Oskar Welzl: Weblog zur Homepage

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Mitakuuluu oder: Warum WhatsApp böse ist

Services wie WhatsApp und Facebook zerstören das Internet. Das ist bekannt, wird aber gerade jetzt wieder an einem ganz konkreten Beispiel so richtig schön greifbar: WhatsApp sperrt die Benutzerkonten von Jolla-Besitzern.

Im letzten Jahrtausend wurde das Internet erfolgreich als „Netz der Netze“. Erstmals gab es mit TCP/IP eine Technologie, auf die jeder aufsetzen konnte und die alle Anwender und Services gleichberechtigt miteinander verband. Ob der Benutzer dabei an einem IBM PC, einem Apple oder einem UNIX-Terminal saß, war dabei ebenso bedeutungslos wie seine Software: Die Standards waren offen und konnten auf jedem Computer implementiert werden.

Diese Zeiten sind vorbei. Die Börse hat die Kontrolle übernommen und bestimmt, wer wem was sagen darf im Internet. Noch schlimmer: Millionen Lemminge machen mit und lassen sich kontrollieren. Jüngstes Beispiel für diese Gängelung und die Unfähigkeit des Konsumenten, sich daraus zu befreien: Der Umgang des US-amerikanische Instant-Messaging-Dienstes WhatsApp (der zu Facebook gehört) mit Jolla-Besitzern. WhatsApp zerreißt das Netz und läßt diese Benutzergruppe isoliert zurück.

Zur Vorgeschichte: WhatsApp macht im Prinzip, was auch SMS und MMS machen. Es verschickt Textnachrichten und Medieninhalte. Aus irgendeinem Grund wurde es irgendwann „cooler“ als der bewährte SMS-Dienst der Telefongesellschaften. (Daß früher SMS-Nachrichten einzeln abgerechnet und um Gegensatz zu heute nicht in –zigtausender-Paketen verschenkt wurden, mag eine Rolle gespielt haben.) Nicht bei WhatsApp zu sein wurde zum sozialen Problem auf den Schulhöfen und bei Admiral Sportwetten. Jeder stieg ein. Dabei hat der Dienst gegenüber SMS/MMS durchaus gravierende Nachteile: Wenn die WhatsApp-Server wieder einmal stehen, geht weltweit gar nichts mehr. Eine dringende SMS dagegen kann man auch über das geliehene Telefon des Arbeitskollegen absetzen, wenn die SMS-Zentrale der eigenen Telefongesellschaft nicht funktioniert. Außerdem saugt WhatsApp alle Kontaktdaten aus den Handys seiner Kunden ab, um sie mit bereits registrierten Benutzerkonten abzugleichen. Mein Name und meine Telefonnummer liegen also auf deren Server in Amerika, nur weil für Menschen in meinem Umfeld Datenschutz ein Fremdwort ist. Sehr fein. :(

Warum aber macht WhatsApp das Internet kaputt? Der Mißbrauch persönlicher Daten und der single point of failure sinds gar nicht in erster Linie. Wirklich gefährlich ist, daß WhatsApp sich die Kontrolle darüber vorbehält, welche Programme auf den Endgeräten der Benutzer zum Einsatz kommen. Es gibt keine dokumentierte Schnittstelle, an der ein gelangweilter Programmierer offiziell andocken darf. WhatsApp baut seine Software allein bzw. bestimmt, welches Partnerunternehmen die für die Entwicklung notwendigen Informationen erhält. Damit schränkt der Dienstanbieter nicht nur die Software-Auswahl erheblich ein, er bestimmt indirekt auch mit, welches Betriebssystem seine Kunden verwenden dürfen. Wer dem sozialen Druck folgen und über WhatsApp chatten möchte, bleibt in der Welt der großen Hersteller und Mainstream-Betriebssysteme gefangen. Das ist auch ganz unverblümt in den AGB festgelegt: Die Nutzung eines nicht autorisierten Programms von Drittanbietern ist untersagt.

Hier sind wir nun am Ende der Kette angelangt, an dem Benutzer von Nischenprodukten wie dem Jolla Phone auf unerfreuliche Art und Weise betroffen sind: Natürlich entwickelt WhatsApp noch keinen eigenen Client für diesen Markt. Natürlich hat sich auch schnell ein schlauer Programmierer gefunden, der alle inoffiziell verfügbaren Informationen zusammengesammelt und ein WhatsApp-Programm für das Jolla-Phone geschrieben hat. Andrey Kozhevnikov war das, und sein beliebtes „Mitakuuluu“ war bereits kurz nach dem Marktstart von Jolla eines der am häufigsten genutzten Programme im kleinen Ökosystem. Was ist jetzt passiert? WhatsApp vor einigen Tagen begonnen, die Konten der Jolla-Besitzer zu deaktivieren, die mit ihrem Telefon auf WhatsApp aktiv waren. (Manche Betroffene schreiben, daß die Deaktivierung tatsächlich endgültig ist und auch nach mehrmaligen Interventionen beim Kundenservice nicht rückgängig gemacht wird.) Der US-Konzern nutzt seine Marktmacht und bestraft seine Kunden für die Nutzung eines nicht genehmen europäischen Telefons mit sozialer Isolation.

