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Jolla: Uitukka nur auf Bestellung

Uitukka ist ein kleiner See, etwa 3 ½ Autostunden nordöstlich von Helsinki. Der kleine Ort Leppävirta liegt gleich in der Nähe. Ja, genau, der See ist es.

Uitukka ist auch eine Betriebssystem-Version von Jolla, die als „Update 9“ (Version 1.1.0.38) schon im September veröffentlicht werden sollte. „Update 9“ ist das anspruchsvollste seit der Markteinführung des Jolla-Phone: Der gesamte technische Unterbau wurde auf die neue Qt-Version 5.2 gehoben, das Schema für Versionsnummern entsprechend von 1.0.x auf 1.1.x geändert. (Wenn man den nebenbei im Netz gestreuten Informationen glauben darf, wird Qt 5.2 damit zum ersten Mal überhaupt auf einem kommerziellen Produkt eingesetzt.)

Gut einen Monat und 13 interne „Release Candidates“ später steht nun fest: Das wird nix mehr. Uitukka fällt aus, zum Download freigegeben wird erst wieder die nächste Version.

Im Prinzip.

Tatsächlich ist Uitukka seit heute verfügbar: Man kann sich bei Jolla anmelden, wenn man die aktuelle Arbeitsversion mit dem Stand 22.10.2014 tatsächlich unbedingt haben möchte. Rund 20-30 Minuten später soll man sie dann herunterladen können, heißt es. Risiko: Man kommt nicht mehr auf die Vorgängerversion zurück. Vor allem aber gibt es lästige Fehler im Speichermanagement der grundlegenden Qt-Komponenten, die der eigentliche Grund für die Nichtveröffentlichung sind. Sie führen dazu, daß das Telefon bei vollem Arbeitsspeicher deutlich zu ruckeln beginnt - unter Umständen bis zum nächsten Neustart, auch wenn Programme geschlossen werden.

Jolla rät normalen Kunden vom Update ab, empfiehlt es aber für Entwickler und risikofreudige Testuser. Entwickler sowieso: Die müssen ihre Programme „Qt-5.2-fit“ bekommen. Die Erfahrungen risikofreudige Benutzer können ins nächste reguläre Update einfließen.

Jetzt frag ich mich: Wer bin ich? Entwickler wohl kaum. Risikofreudiger Testuser? Eher neugieriger Testuser. ;) Rund 60 sichtbare neue Features warten im Update, außerdem etwa 260 Fehlerbehebungen. Auch wenn mich die Behebung eines Problems, das nur mit der russischen Spracheinstellung aufgetreten ist, nicht so wahnsinnig berührt, macht das alles in Summe schon neugierig. Soll ich? Soll ich nicht?

Für heute hab ichs mal bleiben lassen. Aber ich werde sehr genau verfolgen, welche Erfahrungen mutigere Sailors so machen. Wenn das in ein bis zwei Tagen gut aussieht, überleg ichs mir nochmal. Ruckeln darfs ruhig ein bißchen. Abstürzen sollts halt nicht. :)


Les Misérables in Linz: Wow!

Les Misérables in Linz
Wollt ihr, daß der Sieg gelingt?
Seid ihr bereit und steht uns bei?
Hinter den Barrikaden winkt
uns eine Welt, gerecht und frei!
Hört ihr, wie das Volk erklingt?
Hört ihr den fernen Trommelschlag?
Es ist die Zukunft, die er bringt,
und der neue Tag.
Der neue Tag!

Wer hätts gedacht? Das Linzer Landestheater hat mit dem (zumindest für mich noch neuen) Musiktheater nicht nur einen wuchtigen Bau in die Landschaft gesetzt, sondern eine ebenso wuchtige (und des Stücks daher würdige) Inszenierung von „Les Misérables“ auf die Bühne gebracht, die wir uns gestern Abend gegönnt haben. (Ein 2minütiges Video zur Aufführung gibt es hier auf YouTube.)

