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Jolla: Vaarainjärvi zu Weihnachten

Rund 7 Autostunden nördlich von Helsinki liegt der See Vaarainjärvi. Routenplaner im Internet empfehlen statt der beschwerlichen Autofahrt den einstündigen Flug nach Oulu, wenn man in der Gegend rund um den See zu tun hat.

Vaarainjärvi heißt auch das mittlerweile zehnte große Update für Jollas Betriebssystem Sailfish OS, das heute doch einigermaßen überraschend veröffentlicht wurde. Überraschend, weil Jolla noch vor ca. 2 Wochen erklärt hat: Wenn das Update bis 12. Dezember nicht fertig ist, erfolgt die Veröffentlichung erst im Jänner. Man wollte verhindern, daß unvorhergesehene Update-Probleme ausgerechnet während der Weihnachtsfeiertage zuschlagen, wenn der Großteil der Belegschaft auf Urlaub ist. Offenbar hat man aber jetzt doch genug Vertrauen in die veröffentlichte Version, daß man sie nicht einmal eine Woche vor Weihnachten noch in die freie Wildbahn entläßt.

Wie viele neue Features hinzugekommen sind, läßt sich diesmal nicht so genau sagen: Die Release Notes zählen sowohl die wirklich neuen Merkmale auf als auch jene, die bereits in Update 9 (Uitukka) enthalten waren. Immerhin war Uitukka ja nur „auf Bestellung“ verfügbar, die Verbesserungen vom Oktober sind noch gar nicht auf allen Geräten angekommen. Fehlerbehebungen gabs wieder etwas über 100 … Eine stolze Leistung. :)

Ein ganz wesentlicher Aspekt von Vaarainjärvi wird erst ab 7.1.2015 schlagend: Ab diesem Zeitpunkt erlaubt der Jolla Store neue APIs für Entwickler; wenn ich die Situation richtig verstanden habe, werden dann erstmals auch Programme in der Programmiersprache Python akzeptiert. Python war in der Zeit des N900 und des N9 unter Entwicklern sehr beliebt. Ich bin gespannt, ob sich die Entwickler von damals auch fürs Jolla Phone wieder begeistern können.

Weil sich das Jahr dem Ende zuneigt und ich in wenigen Tagen mein „Jolla-Jubiläum“ feiere, bietet es sich an, anläßlich von Vaarainjärvi einen Blick zurück zu werfen auf alle Sailfish-Versionen bisher:

Datum Version Bezeichnung
  1.0.0.5 Kaajanlampi (erste Version zum Launch)
9.12.2013 1.0.1.10 Laadunjärvi
16.12.2013 1.0.1.12 Hotfix für Laadunjärvi
27.12.2013 1.0.2.5 Maadâjävri
31.1.2014 1.0.3.8 Naamankajärvi
17.3.2014 1.0.4.20 Ohijärvi
11.4.2014 1.0.5.16 Paarlampi
24.4.2014 1.0.5.19 MMS-Verbesserungen für Paarlampi
9.6.2014 1.0.7.16 Saapunki
14.7.2014 1.0.8.19 Tahkalampi
23.10.2014 1.1.0.38 Uitukka
24.10.2014 1.1.0.39 Hotfix für Uitukka
18.12.2014 1.1.1.26 Vaarainjärvi

Macht 13 Versionen in einem Jahr, 12 Updates, davon 9 „große“ Updates mit so vielen neuen Features, daß Jolla einen Versionssprung und einen neuen See für gerechtfertigt hielt. Ich mag es, wenn ein Betriebssystem so intensiv gepflegt wird. Die sportliche Herausforderung, im Schnitt möglichst ein Update pro Monat zu veröffentlichen, hat Jolla damit jedenfalls erfüllt. :)

(Übrigens: Wer die Systematik der Namensgebung durchschaut hat könnte sich fragen, ob ich nicht zwischen April und Juni ein Update vergessen habe. Nein. Erstens gibt es in Finnland keinen See, der mit Q beginnt. Zweitens wurden die Updates vom Mai und vom Juni zusammengelegt. Das erklärt dann das fehlende R, das ursprünglich für das Mai-Update „Raatejärvi“ vorgesehen war. *gg*)

PS: Weil mir hier im Büro ein Tippfehler bei „Maadâjävri“ unterstellt wurde, hab ich nachgeforscht. Tatsächlich enden die meisten anderen Versionsnamen auf „-järvi“. „Järvi“ ist, wenig überraschend, das finnische Wort für „See“. „Maadâjävri“ hingegen kommt aus dem Samischen (genauer: dem Skoltsamischen), daher „-jävri“ statt „-järvi“. Der finnische Name für den See ist „Tyvijärvi“.