In letzter Konsequenz bedeutet das: Das Internet ist nicht mehr das „Netz der Netze“. Es verbindet nicht mehr alle Anwender und Services gleichberechtigt miteinander. WhatsApp hat die Kabel durchtrennt, so wie andere Dienste (Facebook, Twitter,…) das in ihren jeweiligen Märkten auch tun. Wirklich schlimm dabei ist: Es gibt technisch gesehen absolut keinen Grund, WhatsApp zu verwenden. Sowohl auf IP-Basis als auch im guten alten Telefonnetz gibt es genügend teils bessere Alternativen: SMS und MMS sowieso, dazu XMPP als standardisiertes und offenes Protokoll, mit dem ich auch jederzeit den Anbieter wechseln kann. Es gibt eine einzige Rechtfertigung, die Menschen für die Nutzung von WhatsApp angeben: „Aber alle meine Freunde verwenden es!“ Ja, eh. Und alle Deine Freunde werden es weiter verwenden, solange sie Dich damit problemlos erreichen. Es ist nicht genug, nur im Prinzip dagegen zu sein, in der Praxis dann aber aus Opportunismus mit dem Strom zu schwimmen. Jeder einzelne Kontakt, den neue WhatsApp-User in diesem Service finden, ist ein Argument für WhatsApp. Ich möchte kein Argument für etwas sein, das mir mein Internet kaputt macht. Bei allen Services, die mit steigender Nutzerzahl immer attraktiver werden, ist man als Kunde auch mitverantwortlich für das, was sie anrichten. Aus dieser Verantwortung kann man sich nicht stehlen.

Meine Freunde erreiche ich immer noch auch SMS oder XMPP, selbst wenn sie meine Nachrichten dann für uncool halten. Damit kann ich leben. Mit einem kaputten Internet kann ich nicht leben. Dafür möchte ich keinesfalls mitverantwortlich sein.


Mazedonien: Von Starmania zum Song Contest

Daniel Kajmakoski Da zeichnet sich ein Muster ab: Conchita Wurst wurde in der dritten Starmania-Staffel des ORF einem größeren Publikum in Österreich bekannt und stellte sich heuer beim Song Contest ganz Europa vor.

Daniel Kajmakoski machts jetzt genauso: Er war bei der zweiten Staffel von Starmania dabei (leider habe ich kein Video mehr davon gefunden). 2015 wird er als Vertreter Mazedoniens in Wien beim Song Contest antreten. Ob man sich seinen Song Esenski lisja bis ins Finale merken wird müssen, steht auf einem anderen Blatt.

Jedenfalls: Erster ESC 2015-Content am Blog. Jippeldidu!


TOHKBD: € 55.000,- für die Jolla-Tastatur

Jolla mit dem TOHKBD2 Dirk van Leersum, Andrew Zhilin und Kimmo Lindholm sind echte Piraten. Dirk scheint der Kapitän zu sein und versucht seit heute, 13:00 Uhr, € 55.000,- an Spenden von interessierten Jolla-Besitzern zusammenzutragen. Das Geld braucht er als Anfangsinvestition, damit er die mit Kimmo und Andrew gemeinsam entwickelte zweite Version der Hardware-Tastatur für das Jolla Handy bauen kann. € 55.000,- sind eine Menge Geld - wie wird das gesammelt? Online-Experten wissen: So etwas macht man über die Plattform Kickstarter, die verbindliche Spendenzusagen einsammelt und verwaltet, das Geld der Spender aber erst dann von deren Kreditkarten abbucht, wenn das angegebene Ziel erreicht ist. Läuft die Frist ab, ohne daß genügend Spenden gesammelt wurden, bleibt das Projekt unfinanziert und kein Spender wird belastet.

Die Kickstarter-Seite für die Tastatur mit dem schnittigen Namen „TOHKBD“ (The Other Half Keyboard) bietet jede Menge Infos über das geplante Produkt, vom exakten technischen Aufbau über den Produktionsablauf bis hin zu den verfügbaren Farben und Sprachvarianten. Das Team hat sogar die noch bis 10.11. verlängerte Gutschein-Aktion von Jolla für seine PR genutzt: Wer jetzt spendet, selbst aber noch kein Jolla Telefon besitzt, bekommt einen gültigen Gutscheincode und das Handy damit um volle € 100,- billiger.

Im besten Fall ist die Tastatur dann im April (!) 2015 lieferbar: So lange dauert es, bis die Zulieferer die Kleinserien abgewickelt haben und die Stücke zusammengebaut sind.

Ob sich unter diesen Umständen genügend Fans finden, die sich den seit Ewigkeiten geäußerten Wunsch nach einer Hardware-Tastatur auch etwas kosten lassen? Ich mein: € 55.000,- sind kein Pappenstiel, das muß erst mal zusammenkommen … und die Piraten haben nur bis zum 4. Dezember Zeit. Wenn bis dahin nicht alles beisammen ist, stirbt das Projekt.

