Oskar Welzl: Weblog zur Homepage

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Ostersonnenschein

Ein Schläfchen auf der Terrasse Wenn wir nicht gerade in Dreckstümpeln buddeln oder mit Blumentöpfen auf dem Kopf durch den Garten galoppieren, dann schlafen wir. Letzteres gern auch irgendwo, wo's ein bißchen Körperkontakt gibt.

Das Erklimmen des Gartensessels war keine ganz leichte Aufgabe, vor allem deshalb, weil der lästige Onkel aus Wien sich keinen Millimeter zur Seite bewegt hat. Das Ergebnis war die Mühen aber wert: Sonne am Fell, guter Rundumblick und ein kuscheliges Kopfpolster, das sowieso schon voller Hundehaare war. ;)

So muß ein Osterwochenende ausklingen!


Sie hat halt 's Wasser so gern

Olli mag das Wasser Unsere letzten drei Hundsviecher hatten ein eher distanziertes Verhältnis zum Wasser. Für den ersten, den durchaus wasseraffinen Urhund, gabs die beiden Biotope noch nicht.

Jetzt, beim Teufelsmädi, kommt beides zusammen. Wasserliebe und Biotope. Es gibt kaum etwas, was das Tier so sehr fasziniert wie ein schmutziger Tümpel. Das bedeutet unter anderem: Jedes einzelne Mal, wenn sie vom Garten reinkommt, hab ich nasse, schlammige Flecken auf Hose und Hemd und werde mit einem Atem geküßt, der nach Algen und abgestorbenen Pflanzen(?)teilen riecht.

Man sieht aber großzügig über solche Details hinweg. Wie sagte ihr Leibarzt so schön, nachdem sie einmal ein zur Befestigung von Pflanzen gedachtes Gitter aus dem Teich gestohlen und quer durch den Garten geschleppt hat? Jo mei, sie hat halt 's Wasser so gern. Das ist die richtige Einstellung, nur so kann man Boxer halten. *LOL*

Wer sehen möchte, wie sich das so auswirkt, wenn sie grad wieder „das Wasser so gern hat“, kann sich hier auf einem ca. eine Woche alten Video ein Bild davon machen. Das ist zwar nicht bei uns im Garten entstanden sondern im nahe gelegenen Wald - die Wasserpfütze sieht aber ähnlich aus, demzufolge auch der Hund. Einziger Unterschied: Wenn sie das im Wald macht, haben wir eine Chance, sie sauber zu bekommen. Vom Garten aus springt sie direkt auf ihren Fernsehsessel bzw. eben auf mich. *LOL*


ÖBB: RailJet ohne Personal

Die neue U5 in Wien soll ohne Zugführer fahren. Im RailJet probieren die ÖBB das heute schon aus:

The train staff say good-bye to all our passengers. They leave us here.

Tatsächlich habe ich anschließend niemanden mehr vom Zugpersonal gesehen. ;)


Migranten: NGOs wollen doppelt kassieren

So sieht es aus, wenn eine seit Herbst geplante Bombe in den Medien gezündet wird:

Bund will Spenden abkassieren, titelt derstandard.at.

Empörung über Brief an NGOs schreibt der ORF.

Von einem Griff in die Taschen der Spender spricht Caritas-Generalsekretär Klaus Schwertner.

Was ist passiert?

Angesichts der zunehmenden Probleme mit den Migrationsströmen hat der Bund mit diversen Organisationen schon im Herbst 2015 eine befristete Sondervereinbarung getroffen: Was die NGOs wie Arbeiter-Samariter-Bund, Caritas oder Rotes Kreuz bei der Bewältigung der Durchreise tausender Migranten nicht mehr aus eigener Kraft (heißt also: aus Spendengeldern) stemmen können, wird aus Steuermitteln ersetzt. Zum Mitschreiben also: Extrageld vom Steuerzahler gibt es laut Vereinbarung vom Oktober

  • nur für Ausgaben, die mit der Durchreise in Zusammenhang stehen und
  • nur im Notfall, wenn die jeweilige Organisation die Kosten nicht selbst durch Spenden decken kann.

So weit, so jedem Blog-Leser innerhalb weniger Augenblicke klar.

Eine einzige Organisation war seriös genug, den Text der Sondervereinbarung auch in ihrer Finanzgebarung umzusetzen: die Johanniter. Sie haben fortan sauber getrennt zwischen der von den staatlichen Zuwendungen erfaßten Leistungen und allem anderen.