Das Universum hat uns geleitet

Conny hatte ja schon den Eindruck, daß das Universum unser Treffen grundsätzlich vereiteln wollte: Gleich zwei der ursprünglich für unser Abendessen mit ihr und Daniel gestern vorgesehenen Lokale haben unsere Reservierung abgelehnt. In der Vorweihnachtszeit kommt das schon mal vor.

In Wahrheit hatte das Universum andere Pläne mit uns. Es hat uns an die Pizzeria Casa Piccola erinnert, in ders uns vor fast fünf Jahren schon mal sehr geschmeckt hat.

Seit damals hat sich in dem Lokal am Hernalser Gürtel Wesentliches verändert: Ein durchaus ansehnlicher Teil der Speisekarte ist nun vegan ausgerichtet. Das war natürlich vor allem für Conny ein ganz starkes Argument. :)

Gschmeckt hats und lustig wars. Neuigkeiten von Polizeieinsätzen gegen harmlose Hobbygärtner, tiefschürfende Literaturbesprechungen zwischen „!!!“ und „???“, die allgemeine Erkenntnis, daß man viel mehr arte schauen sollte, sowie diverse Fotos auf Connys Handy haben uns sehr erheitert. (Ich hab auch ein bißchen den Eindruck gehabt, daß wir selbst zu Connys und Daniels Unterhaltung beigetragen haben - auch wenn ich mir nicht ganz sicher bin, wie wir das angestellt haben. *gg*)

Durchaus kurzweilig war auch, was sich so rundherum an den Nachbartischen abgespielt hat. Allerdings befürchte ich, daß nur wir vier den Unterhaltungswert dieser Einlagen in vollem Umfang genießen konnten. ;)

Den Höhepunkt haben wir dann bis heute hinausgezögert: Hallorén und selbstgemachte Zimtbäckerei, die wir als weihnachtliche Aufmerksamkeit bekommen haben. (Wir hatten, eh klar, nix mit.) Sehr fein, so ein Zimtkexerle zum Frühstückskaffee. Da erinnert man sich nochmal extra gern an den Abend zuvor. ;)


Jolla: Originalzubehör aus Österreich

Mapbagrag-Hüllen fürs Jolla PhoneJolla hat zwei neue Produkte in den online Shop gestellt: Verhüterlis sind es, Handy-Hüllen im typischen Jolla-Design.

Das allein wär jetzt kein Grund für einen eigenen Artikel. Was es interessant macht: Der Hersteller ist die österreichische Firma Mapbagrag, die derartige Produkte aus (teilweise recyceltem) Papier produziert. Ein Teil der Herstellung passiert dabei in Kooperation mit Jugend am Werk. Dadurch bekommen Menschen eine Chance, die es im Leben sonst nicht so einfach hätten.

Mir gefällt die Zusammenarbeit zwischen den beiden innovativen Unternehmen. Graz und Helsinki „Doing It Together“! ;)


Jolla Tablet: Neu mit SDXC und Split Screen

Jolla Tablet mit Split ScreenIn rund 10 Stunden läuft die Indiegogo-Kampagne für das Jolla Tablet aus. Ursprünglich wollten die Finnen damit $ 380.000,- einsammeln. Wie dann nach nicht einmal zwei Tagen die Million voll war, wurden sie übermütig:

Mit Zusatzzielen wurden die Spender ein weiteres Mal motiviert. Bei $ 1.500.000,- sollten die Lizenzen für das von Microsoft patentierte exFAT-Dateisystem erworben werden, die die legale Unterstützung von SDXC-Speicherkarten ermöglichen. Ab $ 1.750.000,- würden Entwicklungsressourcen in einen „Split Screen Mode“ gesteckt, der die Anzeige von zwei Programmen (oder eines Programms und des Event-Feeds?) nebeneinander erlaubt. Ein Erreichen der $ 2.500.000,- Grenze schließlich hätte den Umbau des Tablets bedeutet: Hier wäre ein SIM-Modul für 3G-Datenempfang eingebaut worden.