Zu erwarten wars ja durchaus, daß die Produktion nicht ganz so übel ist: Die Kritiken waren euphorisch, die Vorstellungen binnen kürzester Zeit so gut wie ausverkauft. Vier Zusatztermine im Juni 2015 wurden gerade erst eingeschoben. Daß sie mir aber so gut gefällt, hatte ich doch nicht erwartet. Mittlerweile bin ich ja anspruchsvoll, was französische Massensterben betrifft. ;)

Was machts also im Detail aus? Vorneweg: Es ist das erste Mal seit 1990, daß ich Les Misérables wieder in der deutschen Fassung erlebe. Zwar kenne ich den englischen Text in- und auswendig und könnte bei jeder Szene mitsingen, trotzdem macht die Sprache einen Unterschied. (Und es kommen die Erinnerungen ans Raimund-Theater hoch … Meine Güte! Damals hab ich noch studiert!) Sehr schöne Entscheidung des Landestheaters.

Zweiter großer Faktor: das Bühnenbild. Eine ebenso dramatische wie vielseitig verwendbare Kombination trist-schwarzer Blöcke steht in Kontrast zur Farbgebung der dezenten Projektionen im Hintergrund oder am Bühnenboden. Auch überraschende Effekte wie bei Javerts Selbstmord oder beim Ende der Barrikadenschlacht lassen sich dadurch erzielen. Sehr fein. Sehr, sehr fein.

Für die Besetzung hat die Landesbühne alles aufgeboten, was ihr zur Verfügung steht: das fixe Musical- und Opernensemble, der Opernchor, aber auch extra für die Großproduktion eingeladene Sänger ergeben einen Mix, der sich durchaus sehen lassen kann. Absoluter Star des Abends und mit Kreischkonzerten von den billigen Plätzen belohnt (unsere teureren waren mit Gästen der Altersklasse 60+ gefüllt, die mit Bussen aus dem Mühlviertel angekarrt worden waren): Christian Alexander Müller als Jean Valjean. So geht „Bring Him Home“, Mr. Jackman. In your face! Ebenso genial: Konstantin Zander, der abwechselnd als Marius und - für uns gestern - als Javert zu sehen ist. (Dem Applausometer nach wird er der neue Liebling des Linzer Musical-Publikums.) Allein diese beiden sind absolute Glücksgriffe bei der Besetzung. Aber auch Alen Hodzovic (Marius), Barbara Obermeier (Cosette) und Ariana Schirasi-Fard (Eponine) holen alles aus ihren Rollen heraus und lassen die Tränen kullern.

Einzige Schwachstelle des Abends: Caroline Vasicek übernahm die Rolle der Fantine von Kristin Hölck und haucht nicht nur ihr Leben sehr rasch aus (was grundsätzlich ja so vorgesehen ist), sondern auch lange Töne.

Die Inszenierung von Matthias Davids macht keine überflüssigen Experimente, bereitet aber in vielen Szenen Freude durch liebenswerte Details. So wird das erste Duett Cosette/Marius entschmalzt, indem die Liebenden sich genauso verhalten, wie man es von Jugendlichen in ihrer Situation erwartet: auf sympathische Weise unbeholfen. Das ringt dem Publikum das gleiche Lächeln ab, das auch der Anblick spielender Welpen hervorruft. Trotzdem bleibt die Szene gefühlvoll und romantisch. Ein deutliches Plus gegenüber der Londoner Fassung oder der Verfilmung.

Ebenso wunderbar gelöst sind die Kampfszenen an den Barrikaden, in denen einige wenige durchchoreographierte Bewegungen die Übermacht der Gegner wuchtiger vermitteln, als Lichteffekte und Rauchschwaden es in London konnten.

Die größte Idee der Inszenierung und ein Gänsehaut-Moment, der mich absolut unvorbereitet getroffen hat: Im Epilog läßt Matthias Davids einen Teil des Chors im Zuschauerraum singen, zur Bühne gewandt. Einst erreichen wir den Garten, den das Unrecht uns verwehrt. Wir marschieren hinter Pflugschar'n und zerbrechen stolz das Schwert … - Das kann Theater. *fahneschwenk* (Die Rohrbacher neben uns haben die Idee dabei wohl nicht verstanden.)