Die restlichen NGOs haben sich offenbar darauf verlassen, daß der warme Geldregen in jedem Fall sprudeln wird: Es gibt, so behaupten sie zumindest, nur zentrale Spendenkonten. Eine Trennung zwischen Spenden für die Unterstützung der Durchreisenden und anderen migrationsbezogenen Zuwendungen sei gar nie erfolgt. Vor allem aber sind sie, so heißt es zumindest aus den Pressestellen, völlig verdattert darüber, daß nun nicht alles aus dem Steuertopf bezahlt wird.

Was wollen die NGOs also jetzt? Sie wollen die Kosten, die Herr Michael F. mit seinen großzügigen Spenden bereits beglichen hat, ein zweites Mal vom Steuerzahler (also wieder von Herrn F.) ersetzt bekommen! In meinem Wörterbuch stehen dafür so nette Ausdrücke wie „Gier“ und „Unverschämtheit“. Im großen Buch der Redewendungen findet man auch „den Hals nicht vollkriegen“.

Daß die NGOs keinesfalls so unbeholfen sind, wie sie jetzt tun, ergibt sich aus dem Timing der Aktion: Seit Herbst 2015 ist ihnen bekannt, daß sie die durch Spenden abgedeckten Teile ihrer Kosten nicht noch ein zweites Mal vom Staat einfordern können. Trotzdem gab es bisher kein Drama um dieses Thema. Eine konzertierte Schlacht in verschiedensten Medien gibt es erst jetzt, kurz vor dem Auslaufen der Sondervereinbarung. Man gewinnt den Eindruck, daß sich die Herrschaften bewußt bis zuletzt dumm gestellt haben, um nach dem Ende der Förderperiode umso glaubwürdiger die Unwissenden spielen zu können. Übelstes Schmierentheater.


Von der Pizza bis zum Frühstück: Alles vegan

Pizza in der Casa Piccola Wie schön es war! Und nicht nur ein schöner Abend (im Gegensatz zu unserer ursprünglichen Planung waren wir doch nicht zum Fernsehen wieder zuhause *LOL*), sondern eigentlich in einem Aufwaschen auch ein schönes Frühstück. Zu beidem haben uns Conny und Daniel eingeladen. Aber der Reihe nach:

Die Casa Piccola am Hernalser Gürtel ist ja nicht nur das traditionelle Restaurant für Treffen mit Daniel und Conny (Leser dieses Blogs erinnern sich an viele fröhliche Abende seit 2010). Eine Google-Suche nach der Homepage hat auch offenbart: Der frühere Geheimtip wurde mittlerweile unter die 10 beliebtesten veganen Restaurants in Wien gewählt. Die leben also nicht mehr nur ausschließlich von unserem Pizzahunger, wie's scheint. 🍕

Jedenfalls: Zeit wars mal wieder, der Ort stand fest, also haben wir uns für 19:00 Uhr verabredet. Irgendwann nach 22:00 Uhr haben wir das Lokal als letzte verlassen. So lang gedauert hat's, weil wir eben gackernd vom Hundertsten ins Tausendste gekommen sind. Von der exakten Choreographie bei „Dancing Stars“ (gemeint ist die Choreographie vor dem Fernseher, nicht die der Tanzpaare) bis zu Shopping-Erlebnissen, von Ex-Kolleginnen bis zu Hunden im Wasser, von Smoothies bis zur völlig unprofessionellen Personalplanung an österreichischen Höchstgerichten … es war einfach alles dabei, was man unbedingt bei Pizza und Lasagne besprechen muß.

Aufmerksamkeit auch an den Nebentischen erregt (es gibt kein besseres Verb dafür) haben wir gleich zu Beginn, wie Conny ein groooßes Sackerl mit Geschenken für uns hervorgeholt hat. Darin versteckt waren nämlich nicht nur ein ausgesprochen gelungener Schokogugelhupf und die für die Gesundheit so wichtigen Hallorénkugeln in neuen Geschmacksrichtungen, sondern auch große, schwarze Lakritznaschereien, die mit den bekannten Haribo Lakritzschnecken zumindest optisch so gar nichts gemeinsam haben. Da haben wir schon ganz besondere Blicke von rundherummen eingefangen, wie Conny so ein Stück auf ihrer Handfläche präsentiert hat. ;)

Des Gugelhupfs wegen war der Abend eigentlich auch heute mit dem Frühstück zu Ende: da wurde das gute (und natürlich vegane) Stück nämlich dann vernichtet. Mjamm!

Vielen herzlichen Dank an die Gastgeber und Kuchenbäcker, wir freuen uns auf ein Wiedersehen!


Karma: 10.000!

Karma auf TJC Im September 2015 hab ich meiner treuen Leserschaft versprochen: Ich melde mich wieder, sobald mein Karma-Zähler auf together.jolla.com die 10.000er-Marke durchbrochen hat.