Lange Zeit schien es so, als wäre nur das Ziel zur Unterstützung der SDXC-Karten realistisch. Die Zahlungseingänge waren nach dem Überschreiten der ersten Million deutlich weniger geworden. Irgendwann kam dann aber Bewegung in die Sache: Vor vier Tagen wurden die $ 1,5 Millionen überschritten, heute um 22:30 Uhr schließlich die $ 1,75 Millionen. Zwei Zusatzziele sicher erreicht also.

Hinter vorgehaltener Hand wird gemunkelt, daß man sich damit einen willkommenen Finanzpolster geschaffen hat, der nicht nur dem Tablet, sondern auch der Weiterentwicklung von SailfishOS allgemein zugute kommt. Mir solls recht sein. :)

Während ich hier tippe, ist der Betrag auf $ 1.763.117,- angewachsen, noch 93 Tablets sind als Vorbestellung verfügbar. Die sollten weggehen in den verbleibenden zehn Stunden. ;)

Gut gemacht, Sailors!


Der Grund für den Samstag war der Sonntag

Der Grund dafür, daß wir gestern ganz gegen unsere Gewohnheit schon am Samstag zum Schwabl gehen mußten, war unser heutiges Date mit dem Plachutta. Der nämlich war am Samstag schon voll und wir mußten auf Sonntag ausweichen, weswegen dann eben der Schwabl … aber das sagte ich ja schon. ;)

Ich hatte mir ganz fest vorgenommen, mit jeder Tradition zu brechen und mir das weiße Scherzel zu bestellen … Angesichts der großen Töpfe am Nebentisch hat mich dann aber der Mut verlassen, es blieb bei Lungenbraten mit Kartoffelpüree. (Ich frag mich ja manchmal, ob die meine Bestellung schon aufschreiben, wenn ich den Tisch reserviere.)

Sehr nett wars. Ich durfte sogar surfen beim Essen, um nachzusehen: Nächstes Jahr haben wir Porzellan. Leder liegt bereits hinter uns. ;)


Samstag statt Sonntag

Daß sie uns heute nicht sehen werden beim Schwabl, haben G. und ihre Familie grad noch gesagt. Weil ja Samstag ist und weil wir bekanntermaßen immer am Sonntag kommen.

Tja. Man soll sich nicht täuschen, was unsere Flexibilität angeht. Plötzlich standen wir in der Tür. Trotz Samstag. ;)

(Witzig wars wohl, weil ja auch G.s Familientreffen beim Schwabl sonst regelmäßigst an Sonntagen über die Bühne gehen. Wir haben also beide am gleichen Wochenende den Tag gewechselt - hat erst recht nix gnutzt. *LOL*)

Geplaudert wurde über diesen und jene... Und weil ich mich gar so gschreckt hab, daß jetzt auch schon der ansonsten hochanständige Schwabl die Suppe im Glas serviert, hab ich mir zur Beruhigung Apfelspalten als Dessert gegönnt. Die haben seit Omas Zeiten einen positiven Einfluß aufs Wohlbefinden.

Fein wars. Trotz Glas. ;)


Warum Pornographie im Internet frei zugänglich bleiben muß

In regelmäßigen Abständen schwappen aus einschlägigen Kreisen auch bei uns die populistischen Forderungen hoch: Internetprovider sollen den Zugang zu Kinderpornographie sperren. Internetprovider sollen den Zugang zu Gewaltpornographie sperren. Im Idealfall: Internetprovider sollen den Zugang zu Pornographie überhaupt sperren.