Apropos Theater:

Das Linzer Musiktheater, das ich ja noch nie von innen gesehen hatte, ist wunderschön und großzügig geworden. Bequeme Sessel mit ausreichend Beinfreiheit, ein Info-Touchscreen vor jedem einzelnen Platz, … ach ja, der Touch-Screen: Jeder, der mich kennt, kann sich vorstellen, daß ich mich ausführlich damit beschäftigt habe. Das Ding spuckt nicht nur diverse Informationen zu Stück, Besetzung und Theater aus, es liefert nicht nur auf Wunsch die Liedtexte während der Vorstellung (wahlweise Deutsch, Englisch, Tschechisch), nein, es ermöglicht auch die Bestellung von Getränken für die Pause noch vor Beginn der Vorstellung. Genial! Wir sind völlig stressfrei zu Tisch 4 geschlendert, wo unsere Safterlen schon auf uns gewartet haben, während der Rest der 1.200 Besucher sich am Buffet angestellt hat. I so love Technik! :)

Ein rundherum gelungener Abend. Douze durchgerotzte Taschentücher.

Wie gesagt: Wer die Elenden in Linz noch sehen möchte, muß schnell zuschlagen und lange warten. Die ursprüngliche Aufführungsserie ist de facto ausverkauft, nur an wenigen Tagen gibt es noch 1-3 verstreute Einzelplätze. Die vier Zusatzaufführungen im Juni sind ebenfalls bereits gut gebucht.


Pamm Pammm! Rammmtatammmm! Ratatatatatammm!

Gleich nach dem Büro rein in den Zug und ab nach Linz. Ab 19:30 sterben sie wieder, die Franzosen!

Böser Ethem, toter Ethem

Ethem knallt jemanden nieder - fast So, jetzt isses raus, ich muß mir nicht länger auf die Zunge beißen: Ethem ist tot. Als echter Türke starb er den türkischsten aller Tode und wurde mit einem Dönerspieß erstochen. (Ja, es gibt sie noch, diese Drehbuchautoren. *gg*) CopStories muß ab jetzt ohne ihn auskommen.

Bei aller Trauer muß man sagen: Verdient hat ers. So grauslich wie heut war er schon lang nimma. Wimmernden Opfern den Mund zukleben und mit einem breiten Grinsen die Pistole auf sie richten, während der Mikrowellenherd die Sekunden bis zum angekündigten Schuß runterzählt … Lieber Ethem, so was tut ein gut integrierter Verbrecher nun mal nicht. Die Sympathien des autochthonen Publikums erwirbt man sich auf diese Weise keineswegs. :)

Nein, ganz im Ernst: Die letzten Minuten der Folge waren eine Adrenalintheraphie für die ganze Familie. Ethem war mittendrin statt nur dabei in diesem vorläufigen Höhepunkt der zweiten Staffel. Ein absolut würdiger Abgang. Wenn schon, dann zeitgleich mit einer Hauptfigur (Fahri Yardım als Abteilungsinspektor Altan Uslu) und mitten im größten Getöse. Drama, Drama, Drama! Applaus, Applaus, Applaus! Gut gemacht, böser Junge! Trotzdem bin ich froh, daß das Kapitel CopStories für Ethem jetzt vorbei ist: Er ist schon beängstigend gut in die Rolle reingeschlüpft und ich war mir bei privaten Treffen immer weniger sicher, ob nicht plötzlich ein schwarz gekleideter Hakan Yavaş (als Doğan) um die Ecke biegt. :)


Schanigarten-Wetter

Es ist halb sechs am Abend und wir essen beim Schwabl heraußen im Schanigarten. Hätt ma auch nicht mehr erwartet heuer.

MyTaxi statt Funktaxi-Zentrale: Erfahrungsbericht

MyTaxi-Icon Seit ziemlich genau einem halben Jahr verzichte ich auf die klassischen Funktaxizentralen und bestelle Taxis stattdessen über das Handy-Programm MyTaxi. (MyTaxi kurz erklärt: Fahrer und Fahrgast haben das MyTaxi-Programm am Handy laufen. Ein zentraler Server macht die Damen und Herrn am Taxifunk arbeitslos und vermittelt elektronisch zwischen Nachfrage und Angebot. Die rechtlichen Rahmenbedingungen unterscheiden sich nicht von denen regulärer Taxivermittlungen.) Es ist also an der Zeit, einen kurzen Erfahrungsbericht abgzugeben.