Wollen wir nachsehen, wie's aussieht? Wollen wir uns den Zwischenstand ansehen? 4. November, 17:25 Uhr, erst gute vier Stunden nach dem Start der Sammlung, steht der Spendenzähler bei € 42.783,-! Bist. Du. Deppat. In Scheveningen (Dirk), Espoo (Kimmo) und Moskau (Andrew) knallen jetzt wohl schon die Sektkorken. Und ich bin ein kleines bißchen stolz auf die Segler in der Jolla-Community: Herumjammern und in Internet-Foren eine Hardware-Tatstatur vom Hersteller fordern kann jeder iBobo. Sie aber selbst zu entwerfen und mal so nebenbei an einem Nachmittag die Finanzierung in Höhe von -zigtausend Euro so gut wie sicherzustellen, dazu gehört schon was. Da wächst man nochmal um ein paar Zentimeter, wenn man stolz sagen kann: Ich ghör dazu. Ich bin einer von denen. Und ja, freilich hab ich auch eine Spendenzusage abgegeben. :)

Dirk, Andrew, Kimmo, ihr seiz coole Hund. Wir hören im April wieder voneinander! :)

Update: Um kurz vor 20:00 Uhr war das Ziel erreicht. Drei junge Jolla-Fans haben innerhalb von nicht einmal sieben Stunden € 55.000,- Startkapital aufgestellt. Ich sag nur: Wow!


Jolla: Mein erstes selbstgebackenes Programm

Mein erstes Sailfish-Programm: Trassenheide im ÜberblickWas macht Mann, wenn man ein Smartphone besitzt?
  1. Mann steigt per SSH ein und erledigt alles auf der Kommandozeile
  2. Mann schreibt Programme für das Ding

Auf der Kommandozeile arbeite ich längst, seit gestern hab ich auch den zweiten Punkt abgehakt. Ich bin stolzer Autor eines Programms für das Sailfish-Betriebssystem von Jolla!

Daß es so lange gedauert hat, lag an mangelnden Ideen. Ich wollt nicht schon wieder das Primzahlen-Programm bemühen, das ich vor Jahren für Symbian und das N900 geschrieben habe. Andererseits sollte es auch nicht gleich etwas Komplexes sein. Der rettende Einfall kam mir dann vor einigen Wochen beim Frühstück, als ich via Webcam nachgesehen habe, wie's denn wettertechnisch in Trassenheide aussieht. Zuerst hab ich alle vier Webcams durchgeklickt. Ja, es war sonnig - aber auch warm? Um das festzustellen, mußte ich den Browser verlassen und das Wetter-Programm aufruf-… Mooooment! Wie wärs, wenn man das alles auf einen Blick sieht? Alle vier Kamerabilder und die aktuellen Wetterdaten? Die Idee für das Programm war geboren.

Ein paar Wochen hab ich gebraucht, um mit mir selbst abzuklären, wie das Ding nun wirklich aussehen soll. Vor etwa einer Woche wars dann soweit: Ich hatte am Laptop von früher her noch den Qt-Creator (also die normale Version ohne die Jolla-Erweiterungen) installiert und hab mich mit ein paar Fingerübungen eingearbeitet. Wie funktioniert QML? Wie funktioniert das Zusammenspiel mit Javascript? Wie hole ich am besten Einzelteile aus einer Webseite, ohne daß das User Interface währenddessen einfriert?

Obwohl ich den Qt Creator als Entwicklungsumgebung noch gekannt habe (eben von den Primzahlen her), war QML mir neu - und meine letzte praktische Erfahrung mit Javascript ist 10 Jahre her. Da gabs also einiges zu lernen, allerdings sind die Dinge wirklich so simpel gestrickt, daß mir keine gröberen Probleme im Weg standen.

Während der Arbeitswoche war Pause, am vergangenen Wochenende wars dann soweit. Zuerst hab ich aus den einzelnen Fingerübungen ein halbwegs funktionsfähiges Programm in QML/Javascript gebaut, das noch ohne Jolla-Spezifika auskam. Danach (und das war überraschenderweise der einfachste Teil) hab ich die Jolla-Version des Qt-Creators runtergeladen, ein paar der für die Jolla-Oberfläche typischen Elemente hinzugefügt und - voilà! - es läuft, auch auf meinem Telefon.

Zusätzlich zu den vier Webcam-Bildern holt das Programm das Regenradar für die Region und Wetterdaten über die Yahoo!-API. Da ist also wirklich alles hübsch brav übersichtlich zusammengepackt.

Noch fehlen Kleinigkeiten: Ich muß noch ein Programmpaket erstellen, das man verteilen kann. (Derzeit kopiert der Qt-Creator die einzelnen Dateien aufs Telefon.) Ich möchte noch zwei, drei Funktionen hinzufügen. Dann aber, dann wärs endgültig fertig (sofern Software das jemals ist).

Und dann landets irgendwo in einem Ordner auf meiner Festplatte und wird nicht mehr angeschaut. Nicht nur, daß die Schnittmenge zwischen „Menschen mit Jolla Phone“ und „Menschen, die sich für das Wetter in Trassenheide interessieren“ eher klein sein dürfte … Der offiziellen Verteilung über den Jolla Store stehen auch rechtliche Gründe entgegen: Man darf ja heutzutag nichts mehr aus dem Netz fischen und verwenden. Die Bilder des Regenradars sind ausdrücklich geschützt, auch bei den Webcams müßte man nachfragen, ob man sie einfach so verwurschten darf. Ob sich der Aufwand dafür lohnt? :)


Ich segle auf Uitukka

So. Ich wollt ja nicht. Aber weil offenbar inzwischen fast alle ein Update gemacht haben und ich mir wie ein alter Mann vorgekommen bin mit meiner Vorsicht, hab ich mich heute gegen Ende von CopStories für Uitukka angemeldet.