Warum das alles hochgefährlich ist und warum man besser die freie Verfügbarkeit auch von schwer kriminellem Material hinnehmen sollte, statt es per Internetblockade zu bekämpfen, zeigt die Entwicklung der letzten Tage in England, die gerade völlig aus dem Ruder läuft:

In dem Land, in dem der politische Kurs wie kaum anderswo vom marktschreierischen Boulevard geprägt ist, wurde die Internetzensur 2013 eingeführt. Mit Mitteln, wie sie sonst nur aus China und aus arabischen Ländern bekannt sind, errichtete David Cameron das saubere Internet, führte den War on Porn. Die Strategie ist perfide: Welcher Politiker möchte in der öffentlichen Diskussion als Verteidiger pornographischer Inhalte auftreten? Selbst der edelste Verfechter einer freien Informationskultur streicht die Segel, wenn Blätter wie „The Sun“ dem Begriff „Pornographie“ dann das Wort „Kinder-“ voranstellen.

Cameron hat sein Zensursystem also durchgesetzt und die Filter installiert. Die Stimmen, die vor der Büchse der Pandora warnten, waren leise. Die Kritiker meinten nämlich: Sobald ein Zensursystem erst einmal eingerichtet und akzeptiert ist, ist seine schrittweise weitere Ausdehnung ein Kinderspiel. In wenigen Jahren schon könnten ganz andere Inhalte auf der schwarzen Liste stehen. Niemand hat auf diese Kritiker gehört.

Inzwischen hat die Dynamik der Entwicklung die schlimmsten Befürchtungen überholt: Mitte 2014, nur ein halbes Jahr nach Einführung des Filters, waren bereits 20% der 100.000 populärsten Internet-Angebote für die Briten gesperrt. Im November wurde der Zensurfilter von Seiten der Regierung offiziell auf terroristische und extremistische Inhalte ausgedehnt. Nicht daß ein solcher Beschluß notwendig gewesen wäre: Eine transparente Liste der gesperrten Seiten existiert ohnehin nicht. Man erkennt nur im Einzelfall, daß ein bestimmter Link nicht funktioniert.

Mittlerweile werden auch die Kritiker der Internetfilter mundtot gemacht: Der renommierte deutsche Chaos Computer Club zum Beispiel, der regelmäßig Sicherheitsfragen thematisiert und seit der guten alten Btx-Zeit Schlagzeilen macht, ist seit einigen Tagen aus dem Vereinigten Königreich nicht erreichbar. Seine Blockade sorgt nun international für Aufsehen und wirft erneut ein schiefes Licht auf die Politik Camerons.

Es haben sich innherhalb nur eines Jahres alle Befürchtungen bewahrheitet, die Kritiker der Internetzensur von Anfang an geäußert haben: Das System wird zunächst unter einem Vorwand installiert, der große öffentliche Unterstützung verspricht. Kaum ist es als Instrument verfügbar, werden aber nach und nach weitere Themen in die Zensur aufgenommen. Das schlimmste daran ist, daß niemand genau weiß, was gerade von den Filtern geblockt wird. Eine öffentliche Kontrolle ist also nur mit hohem Aufwand möglich.

Dabei wird den Gegnern der Zensur in Großbritannien immer lächelnd erklärt, daß die Sache ja gar nicht so schlimm ist: Tatsächlich besteht ja de Möglichkeit, den Filter für den eigenen Anschluß deaktivieren zu lassen. Natürlich. Genau das wird der Durschnittsengländer tun: an seinen Internet-Provider schreiben und bekannt geben, daß er gerne Pornographie und extremistische Terror-Propaganda konsumieren möchte. Und selbst wenn, sein Datenverkehr wird ja trotzdem weiterhin über die gleiche Infrastruktur geleitet. Ein versehentliches Blockieren wirklich gefährlicher Inhalte dann und wann - z.B. vor einer Wahl, einer Abstimmung - wer kann das schon ausschließen …?