Gleich vorweg: Ich bin zufrieden, sonst wär ich nicht so lange dabei geblieben. Deshalb sollte ich vielleicht den einzigen negativen Aspekt an den Beginn stellen, bevor ich noch ganz drauf vergesse: Bei einer Bestellung mit MyTaxi muß man - zumindest derzeit - mit längeren Anfahrtszeiten rechen. Ein über den klassischen Taxifunk bestellter Wagen steht in rund 4 Minuten vor der Haustüre, bei MyTaxi dauerts im Schnitt 7 Minuten und 15 Sekunden (das ist der exakte Wert aus dem Fahrtenbuch).

Die längere Wartezeit hat zwei Gründe: Einerseits gibt es (noch) weniger MyTaxi-Fahrer als solche mit herkömmlichem Taxifunk. Zweitens kann ein MyTaxi-Fahrer selbst entscheiden, ob er einen Auftrag annimmt oder nicht. (Beim Funktaxi wird der Auftrag dem nächsten Wagen zugewiesen.) Einige haben mir gegenüber recht freimütig erzählt, daß sie z.B. Aufträge ohne Barzahlung (zu den Zahlungsmöglichkeiten siehe weiter unten) ignorieren, selbst wenn der Kunde ums Eck wartet: Das Finanzamt muß nicht alles wissen.

Damit hätten wir die Nachteile des elektronischen Taxirufs auch schon ausführlich behandelt. Ehrlich gesagt: Damit läßt sich leben, man muß einfach nur ein paar Minuten früher bestellen (oder vorreservieren).

Wesentlich bedeutsamer sind die Vorteile:

  • Der Fahrer erhält die Adresse so, wie ich sie eingetippt habe - nicht so, wie die Tante bei der Funkzentrale sie durchs Telefon versteht. Das klingt trivial, behebt aber ein für mich bedeutsames Problem: In der Nähe meiner Wohnung gibt es eine Straße, die ähnlich klingt wie die, in der ich wohne. Es ist nicht erst einmal vorgekommen, daß Funkzentralen den bestellten Wagen dorthin geschickt haben. Als zusätzliche Hilfestellung wird ein kleines Symbol auf der Landkarte positioniert; das hilft, wenn es keine eindeutige Adresse gibt: „Vor dem Bahnhof Meidling“ zum Beispiel - diese einfache Aufgabe konnte die Dame vom Funk damals nicht lösen, was zu einem heftigen Wutausbruch meinerseitsgeführt hat.
  • Nach der Fahrt wird man aufgefordert, Fahrer und Auto mit je 1 bis 5 Sternen zu bewerten. Was mit diesen Daten genau passiert, legt MyTaxi nicht offen. Ich habe aber mitbekommen, daß in Deutschland Fahrer mit einer Durschnittsbewertung unterhalb eines Grenzwertes aus dem System geworfen wurden. Irgendwie muß diese Art der Qualitätssicherung auch in Wien funktionieren: Sowohl Fahrer als auch Wagen sind im Schnitt deutlich akzeptabler als das, was die Wiener Funkzentralen ihren Kunden teilweise zumuten.
  • Was die oben erwähnte Wartezeit deutlich entschärft: Nach der Bestellung sieht man in Echtzeit die Position des Taxis am Stadtplan und die geschätzte Zeit bis zur Ankunft. Das bringt den Fahrer nicht schneller zu mir, aber es macht einen großen Unterschied, ob ich im Regen stehe und warte … oder ob ich am Handy sehe, daß mein Wagen noch am Gürtel im Stau steht und ich noch nicht mal die Schuhe anziehen muß.
  • Ebenfalls während der Wartezeit aufs Taxi sinnvoll: Fahrer und Fahrgast können direkt aus dem MyTaxi-Programm heraus miteinander Kontakt aufnehmen, entweder per Anruf oder per SMS. Die Fahrer nutzen das auch tatsächlich: Entschuldigung, hier ist Ihr Taxifahrer. Vor mir steht die Müllabfuhr und ich kann nicht ausweichen. Möchten Sie trotzdem auf mich warten oder einen neuen Wagen suchen? Ich hab gerne gewartet und für diese höfliche Warnung Extrapunkte bei der Bewertung vergeben. Aber auch umgekehrt ist diese Möglichkeit sinnvoll: Sie müssen um den Block fahren und von oben in die Nebenfahrbahn einbiegen war eine nützliche Hilfestellung an den Taxler, der die Einfahrt zum Büro nicht gefunden hat.
  • Auf Wunsch erfolgt die Zahlung direkt über die MyTaxi-Applikation. Der Fahrer gibt den Fahrpreis auf seinem Handy ein, ich ergänze auf meinem Telefon mit einer von drei vorgegebenen Prozent-Schaltflächen das Trinkgeld (oder auch nicht) und bestätige. Das wars. Keine Scheine, kein Wechselgeld, kein Prozentrechnen fürs angemessene Trinkgeld, kein Warten auf die Rechnung (die kommt als PDF per E-Mail). Für diese Form der Zahlung muß ich meine Kreditkarte bei MyTaxi hinterlegen und den Zahlungswunsch schon bei der Bestellung mit angeben. Wie oben erwähnt: Mache Fahrer lassen sich davon abschrecken, aber die Vorteile überwiegen.
  • Mit MyTaxi läßt sich die Intelligenz der Masse nutzen: Neben diversen anderen Sonderwünschen bei der Bestellung (Umwelttaxi, Kombi, Botenfahrt, …) lassen sich auch ausdrücklich Fahrer bevorzugen, die von anderen Kunden mit 5 Sternen bewertet wurden.
  • Wer sich, wie ich, nicht auf die Bewertung anderer verlassen möchte, nimmt die Dinge selbst in die Hand: Wenn bei einer Fahrt wirklich alles perfekt war, vergebe ich nicht nur 5 Sterne, sondern speichere den Fahrer auch als „Stammfahrer“ ein. Bei der nächsten Bestellung kann ich den Sonderwunsch „Stammfahrer bevorzugen“ angeben: Der Auftrag erscheint dann 20 Sekunden lang nur auf den Displays meiner persönlichen Privatflotte und wird erst dann für andere freigegeben, wenn keiner von ihnen in der Nähe ist bzw. den Auftrag innerhalb dieser Zeit annimmt.