Während der ZiB2 war die Installation dann beendet, und siehe da: Es läuft tatsächlich. Fast hickupfrei. :)

Mein einziger Stolperer war, daß das Karten-Programm nicht ebenfalls aktualisiert wurde. (Das sollte, soweit ich mitbekommen habe, über den Jolla Store passieren. Tats aber nicht.) Mit diesem Problem bin ich nicht allein, das geht einigen so. (Den meisten ist das wohl gar nicht bewußt.) Ich hab die Aktualisierung in diesem Fall über die Kommandozeile mit pkcon durchgeführt. Wo ein SSH-Client, da auch ein Weg. ;)

Der Browser ist flotter, die neuen Kartenansichten machen sich gut, die Suchfunktion in der Musikwiedergabe ist wunderbar gelöst, einige Vereinfachungen in der Accountverwaltung machen das Leben leichter und eine Reihe zusätzlicher Funktionen in der Systemsteuerung sind auch nicht zu verachten.

Alle Warnung bleiben gültig, vor allem sind es einzelne Drittprogramme, die mit den Neuerungen unter Qt 5.2 nicht immer zurecht kommen. (Tidings zum Beispiel verweigert die Ansicht von Webseiten direkt im Programm.) Unterm Strich find ich Uittukka aber durchaus gelungen. Es ist aus meiner Sicht mehr als nur ein Spielzeug bis zur nächsten stabilen Version.


Weltnudeltag

Gleich in der Früh ist heute eine SMS von Frau Kysira gekommen: Weltnudeltag ist! 25. Oktober ist Weltnudeltag! Also haben wir ganz spontan unseren Speiseplan umgestellt und essen gerade Nudelknudel. Extra viel Crème Fraîche und extra viel Kresse. Ich leg grad die dritte Portion nach. ;)

€100,- billiger: Jolla Phone direkt vom Hersteller um €249,-

Jolla Phone im online Shop Wer ein vergünstigtes, aber neues Jolla Phone direkt aus dem Webshop des Hersteller haben möchte, hat jetzt Gelegenheit dazu:

Jolla hat an seine Kunden Promotion-Gutscheine im Wert von € 100,- verschickt, die sie an Freunde und Bekannte weitergeben können. Bei mir bleibt dieser Gutschein ungenutzt liegen: Ich kenne niemanden, der nicht entweder schon mit einem (mehr oder weniger) smarten Phone versorgt ist oder sich bewußt für die „Ich will nur telefonieren!“-Variante entschieden hat. Erst recht bin ich der einzige in meinem Rudel, der sich in irgendeiner Weise für freie Software interessiert und Offenheit als Wert an sich begreift.

Deshalb hier an die anonyme Weltöffentlichkeit: Ich hab einen Gutschein, der auf shop.jolla.com einzulösen ist und mit dem man das € 349,- teure Telefon um € 249,- bekommt. Wer daran interessiert ist, möge sich über die im Impressum angegebene Mail-Adresse an mich wenden. :)

(Achtung: Der Gutschein gilt nur bis 2.11.2014 10.11.2014 (verlängert) und nur für Kunden in der EU, der Schweiz und Norwegen. Er kann nur für den Kauf eines Telefons verwendet werden, nicht für Zubehör.)


Heizsaison

Kein Strandkorb mehr in Trassenheide In Trassenheide wurden gestern die letzten Strandkörbe ins Winterquartier verfrachtet. Ich habe das zum Anlaß genommen, die Heizung anzuwerfen: Heute war der erste Tag, an dem ich in einem angenehm warmen Schlafzimmer aufgewacht bin und meine morgendlichen Besorgungen in einem mollig warmen Bad verrichten konnte.

Ich hasse dieses naßkalte Wetter. Und bald is dann Weihnachten auch wieder. :(


Jolla: Uitukka nur auf Bestellung

Uitukka ist ein kleiner See, etwa 3 ½ Autostunden nordöstlich von Helsinki. Der kleine Ort Leppävirta liegt gleich in der Nähe. Ja, genau, der See ist es.

Uitukka ist auch eine Betriebssystem-Version von Jolla, die als „Update 9“ (Version 1.1.0.38) schon im September veröffentlicht werden sollte. „Update 9“ ist das anspruchsvollste seit der Markteinführung des Jolla-Phone: Der gesamte technische Unterbau wurde auf die neue Qt-Version 5.2 gehoben, das Schema für Versionsnummern entsprechend von 1.0.x auf 1.1.x geändert. (Wenn man den nebenbei im Netz gestreuten Informationen glauben darf, wird Qt 5.2 damit zum ersten Mal überhaupt auf einem kommerziellen Produkt eingesetzt.)

Gut einen Monat und 13 interne „Release Candidates“ später steht nun fest: Das wird nix mehr. Uitukka fällt aus, zum Download freigegeben wird erst wieder die nächste Version.

Im Prinzip.