Die tatsächlichen Probleme löst man nicht, indem man Serverzugänge sperrt. Wer sich nur ein bißchen mit der Materie beschäftigt, hat allein bei Lesen dieses Artikels mindestens drei Ideen gehabt, wie ein solcher Inhaltsfilter leicht zu umgehen ist. Man löst Probleme, indem man die Konsumenten dieser Inhalte identifiziert. Aber das weiß auch David Cameron. Dem geht es ja auch gar nicht darum, problematische Pornographie zurückzudrängen oder die Terrorgefahr einzuschränken. Er will mit diesem Filter nur eines erreichen: Er will das Internet für die Briten ein Stück kleiner machen und die Information kontrollierbarer. Heute beschränkt sich die Definition von „extremistischen Inhalten“ vielleicht noch auf islamistischen Terror und deutsche Meinungsfreiheit. Morgen schon dehnt sie sich auf Kapitalismuskritik und Umweltschutzthemen aus. Am Ende steht dann ein geschlossenes Mini-Web, das von der Regierung kontrolliert wird. Ganz wie in China.

Damit genau das nicht passiert - nicht bei uns und auch nicht anderswo - ist es wichtig, gegen jede Form von Inhaltsblockaden im Web aufzutreten. Egal ob es um angebliche Copyrightverstöße, Pornographie, politischen Extremismus oder sonstige Themen geht, deren Verbot zunächst berechtigt erscheint. Wichtig ist, das Instrument der Zensur erst gar nicht zuzulassen.


Empathische Weihnachtsfeier

Je kleiner die Weihnachtsfeiern sind, desto erträglicher werden sie für einen soziophoben Grinch. :)

Daß wir heute nur zu acht im Lokal saßen, kam mir also durchaus entgegen. Auch das Essen war fein (OK, der Mohr im Hemd war nicht so gut wie bei Muttern), das Restaurant gerade richtig ausgewählt … Doch, hat gepaßt. Kein Vergleich zu den monströsen Veranstaltungen der Vergangenheit.

Ein ganz besonderer Abend wurde es natürlich wegen der vielen Empathie, die am Tisch zu spüren war. Nicht sofort, wohlgemerkt, wir mußten erst die Bedeutung des Wortes auf Wikipedia nachschlagen. Aber dann war sie da. Empathie pur. Frohe Weihnacht! ;)


Ich hab das Christkind gesehen!

Rechtzeitig zum 1.12. hab ich gestern am Abend doch tatsächlich das Christkind gesehen! Also nicht nur kurz im Vorübergehen gesehen, nein, wir haben uns 2 ½ Stunden lang angeregt unterhalten - über Themen, die nicht alle unbedingt blogtauglich sind. :)

Arrangiert hat das Treffen Herr D., den ich ja auch schon lange nicht mehr getroffen hatte. Sehr fein wars! Lokal genossen, Toast genossen, Gesellschaft genossen, Unterhaltung genossen … So muß Vorweihnachtstreffen! Ohne Punsch und ohne Kinderchöre! :)


Solarstrom fürs Jolla-Phone

Solar Other HalfDirk van Leersum hat meinem Jolla Phone eine neue Rückseite verpaßt: Ein dunkles Blau, das gut zum „United Federation of Planets“-Ambience paßt, und mitten drin ein kleines Solarpanel. „The Solar Other Half“ nennt sich das Ding, das Dirk auf funkyotherhalf.com feilbietet. (Daß die Auslieferung einer Other Half, die für starkes Sonnenlicht konzipiert ist, ausgerechnet Ende November beginnt, ist ein Beweis für Dirks ausgeprägten Humor. *gg*)

Die Other Half mit dem direkten Anschluß an die Stromversorgung des Jolla Phone ist von der Fläche her natürlich zu klein, um selbst bei optimalen Lichtverhältnissen ein Ersatz für ein Ladekabel zu sein. Zwar schafft sie es tatsächlich, den Akku zu laden, wenn das Handy gerade so gut wie keinen Strom verbraucht. Es würde aber wohl viele Stunden dauern, einen Ladezyklus zu vollenden.

Dafür ist die praktische Rückseite aber auch gar nicht in erster Linie gedacht. Was sie gut kann ist, die Lebensdauer des Akkus zu verlängern, indem sie das Handy direkt vom Sonnenstrom leben läßt. Dirk gibt an, daß sich unter normalen Bedingungen und bei normaler Nutzung zumindest die Entladung des Akkus so spürbar verzögert, daß man sich lange keine Gedanken um die nächste Steckdose machen muß.