Alles perfekt also bei MyTaxi? Nein, zwei kleine Wünsche hätte ich noch. Einerseits würde ich mir wünschen, einzelnen Fahrer blockieren zu können - eine negative Stammfahrer-Liste sozusagen. Die ganz schlimmen Fälle sind bei MyTaxi wirklich die Ausnahme und es ist sinnvoller, diese Negativ-Ausreißer auszusortieren, als sich aktiv eine Liste mit besonders guten Fahrern aufzubauen. Mein zweiter und dringenderer Wunsch ist eine Version des Programms, die ohne Google Play Services auskommt, also auf purem Android basiert. Die würde dann nämlich auch am Jolla Phone laufen.


Jolla: Die meistgenutzten Programme

Weather, Flickr, A1 TV und YTPlayer Nach einigen Monaten mit dem Jolla Telefon kann man schon mal das eigene Nutzungsverhalten reflektieren. Welche der vielen installierten Programme verwende ich am häufigsten? Ich habe zwei Top-10-Listen zusammengestellt, je eine für echte Sailfish-Programme und eine für Android-Anwendungen. Nicht aufgenommen wurden die Standardprogramme von Jolla (Browser, Mail, Chat, …) und die Clients für die Android-Stores. Die Reihung ergibt sich aus den „Gefällt mir“-Wertungen im Jolla Store (Sailfish) bzw. aus der Häufigkeit der Nutzung (Android).

Meine Top 10 Sailfish Anwendungen

  1. File Browser: gut gelöste Dateiverwaltung
  2. YTPlayer: YouTube-Client
  3. Screenshot: Artikel zum Jolla-Phone brauchen Screenshots :)
  4. Heebo: einfaches „drei Symbole pro Reihe“-Spiel mit Suchtpotential
  5. CodeReader: QR-Codes scannen
  6. Tidings: ein praktischer RSS-Reader
  7. IP Address: zeigt die IP-Adresse des Telefons; zwingend notwendig für den Zugriff per WLAN in dynamisch konfigurierten Netzen
  8. Memory: schneller Überblick über die Speicherbelegung (intern und SD-Karte)
  9. the Weather: hübsche Wetter-Applikation
  10. CitySailor: Abfahrtsmonitor für die Haltestellen der Wiener Linien