Tatsächlich ist Uitukka seit heute verfügbar: Man kann sich bei Jolla anmelden, wenn man die aktuelle Arbeitsversion mit dem Stand 22.10.2014 tatsächlich unbedingt haben möchte. Rund 20-30 Minuten später soll man sie dann herunterladen können, heißt es. Risiko: Man kommt nicht mehr auf die Vorgängerversion zurück. Vor allem aber gibt es lästige Fehler im Speichermanagement der grundlegenden Qt-Komponenten, die der eigentliche Grund für die Nichtveröffentlichung sind. Sie führen dazu, daß das Telefon bei vollem Arbeitsspeicher deutlich zu ruckeln beginnt - unter Umständen bis zum nächsten Neustart, auch wenn Programme geschlossen werden.

Jolla rät normalen Kunden vom Update ab, empfiehlt es aber für Entwickler und risikofreudige Testuser. Entwickler sowieso: Die müssen ihre Programme „Qt-5.2-fit“ bekommen. Die Erfahrungen risikofreudige Benutzer können ins nächste reguläre Update einfließen.

Jetzt frag ich mich: Wer bin ich? Entwickler wohl kaum. Risikofreudiger Testuser? Eher neugieriger Testuser. ;) Rund 60 sichtbare neue Features warten im Update, außerdem etwa 260 Fehlerbehebungen. Auch wenn mich die Behebung eines Problems, das nur mit der russischen Spracheinstellung aufgetreten ist, nicht so wahnsinnig berührt, macht das alles in Summe schon neugierig. Soll ich? Soll ich nicht?

Für heute hab ichs mal bleiben lassen. Aber ich werde sehr genau verfolgen, welche Erfahrungen mutigere Sailors so machen. Wenn das in ein bis zwei Tagen gut aussieht, überleg ichs mir nochmal. Ruckeln darfs ruhig ein bißchen. Abstürzen sollts halt nicht. :)


Les Misérables in Linz: Wow!

Les Misérables in Linz
Wollt ihr, daß der Sieg gelingt?
Seid ihr bereit und steht uns bei?
Hinter den Barrikaden winkt
uns eine Welt, gerecht und frei!
Hört ihr, wie das Volk erklingt?
Hört ihr den fernen Trommelschlag?
Es ist die Zukunft, die er bringt,
und der neue Tag.
Der neue Tag!

Wer hätts gedacht? Das Linzer Landestheater hat mit dem (zumindest für mich noch neuen) Musiktheater nicht nur einen wuchtigen Bau in die Landschaft gesetzt, sondern eine ebenso wuchtige (und des Stücks daher würdige) Inszenierung von „Les Misérables“ auf die Bühne gebracht, die wir uns gestern Abend gegönnt haben. (Ein 2minütiges Video zur Aufführung gibt es hier auf YouTube.)

Zu erwarten wars ja durchaus, daß die Produktion nicht ganz so übel ist: Die Kritiken waren euphorisch, die Vorstellungen binnen kürzester Zeit so gut wie ausverkauft. Vier Zusatztermine im Juni 2015 wurden gerade erst eingeschoben. Daß sie mir aber so gut gefällt, hatte ich doch nicht erwartet. Mittlerweile bin ich ja anspruchsvoll, was französische Massensterben betrifft. ;)

Was machts also im Detail aus? Vorneweg: Es ist das erste Mal seit 1990, daß ich Les Misérables wieder in der deutschen Fassung erlebe. Zwar kenne ich den englischen Text in- und auswendig und könnte bei jeder Szene mitsingen, trotzdem macht die Sprache einen Unterschied. (Und es kommen die Erinnerungen ans Raimund-Theater hoch … Meine Güte! Damals hab ich noch studiert!) Sehr schöne Entscheidung des Landestheaters.

Zweiter großer Faktor: das Bühnenbild. Eine ebenso dramatische wie vielseitig verwendbare Kombination trist-schwarzer Blöcke steht in Kontrast zur Farbgebung der dezenten Projektionen im Hintergrund oder am Bühnenboden. Auch überraschende Effekte wie bei Javerts Selbstmord oder beim Ende der Barrikadenschlacht lassen sich dadurch erzielen. Sehr fein. Sehr, sehr fein.

Für die Besetzung hat die Landesbühne alles aufgeboten, was ihr zur Verfügung steht: das fixe Musical- und Opernensemble, der Opernchor, aber auch extra für die Großproduktion eingeladene Sänger ergeben einen Mix, der sich durchaus sehen lassen kann. Absoluter Star des Abends und mit Kreischkonzerten von den billigen Plätzen belohnt (unsere teureren waren mit Gästen der Altersklasse 60+ gefüllt, die mit Bussen aus dem Mühlviertel angekarrt worden waren): Christian Alexander Müller als Jean Valjean. So geht „Bring Him Home“, Mr. Jackman. In your face! Ebenso genial: Konstantin Zander, der abwechselnd als Marius und - für uns gestern - als Javert zu sehen ist. (Dem Applausometer nach wird er der neue Liebling des Linzer Musical-Publikums.) Allein diese beiden sind absolute Glücksgriffe bei der Besetzung. Aber auch Alen Hodzovic (Marius), Barbara Obermeier (Cosette) und Ariana Schirasi-Fard (Eponine) holen alles aus ihren Rollen heraus und lassen die Tränen kullern.