Das hat er heute. Freundlicherweise also genau an dem Tag, an dem meine beiden Jolla-Tablets angekommen sind. Ist das nicht ein netter Zufall? :)


Vier Sailfish-Geräte piepsen

So. Jetzt ist es passiert. Ich sitze zwischen zwei Jolla-Tablets und zwei Jolla-Telefonen, stecke Ladekabel um, mache Betriebssystem-Updates, konfiguriere Software, suche mir schöne „Ambiences“, … Andere würden sich wahrscheinlich beschweren wegen des Kabalsalats und wegen der vielen Schachteln und Anleitungen, die noch überall herumliegen. Ich genieße es. :)

Eine Reihe von Tablet-Besitzern hat's ja schon geschrieben im Internet: Es ist einfach jammerschade, daß die finanziellen Probleme des Herstellers dem Tablet-Projekt ein so unschönes Ende beschert haben. Nicht umsonst ist das Gerät am Mobile World Congress 2015 als „Best Tablet“ ausgezeichnet worden. SailfishOS zeigt auf diesem Formfaktor erst so richtig, was es kann. Es sind nur kleine Details, die sich vom Telefon unterscheiden (die Hauptübersicht in der Systemsteuerung, die gestengesteuerte Lautstärkeregelung, der Events-Screen, …), die aber alles runder und ausgewogener erscheinen lassen.

Sehr fein auch das Zubehör: Ich habe nicht nur eine in Österreich gefertigte Schutzhülle erstanden, sondern auch eine multifunktionale Abdeckung/Halterung mit dem Logo eines geheimnisvollen Wiener Restaurants drauf! (Ich sag ja: Der Zauber des zweiten Bezirks. Geflochtene Ripperln als Spezialität!)

Ich bin ja gspannt, wie langs dauert, bis ich die Dinger wieder so 100%ig hergerichtet hab, wie es sich gehört. Auf dem „kleineren“ hab ich noch nichtmal den Entwicklermodus aktiviert! ;)


Jolla Tablet: Zwillinge

Jolla Tablet Was lange währt, wird endlich doppelt - so oder so ähnlich geht der Spruch doch, oder? ;)

Nachdem die finanziellen Turbulenzen von Jolla die Auslieferung der Tablets um Monate verzögert hatten, hat DHL mir heute eine erfreuliche SMS geschickt: Ein Päckchen aus Hong Kong ist für mich unterwegs! Das kann nur Tablet #1 sein. Am Freitag solls bei mir ankommen.

So wie ich aber zwei Jolla Telefone habe (und zwei N9, zwei N900, zwei N800,...), brauche ich auch unbedingt zwei Tablets. Das zweite soll ich auch am Freitag bekommen, allerdings über dunklere Kanäle: Zu fast noch nachtschlafener Zeit wird mein Kontaktmann es mir auf offener Straße in die Hand drücken, selbstverständlich in der Nähe des Mexiko-Platzes. (Wo sonst ersteht man in Wien Elektronikartikel?) Connections zahlen sich eben aus.

Ich bin sehr gespannt! Jetzt steht mir die eigentliche Herausforderung ja erst bevor: Ich muß mir überlegen, wofür ich so ein Tablet brauchen könnt. Die Aufgaben, für die ich 2006-2009 meine damaligen Tablets benötigt habe, erledigt ja jetzt das Telefon. ;)


Wiener Polizei weltweit blamiert

Als die Geschichte Mitte Februar durch die österreichischen Medien ging, war sie nichts weiter als eine kleine Randnotiz mit Schmunzelfaktor:

Der Wiener Barkeeper Edin Mehic war von einem Polizisten zu € 70,- Strafe verdonnert worden, weil er - festhalten! - in der Öffentlichkeit nach Verzehr eines Döners gerülpst hatte. Das besonders Pikante an der Sache: Ort des Geschehens war ausgerechnet der Wiener Praterstern, wo die Polizei doch eigentlich anderes zu tun haben sollte. Entsprechend hämisch fielen damals die Artikel österreichischer Journalisten aus. (Herr Mehic selbst schildert sein unpackbares Erlebnis hier.)

Was ich erst jetzt erfahren habe: Edin Mehic wurde mit dieser Story zum derzeit bekanntesten Österreicher weltweit. Von China bis Kanada, von Kroatien bis Kalifornien berichteten die Zeitungen und Fernsehstationen über den bizarren Vorfall. Weil die Wiener Polizei den eigentlichen „Hauptdarsteller“ (den Polizisten) unter Verschluß hält, ist nur Polizeiopfer Edin Mehic zu sehen. Überall.