Meine Top 10 Android Anwendungen

  1. A1 TV: aktuelles TV-Programm und Inhalt der Videothek
  2. Flickr: einfacher Zugriff auf mein Flickr-Konto
  3. BAWAG-PSK: Telebanking
  4. Babbel: Sprachkurse für zwischendurch
  5. xkcdViewer: ein Leben ohne xkcd ist möglich, aber sinnlos
  6. Tumblr: abwechslungsreiche Bilder für die Taxifahrt
  7. Thalia: am Handy weiterlesen, wo man am Tolino eBook-Reader aufgehört hat
  8. Shazam: weil man sonst den Überblick verliert, was junge Menschen so hören
  9. Codecheck: was ist drin in den gekauften Produkten?
  10. Sandmann: weil der Sandmann einfach Kult ist

Sind das Empfehlungen? Nein. Nicht jeder nutzt A1 TV oder hat sich das Lesen im Web per RSS-Feeds angewöhnt. Aber es zeigt ein Muster. Würd mich interessieren, was die meistgenutzten Programme auf anderen (nicht notwendigerweise Jolla-) Handys sind.


MaHü: Tod, Verderben, Elend

FuZo Mariahilfer Straße Nach dem feierlichen 5-Minze-Spritzer war mir so nach „Leut schauen“. Ab in den 13A also und rauf zur „MaHü“.

Kinders, ich sags Euch! Ein Drama. Alles leer. Die kinderkillenden Kampfradler strampeln frustriert auf und ab, weil sie keine Opfer finden. Ein einsamer Musikant spielt die Filmmusik aus „Spiel mir das Lied vom Tod“, dazu treiben Steppenroller im Herbstwind über die Betonwüste.

Zumindest hätt ich das erwartet, weil ich ja regelmäßig die albernen Ergüsse in der Facebook-Haßgruppe zu diesem Thema lese. Natürlich ist alles anders. G'steckt voll isses, Radler, Skater und Fußgänger kommen wunderbar miteinander aus - ja und ganz überraschend sind auch ausnahmslos alle neu aufgestellten Sitzmöbel belegt. Dabei sind die ja, laut Facebook, so häßlich und unhygienisch und unbequem, daß man sich ihnen nicht mal nähern kann. (Apropos Haßgruppe und Bankerl: Echauffiert sich doch eine der dort betreuten Insaßinnen darüber, daß eine dieser Sitzgruppen ausgerechnet in der Nähe einer für den Autoverkehr geöffneten Querung aufgestellt wurde: Da fahren die Autos - juhuu gibts CO2 zum Henderl-Kebab! Mahlzeit! Zur Erinnerung: Das sind die Leut, die eigentlich dafür sind, daß dort überall Autos fahren.)

Genialisch an der ganze Sache ist natürlich, daß der Typ „klassicher Wiener Nörgler” in der Fußgängerzone nicht anzutreffen ist. Diese Leute gehen ja aus Protest nicht mehr hin, sagen sie. Daher: idealer Platz zum „Leut Schaun“, nur nette und freundliche Gesichter. :)


Spritzer

Wenns spontan den Erhalt einer Mail zu feiern gilt:
5-Minze-Spritzer in Gregors Konditorei. 
Hoch die Tassen! Hicks! ;)

Ethem zu Besuch

Ethem in CopStories Die CopStories laufen wieder auf ORF 1. Das bedeutet auch, daß Ethem, der grimmigste aller türkischen Verbrecher, wieder zu mir ins Wohnzimmer kommt am Dienstag Abend.

Den ersten Auftritt in der neuen Staffel hat er gerade hinter sich gebracht. Jetzt heißts für mich: Pappn halten! Ich weiß schon wieder viel zu viel. Das kommt gar nicht gut in den Kreisen, in denen er sich da bewegt.