Daß es grundsätzlich funktioniert, konnte ich schon ausprobieren, Novembernebel hin oder her: Ich hab das Handy einfach unter die Schreibtischlampe gelegt. Licht ist Licht. ;) Kaum ist es hell genug, machts „piep“ und vibriert ein bißchen - ganz so, als hätte man das Ladekabel eingesteckt. Wireless Charging mal anders. ;)


Apothekenservice

Es gibt Berufsgruppen, denen man oft einen sparsamen Umgang mit Kundenfreundlichkeit nachsagt. Apotheker gehören dazu. Der Gedanke hinter dem Vorurteil ist offenbar: „Krank werden die Leut sowieso, da muß sich der Apotheker nicht anstrengen, um sein Gschäft zu machen.“

(Ganz so weit hergeholt ist das vielleicht auch nicht: Ich kann mich an ziemlich wüste Erlebnisse in drei verschiedenen Wiener Apotheken erinnern. In einer davon hab ich Hausverbot, weil mir der Kragen geplatzt ist und ichs mir nicht gefallen lassen wollte.)

Wie auch immer: Meine Stammapotheke ist nicht umsonst meine Stammapotheke geworden - die sind schon recht gut drauf dort. Was allerdings heut passiert ist, damit hätt ich nie gerechnet:

Es ist rundherum alles blöd gelaufen, ich hab mich viel zu spät um meine Angelegenheiten gekümmert, und wie ich schließlich heute um 17:30 Uhr mein Rezept auf die Budel gelegt hab, war alles zu spät. Bedauerndes Kopfschütteln, die Dinge waren nicht lagernd und konnten auch so schnell nicht bestellt werden. Zwar wurden mir Lösungen angeboten, mit denen ich zumindest übers Wochenende gekommen wäre, so richtig glücklich haben die mich aber nicht gemacht. Ich hab mich also entschlossen, noch die umliegenden Apotheken abzuklappern und auf das Angebot erst zurückzukommen, wenn wirklich alle Stricke reißen. Das war eine ziemlich öde Sache, so von einer Apotheke zur nächsten. (Naja, eine hab ich mir ja gespart, da hätt ich sowieso nicht rein dürfen.)

Erfolg hatte ich keinen. Das hat man mir in meiner Stammapotheke schon vorausgesagt. Das böse Wort vom „Lieferengpaß“ …

Ich war also eher schlechter Laune, als ich kurz aufs Handy geschaut hab. Eine Mail von einem mit unbekannten Sascha, aha. Wahrscheinlich Spam. Gottseidank hab ich die ersten Zeilen noch überflogen: Ich soll um 18:15 Uhr nochmal in die Apotheke kommen, stand da, es ist alles geregelt.

Ich weiß bis jetzt nicht, was genau sie angestellt haben (der Chef hat beim Abholen etwas von Harry Potter gemurmelt ), jedenfalls hat das Team …

  1. … die nicht vorrätigen Medikamente trotz Lieferengpaß organisiert (die anderen Apotheken hatten mich auf Montag vertröstet)
  2. … sich nicht davon abschrecken lassen, daß sie keine Kontaktdaten von mir haben, sondern einfach mal das Internet nach meinem Namen durchsucht
  3. … meine Homepage gefunden und
  4. mir eine Mail mit der guten Nachricht und der Abholzeit geschickt.

Ich bin echt platt. Im Managementsprech gibts den unerträglichen Ausdruck „die extra Mile gehen“. Der Apotheker ist heute gleich einen extra Marathon gelaufen. Da kann man dann auch mal ein herzliches Dankeschön aus der Schokothek überreichen … und sich ein Vorbild dran nehmen.

Ach ja: Wer irgendwann ausgerechnet in Hernals Hustenbonbons, Verbandsstoffe oder edle Hautpflege benötigt: die Bartholomäus Apotheke am Elterleinplatz ist es. (A bisserl Werbung darf ich jetzt schon machen. *gg*)


Jolla Tablet: Thanks a $ 1,000,000.-

Heute um 23:00 Uhr, genau 37 Stunden nach Beginn der Crowdfunding-Kampagne für das Sailfish-Tablet, hat Jolla die magische Marke von einer Million überschritten. (Zur Erinnerung: Das Ziel lag bei 380.000,- Dollar bis 9. Dezember.)