Einzige Schwachstelle des Abends: Caroline Vasicek übernahm die Rolle der Fantine von Kristin Hölck und haucht nicht nur ihr Leben sehr rasch aus (was grundsätzlich ja so vorgesehen ist), sondern auch lange Töne.

Die Inszenierung von Matthias Davids macht keine überflüssigen Experimente, bereitet aber in vielen Szenen Freude durch liebenswerte Details. So wird das erste Duett Cosette/Marius entschmalzt, indem die Liebenden sich genauso verhalten, wie man es von Jugendlichen in ihrer Situation erwartet: auf sympathische Weise unbeholfen. Das ringt dem Publikum das gleiche Lächeln ab, das auch der Anblick spielender Welpen hervorruft. Trotzdem bleibt die Szene gefühlvoll und romantisch. Ein deutliches Plus gegenüber der Londoner Fassung oder der Verfilmung.

Ebenso wunderbar gelöst sind die Kampfszenen an den Barrikaden, in denen einige wenige durchchoreographierte Bewegungen die Übermacht der Gegner wuchtiger vermitteln, als Lichteffekte und Rauchschwaden es in London konnten.

Die größte Idee der Inszenierung und ein Gänsehaut-Moment, der mich absolut unvorbereitet getroffen hat: Im Epilog läßt Matthias Davids einen Teil des Chors im Zuschauerraum singen, zur Bühne gewandt. Einst erreichen wir den Garten, den das Unrecht uns verwehrt. Wir marschieren hinter Pflugschar'n und zerbrechen stolz das Schwert … - Das kann Theater. *fahneschwenk* (Die Rohrbacher neben uns haben die Idee dabei wohl nicht verstanden.)

Apropos Theater:

Das Linzer Musiktheater, das ich ja noch nie von innen gesehen hatte, ist wunderschön und großzügig geworden. Bequeme Sessel mit ausreichend Beinfreiheit, ein Info-Touchscreen vor jedem einzelnen Platz, … ach ja, der Touch-Screen: Jeder, der mich kennt, kann sich vorstellen, daß ich mich ausführlich damit beschäftigt habe. Das Ding spuckt nicht nur diverse Informationen zu Stück, Besetzung und Theater aus, es liefert nicht nur auf Wunsch die Liedtexte während der Vorstellung (wahlweise Deutsch, Englisch, Tschechisch), nein, es ermöglicht auch die Bestellung von Getränken für die Pause noch vor Beginn der Vorstellung. Genial! Wir sind völlig stressfrei zu Tisch 4 geschlendert, wo unsere Safterlen schon auf uns gewartet haben, während der Rest der 1.200 Besucher sich am Buffet angestellt hat. I so love Technik! :)

Ein rundherum gelungener Abend. Douze durchgerotzte Taschentücher.

Wie gesagt: Wer die Elenden in Linz noch sehen möchte, muß schnell zuschlagen und lange warten. Die ursprüngliche Aufführungsserie ist de facto ausverkauft, nur an wenigen Tagen gibt es noch 1-3 verstreute Einzelplätze. Die vier Zusatzaufführungen im Juni sind ebenfalls bereits gut gebucht.


Pamm Pammm! Rammmtatammmm! Ratatatatatammm!

Gleich nach dem Büro rein in den Zug und ab nach Linz. Ab 19:30 sterben sie wieder, die Franzosen!

Böser Ethem, toter Ethem

Ethem knallt jemanden nieder - fast So, jetzt isses raus, ich muß mir nicht länger auf die Zunge beißen: Ethem ist tot. Als echter Türke starb er den türkischsten aller Tode und wurde mit einem Dönerspieß erstochen. (Ja, es gibt sie noch, diese Drehbuchautoren. *gg*) CopStories muß ab jetzt ohne ihn auskommen.

Bei aller Trauer muß man sagen: Verdient hat ers. So grauslich wie heut war er schon lang nimma. Wimmernden Opfern den Mund zukleben und mit einem breiten Grinsen die Pistole auf sie richten, während der Mikrowellenherd die Sekunden bis zum angekündigten Schuß runterzählt … Lieber Ethem, so was tut ein gut integrierter Verbrecher nun mal nicht. Die Sympathien des autochthonen Publikums erwirbt man sich auf diese Weise keineswegs. :)

Nein, ganz im Ernst: Die letzten Minuten der Folge waren eine Adrenalintheraphie für die ganze Familie. Ethem war mittendrin statt nur dabei in diesem vorläufigen Höhepunkt der zweiten Staffel. Ein absolut würdiger Abgang. Wenn schon, dann zeitgleich mit einer Hauptfigur (Fahri Yardım als Abteilungsinspektor Altan Uslu) und mitten im größten Getöse. Drama, Drama, Drama! Applaus, Applaus, Applaus! Gut gemacht, böser Junge! Trotzdem bin ich froh, daß das Kapitel CopStories für Ethem jetzt vorbei ist: Er ist schon beängstigend gut in die Rolle reingeschlüpft und ich war mir bei privaten Treffen immer weniger sicher, ob nicht plötzlich ein schwarz gekleideter Hakan Yavaş (als Doğan) um die Ecke biegt. :)


Schanigarten-Wetter

Es ist halb sechs am Abend und wir essen beim Schwabl heraußen im Schanigarten. Hätt ma auch nicht mehr erwartet heuer.