Abfahrt

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Das wars, drei Tage Velden liegen hinter uns. Strahlender Sonnenschein, bestes Frühstück, entspannende Seerundfahrten, lustige Enten und eine ebenfalls strahlende Bedienung beim Nachmittagskuchen … Als hätte die Kärnten-Werbung das alles extra für uns zurechtgemacht. Ich hätt nichts dagegen, ein paar Tage anzuhängen. :)

Sonnenbrand

Darf ja nicht wahr sein: Es ist fast Oktober und wir reißen von etwas mehr als zwei Stunden Wörthersee-Rundfahrt einen Sonnenbrand auf. Sachen gibts...

Maria Wörth

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30 Minuten Aufenthalt in Maria Wörth. Alle sind wegen der „Hochzeitskirche“ hier. Mich fasziniert der Friedhof rundummen mehr: Da liegt man luxuriöser begraben, als man je gewohnt hat. Wunderschöner 270° Seeblick. Wow! ;)

Schifferl fahrn

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Schönes Wetter ist, die Santa Lucia schippert uns am Ufer entlang über den Wörthersee. Slums und Elendsquartiere, so weit das Auge reicht. :)
Ich fühl mich pudelwohl. Nix schöner als am See rumgeführt werden bei Kaffee und Kuchen.

Café Sternad

Gesunde, vegetarische Kost, empfohlen von gesunden, sportlichen jungen Menschen. So gut schmecken tut's uns da. Trinkgeldalarm! :)

Ein Schloß am Wööörthersee...

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Es steht noch, das Schloß. Im prallen Sonnenschein noch dazu, obwohl die Sonne hier ja angeblich vom Himmel gefallen ist. ;)
Elektroboote gibt's keine mehr, also sitzen wir am Bankerl und schauen dem See beim Plätschern zu. Aufregung hatten wir ja schon genug heute: Der wilde Schwan vom Bäckerteich hat uns attackiert. Sauviech! :)
Gleich geht's auf eine Bananenmilch zum Sternad.

Gedanken während der Zugfahrt

"Mein Gott - in ein paar paar Jahren schon krieg ich die Vorteilscard Senior." (Das kommt davon, wenn man die ganze Zeit auf den Info-Monitor schaut.)

Go South - aber langsam

Wenn man die Westbahn gewohnt ist, sind die Geschwindigkeitsanzeigen in den Waggons der Südbahn eine Provokation: Mir nur 155 km/h schleicht der Railjet nach Wiener Neustadt. Wir werden nie ankommen! ;)

Gerechtigkeit

Gleichheit vs. Gerechtigkeit Es paßt grad so überhaupt nirgendwo dazu (OK, zur aktuellen Vermögenssteuer-Debatte vielleicht …), aber ich freu mich so, daß ich diese Zeichnung wiedergefunden habe im Netz. Ursprünglich ist sie mir während des EU-Wahlkampfs untergekommen und hat mir gefallen. Wie ich sie in meinem eigenen Blog verbraten wollte, war sie weg. Pech.

Jetzt bin ich zufällig wieder drübergestolpert. Daher versuche ich zusammenzukratzen, was ich damals schreiben wollte:

Keine vernünftige Partei wird von sich behaupten, für Ungerechtigkeit einzutreten. Natürlich solls in der Gesellschaft gerecht zugehen, davon sind sie alle überzeugt, egal ob SPÖ, Team Stronach, NEOS, Grüne oder ÖVP. Daß sie sich trotzdem nie einigen können, was denn jetzt zu tun ist, liegt an der unterschiedlichen Vorstellung von Gerechtigkeit. So weit ist das nichts Neues und zieht sich durch alle Politikbereiche, von Minderheitenrechten über die StVO bis hin zur Steuergesetzgebung.

Konkret auf die Verteilung von Ressourcen bezogen gibts diese wunderbare, einfache Zeichnung von den drei Männlein am Zaun des Sportplatzes. Ich hab über Jahrzehnte hinweg komplizierte Texte gelesen, die vollgestopft waren mit Begriffen wie Fairness, Gerechtigkeit, Chancengleichheit, Verteilungsgerechtigkeit, Startvorteil, Gleichbehandlung usw. usf. Ich hab aber noch nie etwas so Einfaches und Überzeugendes gesehen wie dieses Bild, das offenbar sogar Schüler der zweiten Klasse Volksschule verstehen.

Im Web findet man auch noch eine Erweiterung der Szene um den Begriff „Kapitalismus“:

nur ein Zuseher sieht über den Zaun