Die Entwicklung des Jolla-Telefons und des Sailfish-Betriebssystems haben bisher 30 Millionen Euro, also rund 37 Millionen Dollar verschlungen. Das allerdings seit März 2011. 37 Millionen Dollar in 3 ½ Jahren. Eine Million Dollar in 1 ½ Tagen. :)


Jolla: Es ist ein Tablet!

Jolla Tablet Hab ich doch noch vor wenigen Tagen bezüglich der Jolla-Überraschung geschrieben: Wünschen würd ich mir ein Tablet. Seit 9:55 Uhr wissen wir: Es ist ein Tablet! Oder besser: Es wird ein Tablet. Jolla geht nämlich die Crowdfunding-Schiene und macht die Produktion davon abhängig, ob die Kampagne auf Indiegogo mindestens die notwendigen 2.000 Vorbestellungen zusammenbringt. (Rund 20% des Ziels sind ohne Medienberichterstattung schon wenige Minuten nach der Präsentation im Slush-Livestream erreicht, ich bin also optimistisch. Und daß ich selbst schon bestellt hab, ist eh klar.)

Zwar lädt Jolla zur Mitgestaltung auf together.jolla.com ein, einige wesentliche Eckdaten dürften aber sehr wohl bereits feststehen:

  • 64bit Intel Quad-Core CPU mit 1,8 GHz
  • 2GB RAM
  • 32GB Massenspeicher plus SD-Slot
  • Betriebssystem: Sailfish 2.0
  • 7,85" Display mit einer Auflösung von 2048x1536 Pixeln (330ppi)
  • 5MP Kamera und 2MP Frontkamera
  • 4300mAh Akku
  • Bluetooth 4
  • GPS
  • Wifi 802.11 a/b/g/n, keine SIM-Karte
  • Höhe: 203mm; Breite: 137mm; Dicke: 3,3mm; Gewicht: 384g
  • Preis ab USD 189,- (ca. € 150,-) zuzüglich Versand und Steuern

Damit schlägt es sich nicht schlecht. Eine Vergleichstabelle findet sich hier. (Der Akku stinkt ein bißchen ab; dafür ist der Preis ein Hit.) Interessant: Erstmals wird mit dem Tablet ein Jolla-Produkt auch in den USA erhältlich sein.

Ich freu mich! Und zwar lange: Liefertermin ist voraussichtlich Mai 2015.


Tit For Tat

Niederegger Marzipan im Büro Tja, so funktioniert das eben: Ich genehmige einem Kollegen im Büro einen Urlaubstag, dafür kommt er aus dem hohen Norden mit dem besten Marzipan wo gibt zurück: Niederegger Marzipan.

Wenn ich runtergeschluckt hab, bedanke ich mich. Mit vollem Mund soll man ja nicht sprechen. ;)

(Und bevor's jetzt böse Kommentare regnet: Nein, er hat's nicht mir mitgebracht. Wir haben so eine Schokoecke neben der Kaffeemaschin, was dort liegt ist für alle da. *gg*)


Ups! Satire auf der Facebook-Haßgruppe

Ich bin mir ja nie so 100%ig sicher gewesen, ob die Facebook-Haßgruppe Gegen Mariahilferstraßenumbau ernst gemeint oder raffinierte Satire ist. So eine Konzentration an Dummheit schien mir immer schwer vorstellbar. Andererseits … Was weiß man?

Jüngstes Beispiel: Am 13. November wiesen die Betreiber der Gruppe auf einen Artikel des Satiremagazins „Die Tagespresse“ hin. Unter dem Titel Grüne: Bedienungsanleitung für Mariahilfer Straße an alle Haushalte wurde dort vor über einem Jahr gewitzelt, die Grünen würden eine 180seitige Bedienungsanleitung für Fußgänger- und Begegnungszone an alle Wiener verschicken. Sie wäre umweltfreundlich auf dem recycelten Papier der Beschwerdebriefe gedruckt, die in der Grünen Parteizentrale zu dem Projekt eingegangen sind. So weit wars tatsächlich lustig. Man muß auch (sonst ist der nachfolgende Teil dieses Artikel nur halb so unglaublich) hinzufügen, daß der Link auf der Facebook-Gruppe ausdrücklich als Satire gekennzeichnet war: Es wurde im Einleitungstext klargestellt, daß den Artikel die Satire-Profis von der "Tagespresse" nur erfunden hatten.

