! Das Pferd. Schau, Cin Ali, schau. Das Pferd da.
  • Vater, kauf mir dieses Pferd.
  • Cin Ali, da ist das Pferd. Und dort ist auch Heu.
  • Vater, kauf diesem Pferd das Heu.
  • Cin Ali, hier ist das Heu und dort ist das Pferd. Nimm das Heu, gib es dem Pferd.
  • Suna, schau! Cin Ali hat dem Pferd Heu gegeben. Er hat ihm Wasser gegeben. Cin Ali hat dem Pferd auch einen Kübel Wasser gegeben.

Ich bin schon ganz gespannt wie’s auf Seite vier weitergeht. Die einfachen Strichzeichnungen helfen mir, wenn ich der Handlung einmal nicht folgen kann: Ausgefallene Vokabeln wie „Vater“, „Wasser“, „Pferd“ oder „Kübel“ stellen keine Hürde dar, weil das Wort auch im Bild beim jeweiligen Gegenstand abgedruck ist.

Lesespaß im Urlaub - check! 😁