Krönung der Geschichte: Die türkische Döner-Kette Kasap Döner lud den 27jährigen Wiener zu einer Reise nach İstanbul ein. Im Rahmen einer Pressekonferenz wurde ihm dort ein Scheck über € 70,- Euro überreicht, der den durch das Fehlverhalten der Wiener Polizei erlittenen Schaden ausgleichen soll.

Unterm Strich: Edin Mehic ist berühmt, Kasap Döner hat eine tolle Werbeaktion gelandet und die ganze Welt hält sich den Bauch vor Lachen über die Dummheit der Wiener Polizei. Noch unbekannt ist, wie sich die „Aktion (mit alles und) scharf“ auf die Kriminalitätsrate am Praterstern ausgewirkt hat. :)


ESC 2016: Wettquoten!

Der kleine Frans aus Schweden Wochenlang durfte ich hier Tabellen veröffentlichen, die ausschließlich meinen eigenen Geschmack widerspiegeln. Nun ist es soweit, daß die Wettquoten langsam einen Bezug zur Realität entwickeln. (Bisher wurde gerade bei den Spitzenplätzen oft auf Länder gewettet, die ihre Songs noch gar nicht veröffentlicht hatten.)

Also - Trommelwirbel! - ein erster Blick auf die Listen der Buchmacher:

Rang Land Song
    Interpret  
1 Schweden If I Were Sorry
    Frans  
    (Egozentrischer Teenie-Herzschmerz. Professionell gemacht, läßt aber trotzdem kalt.)  
2 Russland You Are The Only One
    Sergey Lazarev  
    (Berechnend und professionell konstruiert. Gelungen.)  
3 Kroatien Lighthouse
    Nina Kraljić  
    (Plätschert angenehm und ist gleich wieder vergessen.)  
4 Australien Sound Of Silence
    Dami Im  
    (Man sehnt sich nach silence.)  
5 Lettland Heartbeat
    Just  
    (Just bekämpft einen Song, der vielleicht nicht übel wäre.)  
6 Frankreich J'ai Cherché
    Amir  
    (Juhu-uhuhu…)  
7 Serbien Goodbye (Shelter)
    ZAA  
    (Gut gemeint, fürchte ich. Man sollte sich beim ESC nicht als Clown maskieren und dann wichtig nehmen.)  
8 Ukraine 1944
    Jamala  
    (Seltsam. Was ja nicht per se schlecht ist.)  
9 Aserbaidschan Miracle
    Samra  
    (Wohltuend: erkennbare Melodie.)  
10 Zypern Alter Ego
    Minus One  
    (Schönes von G:son)  

Rund die Hälfte der Buchmacher-Favoriten findet sich auch in meiner persönlichen Bestenliste. (Das ist die übliche Quote.) Bei den anderen Songs kann ich zumindest nachvollziehen, warum sie populär sind. Einzige Ausnahme ist das elendsfade Gsangl aus Australien. Hinter dem Titel „Sound of Silence“ stehen Anthony Egizii and David Musumeci, die mit ihrer Produktionsfirma DNA Songs eigentlich schon mal mehr zusammengebracht haben. Vielleicht sind solche teflonglatten, selbstverliebten Schlaflieder ja aber auch einfach für eine andere Generation gemacht. :)

Was sagen die Wettquoten Mitte März (bzw. meine persönliche Favoritenliste) über die tatsächlichen Siegeschancen aus? Ich hab mir die letzten paar Jahre angesehen:

Es ist gar nicht so selten, daß die Buchmacher so früh schon den Sieger korrekt vorhersagen können. 2012 war „Euphoria“ (von G:son) so ein klarer Fall, 2013 war es „Only Teardrops“ (von Lise Cabble, Julia Fabrin Jakobsen und Thomas Stengaard), 2015 lag „Heroes“ (von Anton Malmberg Hård af Segerstad, Joy Deb und Linnea Deb) schon im März auf dem ersten Platz bei den Wetten. Der einzige Ausreißer der letzten Jahre war „Rise Like a Phoenix“ (Alexander Zuckowski, Julian Maas, Robin Grubert): Der Song war im März 2014 noch nicht einmal in den Top 10 der Buchmacher angekommen. Er stieg erst wenige Tage vor dem Finale zu einem ernsthaften Anwärter auf den Sieg auf, als das wettfreudige Volk die Publikumsreaktionen bei Conchitas Auftritten in Anrufe umzurechnen begann.