Nun, damit hatten die die Gruppen-Administratoren die Intelligenz ihrer Leser um Größenordnungen überschätzt. Wieder einmal. In rund rund 50 Kommentaren lassen sich die üblichen Verdächtigen mit Schaum vor dem Mund über diese „Bedienungsanleitung“ aus - unbeeindruckt von der Tatsache, daß der Tagespresse-Artikel vom Sommer 2013 ist und niemand je eine solche Anleitung gesehen hat, unbeeindruckt davon, daß fassungslose Mitleser immer wieder auf den Satirecharakter der Quelle hinweisen. Ich hab das Gefühl: Das Wort „Satire“ wird in diesem Milieu rein bildungstechnisch nicht verstanden. Man hätte schreiben müssen „ist nicht ernst gemeint“.

Ein paar Beispiele gefällig? Ich hab mir Screenshots gemacht, weil ich fest damit rechne, daß die peinlichsten Meldungen irgendwann wieder verschwinden.

Eine ganze Menge Poster machen sich in erster Linie Sorgen um ihr Steuergeld:

Das kann sie sich und Häupl gleich einmal behalten damit sie sich ihren breiten Hintern auswischen können,ok! Außerdem ist jeder Zettel schon wieder von den Bürgern bezahlt das Geld dafür stiehlt sie wieder aus der leeren Steuerkasse 20 Generationen werden noch an den Schulden bezahlen so schauts aus.

Weil diese xxxxxxxx Dreckxxxxxx noch nie in ihrem Leben richtig arbeiten musste. Mit unserem Geld kann sie es ja machen ..... Ich hasse sie

 Diese blöde Anleitung?? kommt sofort in den Rundordner. Das ist wieder unser Steuergeld. Mich sieht die MAHI NICHT mehr.

Das letzte Posting mit dem Rundordner kommt übrigens nicht von irgendwem: Autor Walter Schlager ist Bezirksrat der ÖVP (what else?) in Hietzing (where else?). Er ist schon vor längerer Zeit auffällig geworden, als er in einem Brief die Verleihung des Goldenen Verdienstzeichens des Landes Wien an Gery Keszler als Katastrophe kritisierte und die SPÖ in diesem Zusammenhang als Beschützerin der Andersartigen bezeichnete … was er ganz sicher nicht als Kompliment gemeint hat.

Aber die Reihe der freundlichen Postings geht weiter. Auch andere als die finanziellen Aspekte spielen eine Rolle:

behalts euch den scheiss, und steckts euch des in euren a........Da blade soll sich mal wos gscheiteres ausdenken. und de anbrennte soll wieda do hin wos herkommen is. alles nur bullshit!!!!!!!!!!!!!!!!

Und wahrscheinlich in jeder Sprache am meisten türkisch.geh sicher nicht mehr auf die Hilfer,war bevor dad ganze Chaod angefangen hat gerne dort.so eine dumme Pute

Diese Bedienungsanleitung wurde auf dem recycelten Papier der Beschwerdebriefe gedruckt!!! So gehen die Grünen mit Kritik um - naja, Wien ist anders

Wie gesagt, das Wort „Satire“ sagt den wenigsten etwas. Auch bezüglich der Schreibweise ist man sich nicht so 100%ig sicher:

Lieb (Fast) niemand kapiert, dass das Satire ist, aber jeder bellt ganz wild drauf los. Bin ich froh, dass ich euch nicht regieren muss. - Antwort: Nein, es sieht nur aus wie Satyre, die meinen es ernst.

Und ausgerechnet das sind die Menschen, die sich bei dem im Moment so sehr kritisierten Informationsvideo zu den Regeln innerhalb der Begegnungszone nicht für voll genommen fühlen? Die diesbezüglich meinen, die Macher des Videos würden ihren Intellekt unterschätzen? Echt jetzt?