MyTaxi statt Funktaxi-Zentrale: Erfahrungsbericht

MyTaxi-Icon Seit ziemlich genau einem halben Jahr verzichte ich auf die klassischen Funktaxizentralen und bestelle Taxis stattdessen über das Handy-Programm MyTaxi. (MyTaxi kurz erklärt: Fahrer und Fahrgast haben das MyTaxi-Programm am Handy laufen. Ein zentraler Server macht die Damen und Herrn am Taxifunk arbeitslos und vermittelt elektronisch zwischen Nachfrage und Angebot. Die rechtlichen Rahmenbedingungen unterscheiden sich nicht von denen regulärer Taxivermittlungen.) Es ist also an der Zeit, einen kurzen Erfahrungsbericht abgzugeben.

Gleich vorweg: Ich bin zufrieden, sonst wär ich nicht so lange dabei geblieben. Deshalb sollte ich vielleicht den einzigen negativen Aspekt an den Beginn stellen, bevor ich noch ganz drauf vergesse: Bei einer Bestellung mit MyTaxi muß man - zumindest derzeit - mit längeren Anfahrtszeiten rechen. Ein über den klassischen Taxifunk bestellter Wagen steht in rund 4 Minuten vor der Haustüre, bei MyTaxi dauerts im Schnitt 7 Minuten und 15 Sekunden (das ist der exakte Wert aus dem Fahrtenbuch).

Die längere Wartezeit hat zwei Gründe: Einerseits gibt es (noch) weniger MyTaxi-Fahrer als solche mit herkömmlichem Taxifunk. Zweitens kann ein MyTaxi-Fahrer selbst entscheiden, ob er einen Auftrag annimmt oder nicht. (Beim Funktaxi wird der Auftrag dem nächsten Wagen zugewiesen.) Einige haben mir gegenüber recht freimütig erzählt, daß sie z.B. Aufträge ohne Barzahlung (zu den Zahlungsmöglichkeiten siehe weiter unten) ignorieren, selbst wenn der Kunde ums Eck wartet: Das Finanzamt muß nicht alles wissen.

Damit hätten wir die Nachteile des elektronischen Taxirufs auch schon ausführlich behandelt. Ehrlich gesagt: Damit läßt sich leben, man muß einfach nur ein paar Minuten früher bestellen (oder vorreservieren).

Wesentlich bedeutsamer sind die Vorteile:

  • Der Fahrer erhält die Adresse so, wie ich sie eingetippt habe - nicht so, wie die Tante bei der Funkzentrale sie durchs Telefon versteht. Das klingt trivial, behebt aber ein für mich bedeutsames Problem: In der Nähe meiner Wohnung gibt es eine Straße, die ähnlich klingt wie die, in der ich wohne. Es ist nicht erst einmal vorgekommen, daß Funkzentralen den bestellten Wagen dorthin geschickt haben. Als zusätzliche Hilfestellung wird ein kleines Symbol auf der Landkarte positioniert; das hilft, wenn es keine eindeutige Adresse gibt: „Vor dem Bahnhof Meidling“ zum Beispiel - diese einfache Aufgabe konnte die Dame vom Funk damals nicht lösen, was zu einem heftigen Wutausbruch meinerseitsgeführt hat.
  • Nach der Fahrt wird man aufgefordert, Fahrer und Auto mit je 1 bis 5 Sternen zu bewerten. Was mit diesen Daten genau passiert, legt MyTaxi nicht offen. Ich habe aber mitbekommen, daß in Deutschland Fahrer mit einer Durschnittsbewertung unterhalb eines Grenzwertes aus dem System geworfen wurden. Irgendwie muß diese Art der Qualitätssicherung auch in Wien funktionieren: Sowohl Fahrer als auch Wagen sind im Schnitt deutlich akzeptabler als das, was die Wiener Funkzentralen ihren Kunden teilweise zumuten.
  • Was die oben erwähnte Wartezeit deutlich entschärft: Nach der Bestellung sieht man in Echtzeit die Position des Taxis am Stadtplan und die geschätzte Zeit bis zur Ankunft. Das bringt den Fahrer nicht schneller zu mir, aber es macht einen großen Unterschied, ob ich im Regen stehe und warte … oder ob ich am Handy sehe, daß mein Wagen noch am Gürtel im Stau steht und ich noch nicht mal die Schuhe anziehen muß.
  • Ebenfalls während der Wartezeit aufs Taxi sinnvoll: Fahrer und Fahrgast können direkt aus dem MyTaxi-Programm heraus miteinander Kontakt aufnehmen, entweder per Anruf oder per SMS. Die Fahrer nutzen das auch tatsächlich: Entschuldigung, hier ist Ihr Taxifahrer. Vor mir steht die Müllabfuhr und ich kann nicht ausweichen. Möchten Sie trotzdem auf mich warten oder einen neuen Wagen suchen? Ich hab gerne gewartet und für diese höfliche Warnung Extrapunkte bei der Bewertung vergeben. Aber auch umgekehrt ist diese Möglichkeit sinnvoll: Sie müssen um den Block fahren und von oben in die Nebenfahrbahn einbiegen war eine nützliche Hilfestellung an den Taxler, der die Einfahrt zum Büro nicht gefunden hat.
  • Auf Wunsch erfolgt die Zahlung direkt über die MyTaxi-Applikation. Der Fahrer gibt den Fahrpreis auf seinem Handy ein, ich ergänze auf meinem Telefon mit einer von drei vorgegebenen Prozent-Schaltflächen das Trinkgeld (oder auch nicht) und bestätige. Das wars. Keine Scheine, kein Wechselgeld, kein Prozentrechnen fürs angemessene Trinkgeld, kein Warten auf die Rechnung (die kommt als PDF per E-Mail). Für diese Form der Zahlung muß ich meine Kreditkarte bei MyTaxi hinterlegen und den Zahlungswunsch schon bei der Bestellung mit angeben. Wie oben erwähnt: Mache Fahrer lassen sich davon abschrecken, aber die Vorteile überwiegen.
  • Mit MyTaxi läßt sich die Intelligenz der Masse nutzen: Neben diversen anderen Sonderwünschen bei der Bestellung (Umwelttaxi, Kombi, Botenfahrt, …) lassen sich auch ausdrücklich Fahrer bevorzugen, die von anderen Kunden mit 5 Sternen bewertet wurden.
  • Wer sich, wie ich, nicht auf die Bewertung anderer verlassen möchte, nimmt die Dinge selbst in die Hand: Wenn bei einer Fahrt wirklich alles perfekt war, vergebe ich nicht nur 5 Sterne, sondern speichere den Fahrer auch als „Stammfahrer“ ein. Bei der nächsten Bestellung kann ich den Sonderwunsch „Stammfahrer bevorzugen“ angeben: Der Auftrag erscheint dann 20 Sekunden lang nur auf den Displays meiner persönlichen Privatflotte und wird erst dann für andere freigegeben, wenn keiner von ihnen in der Nähe ist bzw. den Auftrag innerhalb dieser Zeit annimmt.