Kann das auch für diese Tabelle gelten? Ist Schweden der Sieger 2016? Eine Besonderheit gilt es noch zu beachten: Der schwedische Sender SVT hat den nationalen Vorentscheid erst gestern Abend veranstaltet, die überwiegende Mehrheit der Wetten auf einen Sieg Schwedens wurde bereits in den Wochen zuvor abgeschlossen. Da kann sich also noch mehr bewegen als sonst um diese Zeit im Jahr. (Tatsächlich sind die Quoten für einen Sieg Schwedens gestern noch bei 1:2,25 gestanden. Jetzt, wo der kleine Frans mit „If I Were Sorry“ als Repräsentant des Landes feststeht, liegen sie bei 1:4,42. Russland könnte also durchaus schon bald den ersten Platz übernehmen.)

Gibt es eine zweite Faustregel, die man aus den Erfahrungen der Vergangenheit ableiten kann? Ja: Meine Favoriten gewinnen nie. Kein einziges Mal hat in den letzten Jahren der Song gewonnen, der mir am besten gefallen hat. :) Relativ häufig jedoch liegt das spätere Siegerlied in meiner Gunst so um den 5. Platz rum.

Ach ja, fast hätt ichs vergessen: Österreich liegt derzeit auf Platz 26 (von 43 teilnehmenden Rundfunkanstalten). Das ist grad so die Gegend, bei der man um einen Finaleinzug doch noch sehr zittern muß.


Essen mit Tina und Ike

Was für eine großartige Überraschung! Geplant war ein lauschiges Abendessen zu viert beim Plachutta. Wolfi und Raini haben aber noch eins draufgesetzt und Tina und Ike mitgenommen, die wir ja auch nicht gaaar so oft sehen. Wie nett! Eine wunderbare Idee!

Vor allem Ike war bestens gelaunt und hat das halbe Lokal unterhalten. Besonders die Damen sind ihm zu Füßen gelegen. Von der einen hat er Dessertstücke abkassiert, bei zwei anderen ist er gleich etwas intensiver auf Tuchfühlung gegangen: Reini meint gesehen zu haben, daß Ike ihnen unter den Rock gefaßt hat. Sie haben aber recht freundlich rübergelächelt zu uns dabei. ;)

Die Erwachsenen haben sich inzwischen über Betten, den Song Contest, Testamente und Mariazell unterhalten - und gefressen. Jede Menge gefressen. Weils aber auch gschmeckt hat. So ein zartes rosa Fleischerl. ;)

Heim gings zum ersten Mal im berühmten Bus, Pablo II. Jetzt liegen wir mit gespannten Bäuchen vor dem Bullen von Tölz. Feiner Abend!


ESC 2016: Die neuen Top 10

Zielgruppengerechtes Marketing: Sergey Lazarev Jetzt gehts Schlag auf Schlag: Rund drei Viertel der teilnehmenden Rundfunkanstalten haben ihre Songs zum Eurovision Song Contest 2016 bereits bekannt gegeben. Zum ersten Mal heuer gibts diesmal daher nicht nur eine neue Top-10-Tabelle meiner Favoriten, sondern auch eine nur alphabetisch sortierte Liste der restlichen Songs.

Durch die Neueinsteiger hat sich in der Tabelle nochmal ein bißchen was verschoben. Zypern sitzt aber vorläufig mal fest im Sattel:

Rang Land Song
Interpret
1 Zypern Alter Ego
Minus One
(Schönes von G:son)
2 Bosnien & Herzegowina Ljubav Je
Dalal & Deen feat. Anan Rucner and Jala
(Deshalb brauchen wir den Balkan beim ESC.)
3 Frankreich J'ai Cherché
Amir
(Juhu-uhuhu…)
4 Irland Sunlight
Nicky Byrne
(Prototypische Nordeuropa-Eurovision. Hat schon mal funktioniert.)
5 Russland You Are The Only One
Sergey Lazarev
(Kalt und professionell konstruiert.)
6 Island Hear Them Calling
Greta Salóme
(Rumtata... bleibt aber hängen.)
7 Spanien Say Yay!
Barei
(Das schwedische Lied kommt diesmal aus Spanien?)
8 Georgien Midnight Gold
Nika Kocharov & Young Georgian Lolitaz
(Aus irgendeinem Grund funktioniert das.)
9 Polen Color Of Your Life
Michał Szpak
(Besser gut gestohlen als schlecht komponiert.)
10 Lettland Heartbeat
Just
(Just bekämpft einen Song, der vielleicht nicht übel wäre.)