Alles perfekt also bei MyTaxi? Nein, zwei kleine Wünsche hätte ich noch. Einerseits würde ich mir wünschen, einzelnen Fahrer blockieren zu können - eine negative Stammfahrer-Liste sozusagen. Die ganz schlimmen Fälle sind bei MyTaxi wirklich die Ausnahme und es ist sinnvoller, diese Negativ-Ausreißer auszusortieren, als sich aktiv eine Liste mit besonders guten Fahrern aufzubauen. Mein zweiter und dringenderer Wunsch ist eine Version des Programms, die ohne Google Play Services auskommt, also auf purem Android basiert. Die würde dann nämlich auch am Jolla Phone laufen.


Jolla: Die meistgenutzten Programme

Weather, Flickr, A1 TV und YTPlayer Nach einigen Monaten mit dem Jolla Telefon kann man schon mal das eigene Nutzungsverhalten reflektieren. Welche der vielen installierten Programme verwende ich am häufigsten? Ich habe zwei Top-10-Listen zusammengestellt, je eine für echte Sailfish-Programme und eine für Android-Anwendungen. Nicht aufgenommen wurden die Standardprogramme von Jolla (Browser, Mail, Chat, …) und die Clients für die Android-Stores. Die Reihung ergibt sich aus den „Gefällt mir“-Wertungen im Jolla Store (Sailfish) bzw. aus der Häufigkeit der Nutzung (Android).

Meine Top 10 Sailfish Anwendungen

  1. File Browser: gut gelöste Dateiverwaltung
  2. YTPlayer: YouTube-Client
  3. Screenshot: Artikel zum Jolla-Phone brauchen Screenshots :)
  4. Heebo: einfaches „drei Symbole pro Reihe“-Spiel mit Suchtpotential
  5. CodeReader: QR-Codes scannen
  6. Tidings: ein praktischer RSS-Reader
  7. IP Address: zeigt die IP-Adresse des Telefons; zwingend notwendig für den Zugriff per WLAN in dynamisch konfigurierten Netzen
  8. Memory: schneller Überblick über die Speicherbelegung (intern und SD-Karte)
  9. the Weather: hübsche Wetter-Applikation
  10. CitySailor: Abfahrtsmonitor für die Haltestellen der Wiener Linien

Meine Top 10 Android Anwendungen

  1. A1 TV: aktuelles TV-Programm und Inhalt der Videothek
  2. Flickr: einfacher Zugriff auf mein Flickr-Konto
  3. BAWAG-PSK: Telebanking
  4. Babbel: Sprachkurse für zwischendurch
  5. xkcdViewer: ein Leben ohne xkcd ist möglich, aber sinnlos
  6. Tumblr: abwechslungsreiche Bilder für die Taxifahrt
  7. Thalia: am Handy weiterlesen, wo man am Tolino eBook-Reader aufgehört hat
  8. Shazam: weil man sonst den Überblick verliert, was junge Menschen so hören
  9. Codecheck: was ist drin in den gekauften Produkten?
  10. Sandmann: weil der Sandmann einfach Kult ist

Sind das Empfehlungen? Nein. Nicht jeder nutzt A1 TV oder hat sich das Lesen im Web per RSS-Feeds angewöhnt. Aber es zeigt ein Muster. Würd mich interessieren, was die meistgenutzten Programme auf anderen (nicht notwendigerweise Jolla-) Handys sind.