Nicht immer ganz so gelungen (obwohl einige an der Grenze zu Platz 10 kratzen) die folgenden Songs:

  • Albanien: „Përrallë“ (Sperrig, aber nicht so schlimm wie frühere albanische Songs.)
  • Armenien: „LoveWave“ (Paßt ins Radio.)
  • Belgien: „What's The Pressure“ (40 Jahre alte buffta buffta Disco. Besser als Balladen allemal.)
  • Deutschland: „Ghost“ (Bei Erstveröffentlichung nichtmal in Deutschland in den Top 10.)
  • Dänemark: „Soldiers Of Love“ (Zu glatte Buben mit zu glattem Lied.)
  • Estland: „Play“ (Mitschnippsong. Mit einem besseren Sänger … vielleicht?)
  • Finnland: „Sing It Away“ (Berührt nicht, macht aber die Zehen wippen.)
  • Israel: „Made of Stars“ (Guter Durschnittt, hypnotisiert aber nicht.)
  • Malta: „Chameleon (Invincible)“ (Zach. Sehr zach. Wird wahrscheinlich noch gegen einen anderen Song ausgetauscht.)
  • Moldau: „Falling Stars“ (Solide Mittelklasse.)
  • Montenegro: „The Real Thing“ (In welcher Stimmung würd ich das hören wollen?)
  • Niederlande: „Slow Down“ (Zumindest tut's nicht weh.)
  • Norwegen: „Icebreaker“ (Beängstigend.)
  • Schweiz: „The Last Of Our Kind“ (Einfach. Nur. Fad. Und sie trifft die Töne nicht.)
  • Slowenien: „Blue And Red“ (Fängt gut an, verhungert im Refrain.)
  • Ukraine: „1944“ (Seltsam. Was ja nicht per se schlecht ist.)
  • Ungarn: „Pioneer“ (Sieht besser aus als es ist.)
  • Vereinigtes Königreich: „You're Not Alone“ (Unverfänglich.)
  • Weißrussland: „Help You Fly“ (Prototypische Ostblock-Eurovision. Das Kunststück, verstörende Fahrstuhlmusik zu produzieren.)
  • Österreich: „Loin d'ici“ (Anrufen fürs eigene Land nicht möglich 😄.)

Einige der noch fehlenden Länder waren in der Vergangenheit immer wieder mal für positive Überraschungen gut: Griechenland, Serbien, Kroatien, Rumänien … Aber auch Australien hat mit seinem Debut 2015 neugierig gemacht. Der dortige Sender SBS hat die heurige Vertreterin Dami Im stilecht von Conchita bekannt geben lassen: Während des Konzerts, das unsere „Queen of Austria“ am 3. März im Opernhaus von Sydney mit dem Sydney Symphony Orchestra gab, wurde die gebürtige Koreanerin als Stimme Australiens präsentiert. Vom Song weiß man allerdings noch nichts - und auf den käms ja an.


Dancing Stars: 09010 5909-04

Fadi Merza bei Dancing Stars 2016 Ich versteh ja bis heute nicht, warum wir „Dancing Stars“ in den ersten Jahren so gar keine Beachtung geschenkt haben. Die Show ist wie für uns gemacht. :)

Liebling der aktuellen Jubiläumsstaffel: Fadi Merza. Gefragt nach einer historischen Persönlichkeit, die für ihn ein Vorbild ist, antwortete er in der Live-Sendung: Rocky. Und: Nein, es handelt sich dabei nicht um einen in unseren Breiten unbekannten syrischen Kriegshelden. Gemeint war wirklich die durch Sylvester Stallone berühmt gewordene historische Persönlichkeit.

Fadi Merza hat die Startnummer 04, ein Anruf unter 09010 5909-04 (€ 0,50 pro Anruf) bringt ihn weiter in die nächste Runde. Mein Handy ist schon programmiert, die ersten Anrufe sind schon getätigt. :)


ESC 2016: Meine ersten Top 10

Zypern: Minus One Vor zwei Wochen hab ich meine erste Song-Contest-Tabelle veröffentlicht. Damals waren es meine persönlichen Top 5. Recht viel mehr Songs waren auch noch nicht bekannt zu dem Zeitpunkt. :)

Heute schaut die Sache schon anders aus. Mit dem vorhandenen Material lassen sich endlich die von mir so heiß und innig geliebten „Top 10“-Tabellen bauen. Wollen wir doch mal sehen, wer sich in mein Herz gesungen hat:

Rang Land Song
    Interpret  
1 Zypern Alter Ego
    Minus One  
2 Bosnien & Herzegowina Ljubav Je
    Dalal & Deen feat. Anan Rucner and Jala  
3 Irland Sunlight
    Nicky Byrne  
4 Island Hear Them Calling
    Greta Salóme  
5 Spanien Say Yay!
    Barei  
6 Belgien What's The Pressure
    Laura Tesoro  
7 Georgien Midnight Gold
    Nika Kocharov & Young Georgian Lolitaz  
8 Vereinigtes Königreich You're Not Alone
    Joe and Jake  
9 Dänemark Soldiers Of Love
    Lighthouse X  
10 Albanien Përrallë
    Eneda Tarifa  

Zypern hat sich seinen Song von G:son schreiben lassen. Der hats immerhin schon fünf Mal unter die Top 10 geschafft bei Song Contest, zuletzt 2012 mit „Euphoria“. Das für die seit 2009 bestehende Band Minus One geschriebene „Alter Ego“ wird das Zielpublikum beim Song Contest vielleicht nicht so 100%ig erreichen wie „Euphoria“, mich hats aber schon nach wenigen Sekunden gepackt.

Der bosnische Song ist so eine richtige Ex-YU-Nummer, wie sie eigentlich für jeden Song Contest verpflichtend vorgeschrieben sein sollte. Übrigens: Der Sänger mit Glatze und dunklem Bart, Deen, ist seit 1997 im Musikgeschäft aktiv und sollte ESC-Fans bekannt sein. Klingelts? Deen? Richtig: 2004, „In The Disco“, Platz 9. Ich kanns auch nicht glauben, aber allen Quellen zufolge ist das der gleiche Mann.


ESC 2016: Deutschlands Qualen

Autsch. Das Naidoo-Gate hat den NDR offenbar stärker gebeutelt, als ich es im Vorfeld mitbekommen hatte. Der Sender ist mit seiner Vorausscheidungs-Show zum Eurovision Song Contest heute auf eine Weise gescheitert, wie ich es bei den sonst so professionellen Deutschen nicht für möglich gehalten hätte.

Die Tatsache, daß sich partout keine adäquaten Künstler aus dem Pop-Segment mehr opfern wollten, kaschierte man mit dem nur allzu durchsichtigen Schmäh, „möglichst viele Musikstile anbieten zu wollen“. Da wurde in Mönchskutten geheult, der NDW-Sound ausgepackt (wenn auch auf Englisch), Schlager geschunkelt und ARD-Kompatibles aus Wacken in bunte Song Contest Kostüme gesteckt... Zwischendurch standen auch immer wieder hagere, leichenblasse Frauen auf der Bühne, die ihre dünnen Stimmchen unschlüssig um den einen oder anderen Ton mäandern ließen.

Mit dem Siegertitel „Ghost“ kann ich im Moment nicht wirklich viel anfangen. Die Interpretin Jamie-Lee Kriewitz ist ein nur eingeschränkt sympathisches Casting-Show Retortenmädchen, für das all ihre 14jährigen Fans aus „The Voice of Germany“ angerufen haben - ohne Rücksicht auf den dargebotenen Song. Andererseits wüßt ich auch nicht, wen ich mir sonst wünschen hätt sollen. Insgesamt wirkten alle Songs so, als wären sie aus den 1990ern übriggeblieben.

Weniger unterhaltsam als sonst, ja fast ein bißchen unsicher war auch Moderatorin Barbara Schöneberger. Der gesungene Einstieg (bei dem sie den Text stellenweise ablesen mußte) war symptomatisch für die ganze Show: Es war einfach der Wurm drin.

Es fällt mir als bekennendem ORF-Hasser ja schwer es zuzugeben, aber: Die österreichische Vorentscheidung hatte heuer im Vergleich doch um einiges mehr Pfeffer im Arsch.


MWC 2016: Jolla, Intex, Fairphone, Mi-Fone

Sailfish Logo Der Mobile World Congress in Barcelona neigt sich seinem Ende entgegen. Von der Sailfish-Front gibt es zwar eine Reihe von Neuigkeiten - leider aber nichts Konkretes über Geräte, die auch in Europa zu haben wären. Hier ist, was die Presseaussendung und das Internet vermelden:
  • Nicht ganz so aufregend, aber im Licht der Ereignisse um den Jahreswechsel irgendwie vielsagend: Das Betriebssystem hat ein neues Logo und die Website SailfishOS.org wurde komplett neu gestaltet. Dabei wurde nicht nur die Doku für Entwickler erneuert: Vor allem die Informationen über das Lizenzprogramm von Jolla sind in den Vordergrund gerückt.
  • Intex stellt erstmals das neue Aqua Fish Telefon vor, das erste Sailfish Handy, das nicht von Jolla kommt. Wie schon das ursprüngliche Jolla Phone ist es eher Mitelklasse: Quadcore mit 1,3 GHz, 2 GB RAM, 5" Display, 8MP Kamera, Dual SIM. Es wird (vorläufig?) nur in Indien erhältlich sein und mit sogenannten „Super-Apps“ (früher: „Partnerspace“) von Snapdeal und Gaana ausgestattet werden. Wenn ich richtig gerechnet habe, liegt der Preis umgerechnet bei rund € 100,-. (Wobei: Mittelklasse ist gut. Mein derzeitiges Samsung-Diensthandy schnauft mit etwas mehr als der halben Leistung durch den Tag. *gg*)
  • Ganz neu ist die Ankündigung des afrikanischen Herstellers mi-fone, im zweiten Quartal 2016 ein Handy mit SailfishOS auf den Markt bringen zu wollen. Die technischen Details sind noch nicht bekannt, mi-fone baut aber maßgeschneiderte Billighardware für Afrika. Es ist nicht zu erwarten, daß das Gerät auch in Europa verkauft wird. Auch hier soll das Konzept der „Super-Apps“ für lokale Relevanz sorgen.
  • Fairphone zeigte am Mobile World Congress ein Fairphone 2 mit SailfishOS. Die Adaption des Betriebssystems befindet sich hier angeblich in der finalen Phase, ein genaues Launchdatum für SailfishOS am Fairphone wollen aber weder Jolla noch Fairphone nennen. Interessant ist hier, daß laut Plan ein Wechsel der Betriebssysteme auch im Nachhinein durch den Kunden möglich sein soll. Von Android zu Sailfish also und wieder zurück. Das Fairphone ist von den genannten Projekten das einzige, das auch für den europäischen Markt interessant ist. Die zeitgemäßere Hardwareausstattung hat aber auch ihren Preis: € 525,- verlangt das niederländische Unternehmen für sein zweites Smartphone. Ob Sailfish-Freunde das Geld auslegen, wird davon abhängen, ob es beim sogenannten „Community-Port“ bleibt oder ob die beiden Firmen auch die kommerziell und rechtlich heikleren Teile von Sailfish aufs Fairphone packen. Zu letzteren gehören neben den HERE-Maps und der Exchange-Unterstützung vor allem der gesamte Android-Support.

Unterm Strich heißt das: Im besten Fall kommen nach heutigem Informationsstand bis Jahresmitte vier neue Geräte mit SailfishOS auf den Markt. (Ich habe das dubiose „Turing Phone“ mitgezählt, obwohl die meisten Journalisten es als Vaporware betrachten und seine Liquidmorphium™-Technologie als Neverdonium™ verspotten. In einem Satz, der mit Im besten Fall … beginnt, darf man großzügig sein.) Aus Sicht eines mitteleuropäischen Konsumenten ist da jetzt nichts dabei, was einen vom Hocker reißt. Jollas BRICS-Strategie scheint zwar aufzugehen, trotzdem fällt es mir schwer, mich für 2014er-Hardware zu begeistern, die ich irgendwie halblegal aus Indien einschmuggeln müßte. Auf der anderen Seite ist das Fairphone zwar wirklich fesch, aber halt auch ziemlich teuer. Das muß erst beweisen, daß wirklich das komplette SailfishOS drauf läuft, bevor ich es in die engere Wahl ziehe.

Was allerdings 10x wichtiger ist: Jolla hat seit seinem ersten Marktauftritt 2013 immer davon gesprochen, wie wichtig es ist, das Betriebssystem an Partnerfirmen zu lizensieren. Das hat seit 2013 nie geklappt, obwohl es einige sehr vollmundige Ankündigungen gegeben hat. Ende 2015 stand die Firma kurz vor dem Aus - und jetzt, im Februar 2016, scheint es erstmals in der Unternehmensgeschichte so, als ob der Plan aufgeht. Zum ersten Mal gibt es nicht nur Ankündigungen von Jolla nach dem Motto „Wir verhandeln mit interessierten Partnern, deren Namen wir nicht nennen dürfen“. Nein: Zum ersten Mal sind fertige Produkte zu sehen und gleich mehrere Kooperationspartner geben von sich aus bekannt, daß sie SailfishOS verwenden wollen. Das klingt nach einer realistischen, wenn auch vielleicht letzten Chance. Falls die Finnen es schaffen, diese Chance zu nutzen, dann dürfen sie 2016 ruhig ihrer BRICS-Strategie widmen. Hauptsache, es kommt etwas Geld aufs Konto. Und vielleicht kommt ja dann 2017 das Traumhandy für anspruchsvolle User in Österreich. :)


Željko Joksimović in der Kantine

Ich esse Ćevapčići. Am Nebentisch schwärmt ein mir (noch?) unbekannter Kollege von Željko Joksimović beim Song Contest. So muß Kantine! ;)

(Ziemlich viele Diakritika für so einen kurzen Text …)